Kommunalen Arbeitsförderung
Intensive Betreuung von Jugendlichen
Offenburg (gr). „Es ist sehr viel Fantasie und Initiative notwendig, um die Jugendlichen ins Boot zu holen“, bilanziert Georg Benz beim Quartalsgespräch der Kommunalen Arbeitsförderung. Und weiter sagt der Dezernent für Bildung, Jugend, Soziales und Arbeitsförderung: „Das große Engagement ist wichtig, weil nachhaltig. Generell verfolgt die KOA das Ziel, dass diese Zielgruppe gar nicht erst in den Langzeitleistungsbezug eintritt." Dies sei weitaus sinnvoller, als später diejenigen, die sich jahrelang an den Bezug staatlicher Leistungen gewöhnt haben, wieder an den Arbeitsmarkt heranzuführen.
Vertrauensarbeit
Mit insgesamt 25 Maßnahmen in vier Bereichen – Ausbildung, Ausbildungs- oder Arbeitsvermittlung, niederschwellige Maßnahmen sowie die Förderung schwer erreichbarer Jugendlicher – setzt man auf umfassende Beziehungs- und Vertrauensarbeit. Juliane Prohaska, Expertin bei der KOA für die Personengruppe U25, erklärt, dass es nicht zuletzt darum gehe, diejenigen Jugendlichen, die sich dem System entziehen, abzuholen. Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes: „Wir leisten aufsuchende Arbeit, das heißt, wir holen die Jugendlichen zu Hause ab, klappern außerdem Brennpunkte und einschlägige Treffs ab.“ Dies sieht Prohaska als extrem wichtig an, da der Anteil schwer zu intergrierender Jugendlicher mit multiplen Vermittlungshemmnissen zunimmt.
Statistik
Intensive Betreuungsarbeit wirke sich in allen Bereichen positiv aus, sagt Armin Mittelstädt, Leiter der KOA. In der Summe befinden sich derzeit 24,4 Prozent aller dem Arbeitsmarkt zur Vefügung stehenden Personen in einer Arbeitsfördermaßnahme der KOA. Das ist sowohl im Langfristvergleich wie auch im Vergleich mit anderen Jobcentern eine sehr hohe Aktivierungsquote. Und: Gegenüber dem Vorjahresmonat zählt die Statistik aktuell 367 Arbeitslose weniger (minus 8,6 Prozent), bei den Jugendlichen und Erwachsenen unter 25 zeigt sich die Arbeitslosigkeit mit minus 21,4 Prozent noch deutlicher reduziert. Analog dieser Entwicklung auch das gute Ergebnis in puncto Fallzahlen: In der Summe hat der Fallbestand in den vergangenen zwölf Monaten um fast 800 Haushalte abgenommen (minus 9,5 Prozent), die Zahl der Leistungsberechtigten sogar um 1.000. Einen historisch niedrigen Stand hat die Gesamtzahl der Bedarfsgemeinschaften (BG), also einschließlich Geflüchteter: Im Vergleich der Märzwerte wurde der bislang niedrigste Wert aus dem Jahr 2008 aktuell um 265 BG unterschritten. Besonders erfreulich ist, dass der Ortenaukreis auch im regionalen Vergleich gut dasteht – dies wertet Mittelstädt nicht zuletzt als Erfolg der engagierten und professionellen Betreuungsarbeit in der KOA.
Eingliederung
Was die Finanzen angeht, kommt der Kreis auch gut weg. Mit 26,64 Millionen Euro – Verwaltung 14,46 Millionen Euro, Eingliederung 11,88 Millionen Euro, Drittmittel 0,3 Millionen Euro – erreicht die KOA 2019 ihr bislang höchstes Niveau.
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