Ärger beim Breitbandausbau - und nun?
Kommunen stellen sich neu auf

Dunkle Wolke über dem Glasfaserausbau in der Ortenau: Die Tiefbauarbeiten sorgen für Ärger. | Foto: ag
  • Dunkle Wolke über dem Glasfaserausbau in der Ortenau: Die Tiefbauarbeiten sorgen für Ärger.
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Ortenau Der Breitbandausbau in der Ortenau hat begonnen. Doch bei den Bauarbeiten sind Probleme aufgetreten: So haben die Gemeinden Neuried und Meißenheim einen Baustopp verhängt, auch in Willstätt und Rheinau herrscht Unmut.

Aufgerissene Straßen

Der Grund: Die von der Deutschen Glasfaser, eines der Telekommunikationsunternehmen, die Glasfaserkabel in den Kommunen verlegen, beauftragten Bauunternehmen graben die Straßen auf und verlegen Leerrohre. Anschließend werden die Baugruben nur mit Kies verfüllt. Das sei, so die Kommunen, vertraglich anders vereinbart worden. Beschwerden von Seiten der Bürger, die einen Glasfaseranschluss möchten, kommen hinzu: In den Informationsveranstaltungen sei geworben worden, dass die Hausanschlüsse ohne aufwändige Bauarbeiten mittels Erdraketen ermöglicht würden. Nun würde doch auf den Grundstücken gegraben.

Josef Glöckl-Frohnholzer, Geschäftsführer der Breitband Ortenau GmbH & Co. KG, die für die Projektierung des Ausbaus in der Ortenau verantwortlich ist, stellt fest: "Die Tiefbauunternehmen haben einen hohen Kostendruck, deshalb wollen sie den Asphalt erst dann aufbringen, wenn die Glasfaser tatsächlich in die Leerrohre eingeblasen wurde, um eventuelle Nachbesserungen zu vermeiden. Nach unseren Erkenntnissen ist dies ein bundesweites Vorgehen." Dass bei den Hausanschlüssen nicht das kostengünstigere Verfahren der Erdrakete eingesetzt werde, könne nur daran liegen, dass die Bodenbeschaffenheit sich nicht dafür eigne.
"Wir stehen im regelmäßigen Austausch mit den Kommunen und unseren Baupartnern", so Diana Stiebe, Pressesprecherin Deutsche Glasfaser. Man arbeite mit international tätigen Baupartnern zusammen, die vor der Zusammenarbeit auf Herz und Nieren geprüft worden seien.

In Neuried haben bereits Gespräche stattgefunden. "Die Bauarbeiten werden fortgesetzt, sobald die Asphaltierungsarbeiten in Müllen abgeschlossen sind und in Schutterwald damit begonnen wurde", macht Peter Steinert, Bauamt Neuried, deutlich. Man sei täglich in direkter Absprache mit der Bauleitung. Für die Bürger sollen künftig alle vier Wochen Sprechstunden mit der Deutschen Glasfaser und der Baufirma angeboten werden.

In Schutterwald haben die Bauarbeiten gerade begonnen. Für Bürgermeisterstellvertreter Ludwig Bindner läuft es bislang gut: "Das Bauamt steht in engem Kontakt mit den Bauunternehmen." Es wurde eine Firma mit der Bauüberwachung beauftragt.
In Offenburg starten am Montag die Informationsabende zum Glasfaserausbau. Sorgen, dass sich Ähnliches wie in anderen Kommunen ereignet, gibt es nicht. Laut Stadt wurde eigens eine Stabstelle Breitbandausbau und eine halbe Stelle im Fachbereich Tiefbau, die die korrekte Ausführung der Bauarbeiten überwachen wird, geschaffen. 70 Prozent aller Gebäude in der Ortenau sollen mit Glasfaser versorgt werden

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