Ortenauer Einzelhandel zieht Bilanz

Großer Ansturm ist ausgeblieben

Ortenau (ds). Seit Montag habend die Geschäfte in der Ortenau geöffnet. Das wird auch selbst bei weiter steigender Inzidenz so bleiben, wie Landrat Frank Scherer erklärte. Voraussetzung allerdings ist, dass kein diffuses Infektionsgeschehen vorliegt. Wir haben die Ortenauer Einzelhändler gebeten, ein erstes Fazit zu ziehen. Unisono erklären alle: "Bei Mitarbeitern und Kunden sind die Erleichterung und die Freude über einen normalen Alltag groß."

Expert Oehler

"Unser Fazit der ersten Öffnungstage ist durchweg positiv. Wir waren gut vorbereitet und konnten beide Märkte in Offenburg und Kehl mit vollem Sortiment und in Teilbereichen renoviert wieder eröffnen", erklärt Paul Seebacher, Marktleiter von Expert Oehler. Den großen Ansturm habe man nicht erwartet, was sich die ersten Tage auch bestätigt hätte. Unverändert bleibe die große Nachfrage nach Haushaltsgeräten sowie Home-Office- und Home-Schooling-Artikel, aber auch Smart TVs. "Diese Produkte sind in dieser Zeit für viele Menschen existenziell wichtig. Unsere Kunden benötigen hier Hilfe und nehmen die Beratung, den Service und auch die Lieferung und Montage gerne in Anspruch", so Seebacher. Eingang und Ausgang sind bei Expert Oehler voneinander getrennt. "Die maximal erlaubte Personenanzahl können wir durch unsere weitläufigen Flächen immer gut einhalten", sagt der Marktleiter.

Sport Kuhn

Sport Kuhn in Offenburg war die ganze Woche über sehr gut frequentiert: "Die Kunden freuen sich ungemein, wieder shoppen zu dürfen", berichtet Verkaufsleiter Raphael Halter. Einige Schäppchenjäger seien unterwegs gewesen, die vor allem den Winterlagerverkauf im Zelt auf dem Parkplatz genutzt hätten, aber auch die neue Bike-Abteilung sei sehr stark frequentiert. "Neuware aus den Sortimenten wie Outdoor und Bike waren die großen Gewinner", fasst Halter zusammen. Der Abstand und die Sicherheit der Mitarbeiter und Kunden sei auf der 3.500 Quadratmeter großen Fläche problemlos gegeben. "Am Haupteingang ist ein Frequenzmesser installiert, über welchen wir auch die Vorgaben der Kundenanzahl einhalten", so Raphael Halter.

Wertheimer-Gruppe

Die Baumärkte der Wertheimer-Gruppe konnten sich diese Woche über eine sehr gute Kundenfrequenz freuen. "Vor allem kamen auffällig viele ältere Kunden, die in den vergangenen Monaten die Funktion Click & Reserve nicht nutzen konnten, da sie sich nicht mit den digitalen Kommunikationswegen auskennen", berichtet Lisa Mon-tazem aus der Marketingabteilung. Die Verunsicherung bei den Kunden sei noch groß gewesen, so hätten die Märkte viele Anrufe erreicht, ob überhaupt geöffnet sei. "Unsere Kunden freuen sich, dass sie uns wieder aufsuchen dürfen und sagen uns dies auch direkt", so Montazem. Als Anhaltspunkt für die zulässige Kundenzahl gelte die Anzahl der Einkaufswagen, außerdem sind Ein- und Ausgang getrennt.

Möbel Seifert

Bei Möbel Seifert in Achern sind Ein- und Ausgang in Form einer Einbahnstraße ebenfalls getrennt. Die Kunden werden gezählt, außerdem muss sich jeder Kunde registrieren und angeben, wann er gekommen und gegangen ist. "Das lässt sich vor allem durch fixe Beratungstermine gut steuern", erklärt Geschäftsführer Emanuel Seifert. In der ersten Öffnungswoche sei die Stimmung noch etwas verhalten gewesen. "Viele Menschen haben gerade in der Zeit des Lockdowns aufgestaute Wünsche nach neuen Einrichtungen und kommen sehr gezielt", weiß Seifert. Tatsächlich seien auch Kunden etwa aus Bühl und Rastatt gekommen, wo der Einzelhandel aufgrund der hohen Infektionszahlen noch nicht öffnen darf.

Buchhandlung Schwab

Der Lahrer Buchhändler Martin Schwab ist begeistert von der ersten Öffnungswoche: "Wir werden richtig überrannt, die Leute haben Hunger auf Bücher." Besonders beleibt sei derzeit neben den Bestseller-Romanen alles, was mit Garten und Kreativität zu tun habe. Lüftungsgeräte, Abstandslinien und der durch Einkaufskörbe beschränkte Zutritt sorgen für ein sicheres Einkaufen.

Mode Giesler

"Wir sind zufrieden mit der ersten Woche", resümiert Erwin Brüstle für Mode Giesler. Da die Kundschaft noch überschaubar sei, habe man bisher den Zugang noch nicht begrenzen müssen. Die Kunden würden sich ebenso über Schnäppchen wie aktuelle Frühjahrsmode freuen.