Starkregen- und Hochwasserschutz
Gabbert informiert sich in der Ortenau

Regierungspräsident Carsten Gabbert (l.) und Hohbergs Bürgermeister Andreas Heck in Hohberg | Foto: RP Freiburg
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Ortenau (st) Regierungspräsident Carsten Gabbert informierte sich am Mittwoch, 7. August, im Ortenaukreis, wie die Region vor den Folgen von Starkregen und Hochwasser geschützt wird. Er wurde, laut einer Pressemitteilung, von den Bundestagsabgeordneten des Ortenaukreises Johannes Fechner, Martin Gassner-Herz und Yannick Bury sowie vom Staatssekretär und Landtagsabgeordneten Volker Schebesta wie auch vom Landtagsabgeordneten Thomas Marwein begleitet. „Starkregen und Hochwasser bergen für Mensch und Umwelt enorme Risiken und werden durch den Klimawandel zunehmen. Daher gilt es, sich rechtzeitig auf diese Ereignisse vorzubereiten“, so Gabbert.

Tour entlang der Schutter

Startpunkt der Besichtigungstour war die Gemeinde Hohberg. Dort kam es im Ortsteil Hofweier durch ein Starkregenereignis im Mai 2018 zu größeren Überflutungen. Das hat die Gemeinde zum Anlass genommen, ein kommunales Starkregenrisikomanagement aufzusetzen. Eine erste bauliche Anpassung wurde bereits umgesetzt. Konzepte zum Umgang mit Starkregen durch die Gemeinden werden vom Land bezuschusst. Entlang der Schutter informierte sich der Regierungspräsident über die Möglichkeiten der Früherkennung von Hochwasserereignissen. Insgesamt werden dazu vom Regierungspräsidium Freiburg (RP) rund 80 Oberflächenpegel betrieben. Exemplarisch wurde der Pegel Wittelbach vorgestellt. Als Warn- und Steuerpegel übermittelt er seine aktuellen Wasserstandsdaten und -entwicklungen an die Hochwasservorhersagezentrale des Landes, die diese Daten der Öffentlichkeit bereitstellt. Daran schloss sich die Besichtigung der beiden Rückhaltebecken Seelbach und Kuhbach im Schuttertal an. Sie wurden in den 80er- und 90er-Jahren basierend auf einer Hochwasserschutzkonzeption „Schutter-Undiz“ vom Land geplant, gebaut und seit Fertigstellung erfolgreich betrieben. Weiter flussabwärts in Lahr wird die Hochwasserwelle der Schutter in den Schutterentlastungskanal (SEK) abgeleitet, der damit ein wesentliches Element für den Hochwasserschutz in der gesamten nördlichen Schutter-Unditz-Niederung ist. Rund 80 Quadratkilometer Fläche profitieren im Hochwasserfall von der Ableitung in den SEK, dessen Dämme und Düker seit 2017 saniert werden. Im kommenden Jahr werden die vollständigen Bau- und Instandsetzungsarbeiten am SEK inklusive elf Kilometer Dammsanierung abgeschlossen sein.

Integriertes Rheinprogramm

Den Abschluss des Hochwasserinformationstages bildete die Besichtigung eines Hochwasserrückhalteraumes des Integrierten Rheinprogramms. Dieses soll auf baden-württembergischer Seite mit 13 überregional und grenzüberschreitend wirkenden Hochwasserschutzanlagen am Oberrhein die frühere Hochwassersicherheit der freien Rheinstrecke wiederherstellen. Der Bau des Rückhalteraumes Elzmündung im Bereich der SEK-Mündung befindet sich derzeit auf der Zielgeraden, er wird zukünftig mit 5,3 Millionen Kubikmeter Rückhaltevolumen auf einer Fläche von 469 Hektar zum Hochwasserschutz am Oberrhein beitragen.

Hochwassergefahrenkarten 

Neben den genannten technischen Einrichtungen werden zudem durch die Erstellung von Hochwassergefahrenkarten auch die notwendigen Grundlagen geschaffen, um zielgerichtete Vorsorgemaßnahmen für den Hochwasserschutz zu planen und umzusetzen, heißt es weiter in der Pressemitteilung. Das RP übernimmt bei Hochwasser vielfältige Aufgaben, unter anderem als Betreiberin der Hochwasserschutzanlagen des Landes an den Gewässern I. Ordnung und dem Integrierten Rheinprogramm. Rund 250 Personen kümmern sich um mehr als 1.000 Gewässerkilometer, etwa 500 Kilometer Flussdeiche und Hochwasserschutzanlagen, die durch das Land ausgebaut und unterhalten werden.

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