Innungsobermeisterin über Anforderungen
Friseurtermin ist sehr begehrt

So mancher wartet sehnsüchtig auf den nächstmöglichen Friseurtermin. | Foto: Foto: gro
  • So mancher wartet sehnsüchtig auf den nächstmöglichen Friseurtermin.
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Ortenau (gro). Lange Gesichter bei den einen, ein Grund zum Aufatmen bei den anderen. Während der Lockdown im Einzelhandel und der Gastronomie bis zum 7. März verlängert wurde und ein Öffnungsszenario mit einem Sieben-Tage-Inzidenz-Wert von 35 verknüpft wurde, freuen sich die Friseure, dass sie ab dem 1. März wieder für ihre Kunden da sein dürfen.

Auch wenn es noch zweieinhalb Wochen dauert, die Vorbereitungen in den Betrieben laufen auf Hochtouren. "Ich habe mit meinem Team am Donnerstagmorgen abgesprochen, wer wann in die Geschäftsräume geht und wie wir Termine mit den Kunden vereinbaren", sagt Heike Hartmann, Innungsobermeisterin der Friseurinnung in der Ortenau. Sie bezieht ihr Team in die Vorbereitungen mit ein. Dabei wird zuerst der Bestand aus dem Lockdown aufgearbeitet. "Jeder ist für seinen Terminplan vom 16. Dezember – dem Tag des Lockdowns – verantwortlich, diese Termine zuerst zu verlegen. Dann kommt unsere Warteliste vom Anrufbeantworter", beschreibt Heike Hartmann die Lage. "Nachdem wir dies alles aufbereitet haben, wird es für Anfang März definitiv keine Termine mehr geben. Die Nachfrage ist sehr groß."

Hygieneauflagen

Die Hygieneauflagen, die die Salons beachten müssen, würden denen vom Mai 2020 ähneln. "Es wird wichtiger denn je sein, dass sich jeder Friseur an diese Auflagen hält." Unterschiede gibt es aber dennoch: "Aus einer Mund-Nasen-Schutzbedeckung wurde eine medizinische Mund-Nasen-Bedeckung", macht die Friseurmeisterin deutlich. "Diese muss auch regelmäßig gewechselt werden. Außerdem wird Stoßlüften alle 20 Minuten zum Standard."

Die beiden Lockdowns – der vom Frühjahr 2020 und der jetzige – seien nur schwer miteinander zu vergleichen. "Im Mai vergangenen Jahres war für uns alles Neuland. So strenge Hygieneauflagen und diese dann so schnell umzusetzen, war eine echte Herausforderung", stellt Heike Hartmann fest. "Nun wissen wir, was zu tun ist und auf was es ankommt." Der große Unterschied sei die Dauer des zweiten Lockdowns. "Er ging wesentlich länger. Ich bekommen jetzt schon mit, dass einige Kunden von uns privat Haare schneiden ließen. Es macht mich sehr traurig, aber ich kann es nicht ändern." Zudem hätten viele Betriebe zu kämpfen, doch viele würden auch das Licht am Ende des Tunnels sehen. "Ich weiß von einigen Betrieben, dass sie schon Kredite aufgenommen haben. Es gibt aber ebenfalls einige Friseure, die es nicht geschafft und vorher ihr Geschäft geschlossen haben", so die Obermeisterin. Dennoch betont sie: "Wir müssen positiv in die Zukunft blicken, keiner weiß, was noch auf uns zukommt." Im Augenblick überwiege allerdings die Freude, dass sie wieder arbeiten dürften: "Unsere Kunden freuen sich auch riesig auf uns. Wir sind Handwerker, wir brauchen unsere Kunden, genauso wie unsere Kunden uns brauchen. Diese sozialen Kontakte haben uns allen gefehlt. Mein Team und ich haben ein Ziel: Wir schaffen das!"

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