Ab Montag gelten strenge Maßnahmen im Teil-Lockdown auch in der Ortenau
In den nächsten vier Wochen Kontakte stark einschränken

Sportanlagen wie das ETSV-Stadion in Offenburg bleiben bis Ende November geschlossen. | Foto: gro
  • Sportanlagen wie das ETSV-Stadion in Offenburg bleiben bis Ende November geschlossen.
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Ortenau (gro). 110 Neuinfektionen verzeichnete der Ortenaukreis am Samstag, Stand 16 Uhr. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag bei 135,7 laut Landesgesundheitsministerium. Für das Land Baden-Württemberg wurde ein Wert von 123,3 am 31. Oktober ausgegeben. Diese rasant steigenden Zahlen sind der Grund, warum die Bundesregierung in Absprache mit den Ministerpräsidenten der Länder am Mittwoch schärfere Maßnahmen beschlossen hat. Eine neue Corona-Verordnung des Landes lag bei Redaktionsschluss noch nicht vor.

Was wurde beschlossen?
Vom 2. bis zum 30. November treten in ganz Deutschland zusätzliche Maßnahmen in Kraft. So dürfen sich im öffentlichen Raum nur noch Personen aus zwei Haushalten treffen, höchstens aber zehn Personen. Feiernde Gruppen zu Hause, in privaten Einrichtungen und auf öffentlichen Plätzen sind inakzeptabel. Verstöße gegen die Kontaktbeschränkungen werden geahndet. Private Reisen sollen vermieden werden. Auch Besuche von und zu Verwandten fallen darunter. Übernachtungsangebote sind nur noch für notwendige und nicht-touristische Zwecke erlaubt. Alle Kultur-, Sport- und Freizeiteinrichtungen müssen schließen. Auch die Gastronomie muss ihren Betrieb einstellen. Es gibt zwei Ausnahmen: Speisen dürfen geliefert und abgeholt werden, Kantinen dürfen unter Auflagen öffnen. Betriebe, die körpernahe Dienstleistungen anbieten, bleiben zu. Dazu zählen Kosmetikstudios, Massagepraxen oder Tattoo-Studios. Es dürfen nur noch medizinisch notwendige Behandlungen erbracht werden, Friseure bleiben unter den bestehenden Hygieneauflagen geöffnet, so wie der Einzelhandel und die Schulen sowie Kindergärten – natürlich unter den geltenden Hygieneauflagen. Wer kann, sollte ins Home-Office gehen. Die von Schließungen betroffenen Branchen sollen finanzielle Hilfen und Entschädigungen erhalten.

Was soll damit erreicht werden?
Ziel ist, die persönlichen Kontakte um 75 Prozent zu reduzieren. Damit soll die Zahl der Ansteckungen verlangsamt werden, um so das Gesundheitssystem zu entlasten. "Die Zahl der Patienten auf den Intensivstationen verdoppelt sich derzeit alle acht Tage", so Ministerpräsident Winfried Kretschmann. Wenn die Zahl der Infektionen wieder sinkt, dann gelingt es den Gesundheitsämtern auch weiterhin, die Infektionsketten nachzuverfolgen. Das Landrats-amt Ortenaukreis sieht sich dank der internen und externen Unterstützung aktuell zwar noch in der Lage, alle Covid-19-Fälle nachzuverfolgen, allerdings können diese aufgrund der Vielzahl nicht mehr zeitnah bearbeitet werden. Die Mitarbeiter des Gesundheitsamtes werden von 20 Soldaten der deutschen Bundeswehr unterstützt.

Was passiert mit Karten für Kulturveranstaltungen aus dem Vorverkauf?
Die Stadt Offenburg bietet etwa an, bereits erworbene Tickets an der jeweiligen Vorverkaufsstelle zurückzugeben. Alle städtischen Veranstaltungen im November sind abgesagt, es wird eine Verschiebung angestrebt.

Darf ich noch Sport treiben?
Ja, aber nur alleine, zu zweit oder mit dem eigenen Hausstand. Die Sportvereine müssen ihre Plätze und Hallen ebenso schließen wie die Fitnessstudios. Manche machen Online-Angebote: "Unsere Trainingsvideos im Frühjahr auf Youtube oder unserer Homepage kamen gut an. Wir werden sie ergänzen mit dem Blick auf Übungen, die drinnen absolviert werden können", bietet Dustin Schaber, Geschäftsführer des Sportparks Schutterwald, an.

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