Bürgermeister unterstützen
Hebammenzentrum soll eine Zukunft haben
Mittleres Kinzigtal Werdende und junge Mütter benötigen die bestmögliche Hilfe – etwa durch Hebammen. Da sind sich die Bürgermeister im Mittleren Kinzigtal einig. Aus diesem Grund haben sie den Entschluss gefasst, die Versorgung von Schwangeren, Müttern und ihren Neugeborenen stärker zu unterstützen, so eine gemeinsame Pressemitteilung der Gesundes Kinzigtal GmbH und Kinzigtäler Kommunen.
Schwierigkeiten der Versorgung
Bei einem gemeinsamen Termin im Hausacher Rathaus erläuterten Dr. Madeleine Renyi, Geschäftsführerin der Gesundes Kinzigtal GmbH, Projektmanagerin Nathalie Haas und Tanja Fiesel, Ansprechpartnerinnen am Hebammenzentrum, die Hintergründe und Schwierigkeiten der Versorgung von Schwangeren, Müttern und ihren Neugeborenen. „Schon seit geraumer Zeit ist die Nachfrage nach Hebammen deutlich höher als das Angebot. Dementsprechend schwierig gestaltet sich für Schwangere die Hebammensuche bei uns in der Region“, brachte es Madeleine Renyi auf den Punkt. Doch es gebe Lösungen, weiß sie.
Hebammenzentrum
Vor zwei Jahren hat sich die Gesundes Kinzigtal GmbH an einem Förderaufruf des baden-württembergischen Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Integration beteiligt, welches die Hebammenversorgung verbessern und neue Versorgungsformen schaffen wollte. Daraus ist das heutige Hebammenzentrum entstanden. Hierzu kooperiert Gesundes Kinzigtal mit freiberuflichen Hebammen in der Region. Diese arbeiten im Team, gemeinsam mit Tanja Fiesel, die unter anderem die Hebammeneinsätze koordiniert und suchenden sowie bereits betreuten Frauen beratend zur Seite steht. „Mit dem Hebammenzentrum in Hausach ist ein zentraler Stützpunkt im Kinzigtal geschaffen worden - ein wichtiger Schritt innerhalb der Grundversorgung” erläutert Madeleine Renyi. „Frauen, die eine Hebamme suchen, finden hier eine kompetente Ansprechpartnerin. Diese berät und vermittelt Termine am Zentrum oder bei den Familien zuhause mit einer der kooperierenden Hebammen“, beschreibt Hebamme Claudia Brucher die Arbeitsweise des Zentrums. „Es ist schön, wie gut die Zusammenarbeit funktioniert. Noch schöner wäre es, wenn sich weitere Hebammen und Unterstützer melden, die mitmachen wollen“, ergänzt Lotsin Tanja Fiesel.
Finanzielle Zuwendung
Für Hausachs Bürgermeister Wolfgang Hermann steht fest: „Hebammen leisten einen wunderbaren Beitrag nicht nur für die Gesundheitsversorgung, sondern noch mehr für unsere Gesellschaft. Es liegt in unser aller Interesse, ihre Arbeit langfristig zu sichern“, sagte der Gastgeber in Abstimmung mit den Bürgermeistern aus Haslach, Gutach, Oberwolfach, Wolfach und Hornberg. Zum einen wollen sich die Kinzigtäler Rathauschefs politisch im Kreis einsetzen, dass das Hebammenzentrum eine wirtschaftliche Zukunft hat, zum anderen auch selbst dazu beitragen. Das geschieht über eine finanzielle Zuwendung pro Geburt für die kooperierenden Hebammen. „Wie so häufig sind es wieder einmal wir Kommunen, die die Probleme für unsere Bürger lösen, weil die eigentlich zuständigen in Land und Bund dazu nicht fähig sind. Das tun wir gerne, erwarten aber eine politische Lösung beim Problem der Hebammenversorgung innerhalb der kommenden zwei Jahre“, erläuterte dazu Bürgermeister Philipp Saar aus Haslach.
Wichtiger Baustein
„Wenn wir das Kinzigtal für junge Familien interessant halten wollen, ist es unerlässlich, die passenden Rahmenbedingungen zu erhalten oder zu schaffen“, verdeutlichte Marc Winzer, Bürgermeister von Hornberg, unter dem zustimmenden Nicken des Oberwolfacher Bürgermeisters Matthias Bauernfeind. „Das Hebammenzentrum ist ein wichtiger Baustein, der einen Teil dieser Rahmenbedingungen bildet“, fügte Siegfried Eckert aus Gutach an. Und Thomas Geppert aus Wolfach, ergänzte abschließend: „Es ist gut, dass wir mit der Gesundes Kinzigtal GmbH eine Akteurin haben, die uns auf diesem Weg unterstützt.“ Um das Hebammenzentrum nach der beendeten Projektlaufzeit zum 31. März 2024 weiterhin betreiben zu können, wird der Übergang in ein gemeinnütziges Konstrukt angestrebt, dementsprechend wichtig ist laut Pressemitteilung die bereits zugesagte Unterstützung durch die Gesundes Kinzigtal GmbH, der Gemeinden und des Landkreises. Diese deckt jedoch nur einen Anteil der Bedarfe, weshalb weitere Unterstützung jederzeit willkommen ist.
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.