Diese Tipps helfen

Krankenhauseinweisungen bei Hitze überdurchschnittlich

Ortenau (mak). Nicht nur Mutter Natur ächzt unter anhaltenden hohen Temperaturen und hat mit Dürre, sinkenden Wasserständen und extremen Wetterlagen zu kämpfen. Auch die Menschen leiden unter extremen Temperaturen. "Allein in der Ortenau zählte die AOK 283 Versicherte, die wegen Hitzeerkrankungen ambulant oder stationär versorgt wurden", erklärt Frank Kölble, Leiter Kommunikation und Politik der AOK Südlicher Oberrhein.

Besonders zu kämpfen haben die Menschen bei extremer Hitze mit Abgeschlagenheit, Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Schwindel und Übelkeit. Zudem würden vermehrt Todesfälle aufgrund von Hitzschlag und Herzinfarkt von der Ärzteschaft registriert. "Laut Versorgungs-Report Klima und Gesundheit lagen hitzebedingte Krankenhauseinweisungen der über 65-Jährigen 2018 im Ortenaukreis mehr als 20 Prozent über dem bundesweiten Durchschnitt", weiß Kölble zu berichten.
Und weiter: "Wie eine Auswertung des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg verrät, sind in den Sommermonaten Juni, Juli und August 2019 knapp 1.700 Menschen aufgrund hoher Temperaturen verstorben."

Steigende Temperaturen ermöglichen zudem die stärkere Ausbreitung von Infektionskrankheiten, die von Mücken und Zecken übertragen würden, wie etwa FSME oder Borreliose. Es seien aber nicht nur die hohen Temperaturen, die die Menschen belasteten, sondern vor allem auch die häufigeren und stärkeren kurzfristigen Temperaturschwankungen.
Aber jeder einzelne kann mit leicht umsetzbaren Verhaltensregeln der Hitze ein wenig trotzen. Frank Kölble gibt hierzu einige Tipps:

Viel trinken: Mindestens zwei Liter am Tag, am besten dünne Saftschorle, Mineralwasser oder ungesüßte Früchtetees. Die Getränke sollten lauwarm getrunken werden, sie löschen den Durst besser als eisgekühlte Getränke. Alkohol sollte bei Hitze tabu sein.

Richtig lüften: Nachts und in den frühen Morgenstunden sollte gelüftet werden. Wer tagsüber lüftet, holt sich die warme Luft in die Wohnung. Deshalb sollten nach dem Lüften die Fenster geschlossen werden – auch wenn es schwer fällt. Außerdem sollten tagsüber die Rollladen oder Jalousien geschlossen werden.

Leichte Sommerküche: Bei hochsommerlichen Temperaturen sollten leichte Gerichte bevorzugt werden. Obst und Salat aus der Region passen perfekt.

Den Schatten suchen: Auch wenn es eigentlich bekannt ist – auch im Schatten wird man braun. Er kann die UV-Strahlung um bis zu 95 Prozent verhindern, bietet optimalen Schutz vor Sonnenbrand und kann gefährlichen Hautkrebserkrankungen vorbeugen. Eine Kopfbedeckung wie zum Beispiel ein Strohhut und eine Sonnencreme mit hohen Lichtschutzfaktor ergänzen den Schutz zusätzlich.

Leichte Kleidung: Auf eng anliegende Kleidung sollte an heißen Tagen verzichtet werden. Locker sitzende und leichte Hemden, Hosen oder Röcke vermindern das Risiko von Hitzestaus.

Gesunder Schlaf: Viele Menschen klagen über Schlafprobleme, wenn sich die Zimmertemperatur auch nachts kaum abkühlt. Eine Wärmeflasche mit kaltem Wasser befüllt spendet im Bett wohltuende Erfrischung. Wer möchte, kann seinen Pyjama auch in eine Tüte packen und kurz in die Kühltruhe legen. Kaltes Duschen vor dem Schlafengehen dagegen bringt den Kreislauf in Schwung. Daher besser lauwarm duschen und nicht abtrocknen. Das verdunstende Wasser hat einen angenehmen und kühlenden Effekt.