Folgen der 2G-Regel im Weihnachtsgeschäft
Handel beklagt Umsatzeinbußen

Die 2G-Regel im Einzelhandel hält viele Kunden ab. | Foto: rek

Ortenau (ds). 2G im Einzelhandel, mitten im Weihnachtsgeschäft. Das trübt nicht nur die Laune der Kunden, sondern vor allem die der Geschäftsinhaber, die zum Teil drastische Umsatzeinbußen zu beklagen haben. Wir haben exemplarisch in der Ortenau nachgefragt, wie die Kunden die 2G-Pflicht annehmen und welche Auswirkungen diese Regelungen auf die Einzelhändler tatsächlich haben.

Kein Einkaufsbummel samt Cafébesuch

"Unsere Kunden reagieren zum größten Teil sehr, sehr verständnisvoll", berichtet Martin Schwendemann, Geschäftsführer des Handels- und Gewerbevereins Haslach. Haslachs Händler, Dienstleister und Gastronomen würden konform der Corona-Regeln kontrollieren. "Die Stadtverwaltung hat bei Stichprobenkontrollgängen dieses auch bestätigt. Und zumeist haben die Kunden die Nachweise auch schon parat, was die Kontrolle sehr erleichtert", so Schwendemann. Das Weihnachtsgeschäft laufe sehr schleppend, der Einkaufsbummel durch die Geschäfte samt Cafébesuch finde de facto in diesem Jahr nicht statt, stattdessen werde ganz gezielt eingekauft. "Die Abwanderung ins Internet macht uns zusätzlich zu schaffen. Die Umsatzeinbrüche sind hoch, wir haben den Abhol- und Lieferservice als Zusatzangebot wieder hochgefahren, doch der Besuch im Geschäft ist natürlich viel wichtiger", weiß Schwendemann. Die Frequenz in Haslach lebe vom Dreiklang schöne Atmosphäre, guter Handel und breit aufgestellte Gastronomie – "zwei dieser drei Säulen tragen zur Zeit nicht mehr wirklich".

Von "geht noch so" bis "katastrophal"

"Die Kontrollen, digital und mit Ausweis, so wie es die Verordnung vorsieht, hat sich inzwischen eingespielt, die Kunden halten die Unterlagen bereit", berichtet Michael Schmiederer, erster Vorsitzender der Lahrer Werbegemeinschaft, auf Anfrage. Die Auswirkungen der 2G-Regel auf den Handel seien sehr unterschiedlich und würden von "geht noch so" bis "katastrophal" reichen. "Es hängt schlichtweg von den jeweiligen Produkten ab die, verkauft werden", weiß Schmiederer. Ob 2G unbedingt der Grund für diese Situation sei, wisse er nicht. "Es könnte auch daran liegen, dass immer mehr Menschen der Aufforderung folgen, die Kontakte zu reduzieren", erklärt er.

"2G macht keinen glücklich"

"Das Weihnachtsgeschäft läuft unterdurchschnittlich", bestätigt Achim Kirsche, Geschäftsführer der City Partner Offenburg. Manche Branchen seien noch zufrieden, andere würden bis zu 50 Prozent Einbrüche beklagen. "Die 2G-Regel macht keinen Unternehmer glücklich, der möglichst viel im Weihnachtsgeschäft verkaufen möchte", so Kirsche.

In Achern: eine Kontrolle, dann bummeln

Auch in Achern hat die Frequenz in den Geschäften seit der Einführung der 2G-Regel deutlich nachgelassen. "Größere Probleme gibt es aber nicht", sagt Monika Ross, kommissarische erste Vorsitzende der Werbegemeinschaft Achern aktiv. Man habe sich aber Gedanken gemacht, wie man Kunden das Einkaufen in Achern erleichtern könnte: "Seit diesem Wochenende gibt es erstmals bedruckte Einmal-Armbänder für die Kunden in den Achern-aktiv-Geschäften. Im ersten Geschäft werden die nötigen Nachweise des Kunden wie immer geprüft und er bekommt dann das Armband angelegt. Damit kann man dann in anderen Geschäften einkaufen und braucht nur das Bändchen vorzuzeigen. Das spart dem Kunden und auch den Händlern Zeit und Aufwand", erklärt sie.

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.