Voraussetzung für Integration
Geflüchtete erfolgreich beim Sprachkurs
Offenburg (st). 14 geflüchtete Frauen und Männer aus dem Ortenaukreis haben ihren Sprachkursbesuch beim Institut für deutsche Sprache (IDS) in Offenburg mit einer B1-Prüfung gekrönt. Die Kandidaten haben sehr gute Ergebnisse erzielt, nahezu alle besitzen nun das international anerkannte Deutsch-Zertifikat B1, das etwa für die Einbürgerung in Deutschland benötigt wird. Die erfolgreichen Teilnehmenden des B1-Kurses im Alter zwischen 25 und 48 Jahren leben derzeit in Gemeinschaftsunterkünften im gesamten Ortenaukreis. Sie stammen aus dem Irak, Iran, Jordanien, der Türkei, China und Afghanistan und sind vor ein bis zwei Jahren nach Deutschland gekommen.
Teilweise alle Prüfungsteile mit "sehr gut" bestanden
„Die Teilnehmenden haben großes Durchhaltevermögen bewiesen. Drei haben sogar hervorragend abgeschnitten und jeden der vier Prüfungsteile mit ‚sehr gut‘ erfüllt“, berichtet Ursula Moster, Integrationsbeauftragte beim Landratsamt Ortenaukreis. Sie organisiert seit 2019 in Kooperation mit den Sprachkursträgern im Landkreis zertifikatsorientierte Deutschkurse für Zugewanderte, die nach der Förderrichtlinie VwV Deutsch des Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg und mit Mitteln des Ortenaukreises finanziert und als Ergänzung zu den Integrationskursen des Bundes angeboten werden. „Zum ersten Mal haben Zuwanderer, die aufgrund ihres Aufenthaltstitels noch keinen vom BAMF geförderten Integrationskurs besuchen können, in weniger als einem Jahr mit drei aufeinander aufbauenden Sprachkursen dieses Sprachniveau erreicht – und schaffen damit beste Voraussetzung für deren Integration, insbesondere auf dem Arbeitsmarkt“, so Moster weiter.
Den beiden Lehrkräften Jessica Fischer und Elmas Taşkan sei es gelungen eine offene, herzliche Lernatmosphäre zu schaffen und die außergewöhnlich hohe Motivation der Teilnehmenden weiter zu fördern, so Anna Uhl, zuständige Projektleiterin beim IDS. Eine Teilnehmerin habe keinen einzigen Tag gefehlt, ein anderer Teilnehmer sei trotz Nachtschicht fast immer anwesend gewesen, betont Uhl. Der Großteil habe nun konkrete Zukunftspläne: Ausbildungen in den Bereichen Pflege, Kindergarten, Handwerk, einen Schulabschluss nachholen oder eine neue Arbeitsstelle suchen. „Fast alle Teilnehmenden werden die Möglichkeit über Berufssprachkurse auf B2 zu lernen wahrnehmen, die ersten haben sich schon vor Kursende angemeldet“, erklärt Uhl.
Moster zeigt sich erfreut über die positiven Rückmeldungen der Teilnehmenden und die gute Zusammenarbeit zwischen den Sprachkursträgern und dem Landratsamt: „Zuletzt konnten wir durch die Landesförderung das Sprachkurs-Angebot für Personen, die noch keinen Anspruch auf einen Platz in einem Integrationskurs haben, sogar verdoppeln und damit mehr Personen erreichen.“
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