Selbstgemachte Mund-Nasen-Schutze nur für absoluten Notfall
Große Hilfsbereitschaft
Ortenau (st). Seit einigen Tagen informieren eine Vielzahl von Bürgergruppen das Ortenau Klinikum darüber, dass sie bereits hunderte Mund-Nasen-Schutze genäht hätten und diese zusenden wollen. „Diese außergewöhnliche Hilfsbereitschaft beeindruckt uns alle sehr, sie zeigt, dass wir auf unserer Bürgerinnen und Bürger zählen können, wenn es darauf ankommt. Auf diese Produkte können wir jedoch nur in einem absoluten Notfall zurückgreifen“, sagt Geschäftsführer Christian Keller.
Mundschutz muss geprüft sein
Eine fachliche Begründung dazu gibt Christian Reiß, Chefapotheker des Ortenau Klinikums: „Es ist unsere Arbeitgeberpflicht, dass wir unseren Mitarbeitern ausschließlich originalverpackte, mit CE gekennzeichnete, damit geprüfte und zugelassene Produkte als persönliche Schutzausrüstung überlassen. Das Gewebe solcher selbstgemachten Produkte, das für Mund-Nasen-Schutze im Klinikalltag genutzt wird, besteht standardmäßig aus dreilagigem Spezialstoff. Dagegen kennen wir nicht all die unterschiedlichen Materialien aus denen die Produkte bestehen, die von den Bürgern geschneidert wurden. Zudem wäre eine sehr aufwändige Reinigung und Desinfektion dieser Produkte notwendig, die aber an der fraglichen Gewebequalität nichts ändern würde.“
Größerer Bestand vorhanden
Das Ortenau Klinikum verfügt derzeit über einen größeren Bestand an Schutzmasken. Allerdings sind diese Medikalprodukte Verbrauchsgegenstände, die bei Bedarf in hoher Stückzahl verwendet werden. Trotz internationaler Lieferengpässe unternimmt das Ortenau Klinikum große Anstrengungen, Nachschub zu erhalten. „Erst wenn diese Lieferketten vollständig unterbrochen sein sollten, würden wir im Notfall auch Behelfsprodukte einsetzen. Derzeit arbeiten wir mit großem Einsatz daran, dass wir nicht in diese Situation kommen werden“, so Keller.
Wer Hilfe leisten möchte, für den hat das Ortenau Klinikum die Website www.ok-fightcorona-ko.de eingerichtet.
Grundsätzlich gilt: Sollte das Ortenau Klinikum darüber hinaus die Mitwirkung und Hilfe aus der Bevölkerung benötigen, wird der Klinikverbund dies über seine offiziellen Kanäle, mit Pressemitteilungen und auf seinen Webseiten, bekannt geben.
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