Windpark Südliche Ortenau
Immissionsrichtwerte werden voll eingehalten

Ortenau (st). Um die aktuellen Messberichte und das weitere Vorgehen in Sachen Bürgerwindpark Südliche Ortenau zu besprechen, kamen unter Leitung des Umweltministeriums Baden-Württemberg Vertreter aus Verwaltung und Politik, Betreiber- und Herstellerunternehmen sowie die beauftragten Gutachter zusammen.

„Aus dem schalltechnischen Bericht des Ingenieurbüros Kötter sowie aus den Aufzeichnungen der Dauermessstation der Landesanstalt für Umwelt geht hervor, dass im Regelsbach die Immissionsrichtwerte sowohl am Tag als auch in der Nacht bei jeder Witterung und in jedem Betriebszustand sicher eingehalten sind“, erklärte Julia Morelle, Leiterin des Amts für Gewerbeaufsicht, Immissionsschutz und Abfallrecht. Dies gelte auch für den Volllastbetrieb aller sieben Windenergieanlagen. „Auch für den Bereich Talblick konnten darüber hinaus im aktuell reduzierten Nachtbetrieb keine Überschreitungen festgestellt werden“, so Morelle weiter.Zudem hat der Betreiber der Anlagen, die Green City Energy AG, auf Basis der bisher vorliegenden Messungen ein neues Betriebskonzept vorgestellt. Danach soll jede einzelne Energieanlage in Abhängigkeit von der Windgeschwindigkeit in einer eigenen Betriebsweise fahren. Dadurch werden in Summe durch den Betrieb aller Windenergieanlagen die Immissionsrichtwerte sicher eingehalten. Das Betriebskonzept stellt eine Modifizierung der jetzigen Betriebsweise auf der Basis der bisher vorliegenden Messungen dar und wird nach Plausibilitätsprüfung durch das Landratsamt umgesetzt werden.

Der Betreiber beabsichtigt auch, bisher nicht bekannte Betriebsmodi zu nutzen. Dies kann jedoch erst durch das Landratsamt zugelassen werden, wenn die Einhaltung der Immissionsrichtwerte auch bei diesen Betriebsmodi messtechnisch nachgewiesen worden ist.
Im Juli 2015 erhielt die Green City Energy GmbH die immissionsschutzrechtliche Genehmigung zum Bau und Betrieb von sieben Windenergieanlagen auf den Gemarkungen Schuttertal, Ettenheim und Seelbach. Seit Inbetriebnahme der Windenergieanlagen im Sommer 2016 gibt es Lärmbeschwerden durch Bürger aus dem Schuttertal. Eine erste Messung des akkreditierten Messinstitutes Kötter im November 2016 hatte ergeben, dass entgegen der ursprünglichen Prognose die Immissionsrichtwerte in der Nacht bei Volllastbetrieb nicht an allen Immissionsorten eingehalten werden können. Daraufhin verpflichtete sich der Betreiber im Dezember 2016, in der Nacht einen schallreduzierten Betrieb zu fahren. Seither werden in der Nacht, von 22 bis 6 Uhr, die Anlagen 1, 2 und 7 abgeschaltet. Die verbleibenden vier Anlagen laufen darüber hinaus im schallreduzierten Betrieb.

Trotz dieser Betriebsweise kam es auch weiterhin regelmäßig zu Lärmbeschwerden. Im Jahr 2017 wurden weitere Messungen durchgeführt. Zudem hat die Landesanstalt für Umwelt über mehrere Monate eine Dauermessstation in Regelsbach betrieben, weiterhin finden Messungen im Talblick statt. Außerdem hatte der Betreiber umfangreiche Messungen der Windprofile mittels einer speziellen Technologie durchführen lassen.

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