Wohnen im Kulturdenkmal
Fördermittel für drei Projekte in der Ortenau

Hausach/Gutach/Hornberg (st) Es geht um kreative Ideen, wie alte Gebäude zu neuem Leben erweckt werden können: Mit einer Sonderförderung unterstützt die Landesregierung Projekte zum Wohnen im Kulturdenkmal.

Eines der drei Leuchtturmprojekte, die vom Land gefördert werden, ist der von 1606 erhaltene Kornspeicher in Hausach, in dem eine Wohnung entstehen soll, teilt die CDU-Abgeordnete Marion Gentges mit. Ebenfalls gefördert wird der Erhalt des Kornspeichers des Kleinjockeleshofs in Gutach mit einem sogenannten Konzeptgutschein. „Es soll nun eine solide Grundlage für eine spätere Teilnutzung erarbeitet werden“, sagte die Grünen-Abgeordnete Sandra Boser. Weiter teilten die beiden Landtagsabgeordneten Boser und Gentges mit, dass auch das Mühlengebäude des Zuckerbauernhofs in Hornberg mit einem Konzeptgutschein bezuschusst werde. Die Mühle stehe seit Jahrzehnten leer. Unter Erhalt des historischen Bestands soll hier nun neuer Wohnraum entstehen.

Ergänzung zur Denkmalförderung

Das neue Sonderprogramm „Wohnen im Kulturdenkmal“ hat ein Volumen von insgesamt 2,3 Millionen Euro und ist im Mai 2022 gestartet. Es ergänzt die klassische Denkmalförderung um die Erstellung von entsprechenden Konzepten und verstärkt die Umsetzung besonders spannender Projekte, die beispielhaft zeigen, was man aus einem Denkmal machen kann. Beispiele sind leerstehende Gasthöfe, Bauernhöfe mit Scheunen, alte Bahnhöfe, ehemalige Rathäuser oder Schulhäuser.

Insgesamt stellt das Land in der aktuellen Förderrunde für 15 Projekte insgesamt 1,1 Millionen Euro zur Verfügung – darunter drei Leuchtturmprojekte sowie zwölf Gutscheine für die Erarbeitung von Konzepten. Ziel ist es, die Eigentümer von denkmalgeschützten Gebäuden zu ermuntern und zu unterstützen, zusätzlichen Wohnraum zu schaffen.

„Die Menschen in Baden-Württemberg haben tolle Ideen, wie sie Wohnen im Kulturdenkmal gestalten. Diese Ideen unterstützen wir mit Fördermitteln, damit sie die Bürgerinnen und Bürger in die Tat umsetzen können“, sagt Gentges. „Mit seiner Vielzahl an Denkmälern zählt das Land-Baden-Württemberg zu einem der kulturell und historisch reichsten Lebensräume Deutschlands. Die Denkmale prägen unsere Ortsbilder und sorgen für Lebensqualität und touristische Attraktivität in unserer Heimat. Dies zeigt: Es lohnt sich, die zahlreichen Bau- und Kunstwerke wie die Kornspeicher für die nächsten Generationen zu bewahren“, so Boser. Gebäude erhalten statt neue Ressourcen zu verbauen – diesen besonderen Fokus nimmt das Förderprogramm ein. „Der Erhalt und die Nutzung von bestehenden Gebäuden spart Ressourcen und verhindert neue Emissionen. Deshalb ist jedes für Wohnraum genutzte Denkmal ein Einsatz für Klimaschutz“, betonten die beiden Abgeordneten abschließend.

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