Was bringen die Energiepreisbremsen?

Kostendeckel kurz erklärt

Ortenau Der Bundestag hat am Donnerstag, 15. Dezember, Energiepreisbremsen beschlossen. Davon sollen nicht nur die Bürger, sondern auch Unternehmen profitieren.

Wer profitiert von den Energiepreisbremsen?
In dem Gesetz wurde sowohl eine Strom- als auch eine Gas- und Fernwärmepreisbremse für Privathaushalte sowie Unternehmen beschlossen.

Wie sind die Preisbremsen angelegt?
Für Privatkunden sowie kleine und mittlere Unternehmen wird ab März 2023 und rückwirkend für Januar und Februar ein Kontingent von 80 Prozent ihres Verbrauchs gedeckelt. Maßgeblich ist der Verbrauch des Vorjahrs. Für die restlichen 20 Prozent müssen die Kunden den Marktpreis zahlen, das soll Anreize zum Energiesparen schaffen. Vermieter müssen die Entlastung im Rahmen der Betriebskostenabrechnung weitergeben. Bei der Industrie liegt das gedeckelte Kontingent bei 70 Prozent.

Was gilt bei der Gaspreisbremse?
Im Fall von Gas wird der Preis für private Haushalte sowie kleine und mittlere Unternehmen ab März 2023 auf zwölf Cent je Kilowattstunden gedeckelt. Entscheidend für das Kontingent ist der im September 2022 prognostizierte Jahresverbrauch für 2023. Zusätzlich erhalten die Verbraucher einen einmaligen rückwirkenden Entlastungsbeitrag für die Monate Januar und Februar. Dieser wird noch berechnet. Zudem übernimmt der Bund den Dezember-Abschlag für private Haushalte sowie kleine und mittlere Unternehmen.
Industriekunden erhalten ab Januar 2023 von ihren Lieferanten 70 Prozent ihres Erdgasverbrauchs im Jahr 2021 zu garantierten sieben Cent je Kilowattstunde.

Welcher Deckel wird für die Wärmepreisbremse bei Fernwärme angesetzt?
Für private Haushalte sowie kleine und mittlere Unternehmen liegt der gedeckelte Preis bei 9,5 Cent pro Kilowattstunde, für die Industrie bei 7,5 Cent des Verbrauchs je Kilowattstunde gedeckelt, Grundlage des Kontingents ist der Verbrauch im Jahr 2021.

Was beinhaltet die Bremse für den Strompreis?
Sie deckelt den Strompreis für Haushalte und Kleingewerbe mit einem jährlichen Verbrauch von bis 30.000 Kilowattstunden auf 40 Cent pro Kilowattstunde. Auch hierbei gilt ein Kontingent von 80 Prozent des historischen Verbrauchs. Für mittlere und große Unternehmen mit mehr als 30.000 Kilowattstunden liegt der Preisdeckel bei 13 Cent pro Kilowattstunde – zuzüglich Netz-entgelte, Steuern, Abgaben und Umlagen.

Wie lang gelten die Preisbremsen?
Sie sollen für das gesamte Jahr 2023 gelten. Eine Verlängerung bis April 2024 ist möglich.

Was ist mit Haushalten mit Öl- oder Pelletheizung?
Für Menschen, die Heizöl, Pellets oder Flüssiggas zum Heizen verbrauchen, wurde die Voraussetzung für eine Härtefallhilfe geschaffen.

Wie wird das Programm gegenfinanziert?
Finanziert werden sollen die staatlichen Preisdeckel – vor allem die Strompreisbremse – durch das Abschöpfen von Zufallserlösen am Strommarkt.