Ortenau Klinikum reagiert auf Vorwürfe
"Entscheidungshilfe", keine "Dienstanweisung"
Ortenau (rek). Die Linke Liste Ortenau attackiert immer wieder das Ortenau Klinikum. So erhob die Liste etwa den Vorwurf, dass ein Arzt trotz Corona-Infektion Patienten behandele. Dies hatte das Ortenau Klinikum klar zurückgewiesen (wir berichteten). Zuletzt verurteilte Yannik Hinzmann, Sprecher der Linken Liste, eine "Dienstanweisung" des Klinikums an seine Mitarbeiter. Darin sei vom Klinikpersonal "vor Schichtbeginn eine Risikoanalyse" zu erstellen, "um Zeit zu sparen."
"Das Dokument ist keine Dienstanweisung"
"Das Dokument ist keine Dienstanweisung", weist ein Sprecher des Klinikums die Unterstellung zurück. Das Klinikum bestätigt, dass das auch der Redaktion vorliegende Dokument die Überschrift „Leitlinie/Aufgaben Pflege – Entscheidungshilfe“ trage. Das Dokument sei aus dem Jahr 2018 und stehe "für ein gutes und funktionierendes Qualitätsmanagement beim Ortenau Klinikum, das seinen Beschäftigten Handreichungen zum Umgang mit möglichen Risikosituationen gibt", stellt das Klinikum auf Nachfrage klar.
"Das geht auf unsere Kappe, das muss ich klar zugeben", gesteht Hinzmann auf Rückfrage ein, dass es sich offensichtlich nicht um eine Dienstanweisung gehandelt habe. Dennoch hält Hinzmann den Vorwurf aufrecht, dass "die Entscheidungshilfe unmenschlich und eines Krankenhauses nicht würdig" sei, etwa wenn man Angehörige bei den Mahlzeiten einbinde oder die Bettwäsche nur bei Verschmutzung wechsle.
Dem entgegnet das Klinikum: "Es geht dabei um zeitlich begrenzte Situationen wie beispielsweise eine personelle Unterbesetzung bei akuten Krankheitsausfällen, die kurzfristig nicht ersetzbar sind. In dieser Situation müssen Pflegekräfte situationsabhängig entscheiden, welche Aufgaben prioritär sind und welche zugunsten vergleichbarer Maßnahmen mit geringerem Aufwand gegebenenfalls ausnahmsweise entfallen können. Auf jeden Fall werden auch in einer solchen Situation alle Maßnahmen gewährleistet, die eine sichere Versorgung der Patienten erfordern", begegnet das Klinikum den Vorwürfen abschließend.
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