Verabschiedung
Holger Schütz leitet fortan Forstbezirk Mittleres Rheintal

Landrat Frank Scherer (r.) überreichte Holger Schütz, Dezernent für den Ländlichen Raum und Leiter des Amts für Waldwirtschaft, zum Abschied einen Holzwürfel aus heimischen Hölzern, dessen Volumen den Holzzuwachs in 0,5 Sekunden im Ortenaukreis darstellt. | Foto: Landratsamt Ortenaukreis
  • Landrat Frank Scherer (r.) überreichte Holger Schütz, Dezernent für den Ländlichen Raum und Leiter des Amts für Waldwirtschaft, zum Abschied einen Holzwürfel aus heimischen Hölzern, dessen Volumen den Holzzuwachs in 0,5 Sekunden im Ortenaukreis darstellt.
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Ortenau (st). Holger Schütz, Dezernent für den Ländlichen Raum des Ortenaukreises und Leiter des Amts für Waldwirtschaft in Personalunion, hat das Landratsamt verlassen und wechselte zum 1. Januar zur Anstalt des öffentlichen Rechts (AöR) ForstBW. Dort wird er vom Standort Gengenbach-Fußbach aus einen von insgesamt 21 neu zu schaffenden Forstbezirken, die fortan den Staatswald im Land bewirtschaften, leiten. Landrat Frank Scherer würdigte das große Engagement, die Expertise und die Führungskompetenz des Dezernenten und Amtsleiters.

Volksbegehren "Rettet die Biene"

„Holger Schütz ist einer, der auch den Wald vor lauten Bäumen sieht. Er ist als Forstwissenschaftler unbestrittener Experte, der aber immer über den fachlichen Tellerrand hinausschaute, er ist ein kluger Quer- und Vordenker und hatte stets den Blick fürs große Ganze“, so Scherer. Mit der Forstreform, kontrovers diskutierten Themen wie dem Wolf oder dem Volksbegehren „Rettet die Biene“ sowie den waldbaulichen Problemlagen im Zusammenhang mit dem Eschentriebsterben, den Trockenperioden und dem Borkenkäfer habe Schütz dicke Bretter zu bohren gehabt, betonte der Landrat.

Amt für Waldwirtschaft

Holger Schütz war 2016 in die Ortenau und somit den waldreichsten Kreis Baden-Württembergs gekommen, um das Amt für Waldwirtschaft mit seinen rund 120 Mitarbeitern und 48 Forstrevieren zu leiten und eine Waldfläche von 90.000 Hektar Privat-, Kommunal und Staatswald zu betreuen. Nach dem Weggang von Martin Schreiner übernahm er ab Mai 2018 zudem den Posten des Dezernenten für den Ländlichen Raum und damit die Verantwortung für fast 300 Mitarbeiter in den Bereichen Vermessung und Flurneuordnung, Landwirtschaft und Waldwirtschaft. „Der Ortenaukreis, dieses Haus und ich persönlich sind Ihnen sehr, sehr dankbar dafür, dass Sie diese Herausforderung angenommen haben, und wie bravourös Sie das gemeistert haben“, so der Landrat zu dem scheidenden Dezernenten.

Landesgartenschau in Lahr

Ein besonderer Erfolg für die ganze Region seien, so Scherer, der Landkreisauftritt auf der Landesgartenschau in Lahr und das Symposium Baukultur Schwarzwald gewesen. Diese hatte Schütz unmittelbar nach seinem Amtsantritt als Dezernent zu großen Teilen verantwortet. Da für ihn immer die Stärkung der Region, der Erhalt unserer Kulturlandschaft und die Offenhaltung der Landschaft im Mittelpunkt standen, sei Schütz auch die Leitung des Unterausschusses Gesamtstrategie Ländlicher Raum auf den Leib geschnitten gewesen, so der Landrat weiter. „Ohne Land- und Forstwirtschaft keine Landschaft“, zitierte der Landrat Schütz‘ eindringlichen Appell und ging auf eines seiner Herzensanliegen ein, gute Rahmenbedingungen für die land- und forstwirtschaftlichen Betriebe zu schaffen und den Ausgleich zwischen gesellschaftlichen Interessen, dem Naturschutz und der Land- und Forstwirtschaft zu suchen. In diesem Sinne habe er auch die Standortklausel des Ortenaukreises konsequent gelebt und habe gezielt nach kreativen und unorthodoxen Lösungen zum Wohle des Standorts Ortenau gesucht.

Repräsentant des Ländlichen Raums

Deshalb sei Schütz nicht nur bei seinen Mitarbeitern sehr geschätzt gewesen, sondern sei auch nach außen ein sympathischer und authentischer Repräsentant des Ländlichen Raums und als solcher geschätzter Ansprechpartner und gern gesehener Gast bei Landwirten, kommunalen und privaten Waldbesitzern, Verbänden, Organisationen und Partnern, Land und Kommunen gewesen. Scherer bedauere Schütz‘ Weggang sehr, habe aber zugleich Verständnis für seine persönlichen Beweggründe.

Landschaftliche Vielfalt

„Ich war sehr gerne für den Ländlichen Raum im Ortenaukreis aktiv, habe die ungeheure Vielfalt der Natur- und Kulturlandschaft der Region und die Menschen, die darin leben und arbeiten, sehr geschätzt. Die Ortenau mit ihrer landschaftlichen Vielfalt ist ein kleines Paradies! Für die gemeinsame Zeit, die vielen guten und anregenden Gespräche und Diskussionen und die angenehme Zusammenarbeit mit den Akteuren im Ländlichen Raum, den Kreispolitikern und den Kollegen im Landratsamt bedanke ich mich herzlich“, so Schütz.

Forstbezirk Mittleres Rheintal

Auch wenn der in Kirchzarten lebende Dezernent und Amtsleiter das Landratsamt verlässt, bleibt er dem Ortenaukreis treu: Ab Januar wird er den Forstbezirk Mittleres Rheintal der Anstalt des öffentlichen Rechts ForstBW leiten. Mit ihm wechseln 53 Mitarbeiter, davon 16 Auszubildende. Insgesamt werden es rund 80 Mitarbeiter sein. Von ihrem neuen Dienstsitz, zunächst in Gengenbach, dauerhaft dann im ehemaligen Schulgebäude in Gengenbach-Fußbach, werden sie rund 15.000 Hektar Staatswald in sechs Stadt- und Landkreisen vom Schloss Favorite im Norden bis Breisach im Süden betreuen.

Hintergrundinformation Dezernat Ländlicher Raum

Das Dezernat Ländlicher Raum wurde im Ortenaukreis 2005 im Zuge der Verwaltungsreform der Landratsämter neu geschaffen. Edwin Dreher war bis zu seinem Ruhestand im Mai 2014 erster Dezernatsleiter, auf ihn folgte im November 2014 Martin Schreiner. Dazwischen führte Ewald Elsäßer, langjähriger Leiter des Amtes für Waldwirtschaft beim Ortenaukreis, kommissarisch das Dezernat.

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