Wie man ein Studium finanziert
Es gibt mehr als Bafög und Eltern

Oft ist während des Studiums das Sparschwein für die Studierenden nur gering gefüllt.  | Foto: Masterfile_RF_DVAG
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Ortenau (rek). In den nächsten Tagen beginnt das Wintersemester, für so manchen Schulabgänger der Studienbeginn. Bei einem Studium an einer Universität oder Hochschule gibt es in der Regel keine Vergütungen – Ausnahmen sind etwa die Hochschule für öffentliche Verwaltung in Kehl oder Duale Hochschulen. Nicht immer ist klar, wie der Lebensunterhalt finanziert werden kann.

Seit Anfang der 1970er-Jahre gibt es das Bundesausbildungsförderungsgesetz, kurz: Bafög. In der Regel steht die staatliche Förderung neben Deutschen auch EU-Ausländern sowie anerkannten Flüchtlingen mit einem Aufenthaltstitel zur Verfügung, die an einer Universität oder Hochschule eingeschrieben sind. Der Höchstsatz beträgt zur Zeit 735 Euro im Monat. Der Betrag ist vom Vermögen des Studierenden sowie dem Einkommen der Eltern abhängig. Grundsätzlich seien Eltern zur Unterstützung bei einer ersten Ausbildung verpflichtet, denn auch das Kindergeld gebe es in der Regel bis zum 25. Lebensjahr des Sprösslings in Ausbildung, erklärt Karin Fehrenbacher, Beraterin beim Studierendenwerk Freiburg, das für alle Hochschulen am Oberrhein zuständig ist und daher auch in Offenburg für die dort eingeschriebenen 4.500 Studenten eine Zweigstelle unterhält. Die Rückzahlung der Hälfte des zinslosen Bafögs beginnt fünf Jahre nach Ende der Förderungshöchstdauer und ist auf 10.000 Euro begrenzt.

Daneben gibt es eine Vielzahl von Stipendien, die längst nicht nur besonders erfolgreichen Studenten offen stehen. Vor allem für Studierende aus dem Bereich Mathematik, Naturwissenschaft, Informatik und Technik gibt es solche Fördermöglichkeiten in Offenburg. Die Nachfrage nach Beratung sei groß, berichtet Jacqueline Obermann, Stipendienberaterin an der Hochschule Offenburg. Kirchennahe Einrichtungen, politisch orientierte und andere Stiftungen vergeben Stipendien. Bundesweit ist das Deutschlandstipendium bekannt. Es ist ein Programm des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, bei dem Stipendien im Wert von je 300 Euro pro Monat ausgeschrieben werden und neben dem Bund immer einen zweiten Geldgeber benötigt, etwa Unternehmen, die mit der jeweiligen Hochschule verbunden sind. "30 Studierende der Hochschule Offenburg erhielten 2017 solch ein Deutschlandstipendium", so die Hochschule. Das Ziel des Bundes ist es, die Stipendien weiter zu verbreiten.

Unabhängig von Eltern und Bafög kann jeder Studierende einen KfW-Studienkredit erhalten, macht Fehrenbacher aufmerksam. Die 100 bis 650 Euro pro Monat werden allerdings für alle Studierenden gleich hoch verzinst und unabhängig von Einkommen und Vermögen gewährt. Spätestens nach etwa zwei Jahren der letzten Auszahlung beginnt die Tilgung.

Daneben steht natürlich die Möglichkeit von Minijobs den Studierenden zur Verfügung. "Wer die Grenze von 450 Euro pro Monat und die 5.400 Euro im Jahr nicht überschreitet, bekommt keine Abzüge beim Bafög", erklärt Fehrenbacher. Einkommen darüber hinaus werde anteilig angerechnet.
In Offenburg oder eben in Freiburg über das Studierendenwerk erfolgt die Beratung zu allen Fragen rund um die Finanzierung eines Studiums. So bietet die öffentlich-rechtliche Einrichtung auch im kommenden Semester am 24. November etwa einen Stipendieninfotag an.

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