Blickpunkt Polizei
Einblicke in die Arbeit des Streifendienstes

Erster Polizeihauptmeister Sven Hertenstein in seinem Dienstwagen | Foto: mak
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Lahr In unserer heutigen Ausgabe der Guller-Serie "Blickpunkt Polizei" stellen wir die Arbeit des Streifendienstes der Polizei am Beispiel des Polizeireviers Lahr vor.

"Es gibt nichts abwechslungsreicheres bei der Polizei als den Streifendienst", findet Sven Hertenstein, Erster Polizeihauptmeister beim Polizeirevier Lahr. Der Streifendienst sei das, was die Polizei ausmache: ad hoc rausfahren, Einsätze, Streifefahren und die Kontrolle von Mensch und Verkehr. "Wir sind die Feuerwehr der Polizei. Wird die 110 angerufen, dann ist die Polizeistreife in der Regel als erstes vor Ort", erklärt Hartenstein. Man wisse nie, was einen erwarte, man sei da fremdbestimmt: "Als Polizist im Streifendienst hat man immer eine gewisse Grundspannung. Wir lernen alle soziale Schichten kennen und erleben einen Querschnitt der Gesellschaft bei unserer Arbeit."

Fingerspitzengefühl gefragt

Deshalb seien ein gewisses Fingerspitzengefühl und kommunikative Fähigkeiten bei der Arbeit unabdingbar. Die weiblichen Kollegen hätten vielfach eine empathische und deeskalierende Rhetorik und könnten oftmals Situationen mit aggressiven Personen lösen. "Das macht die Sache vielfältiger", findet Hertenstein. Bei der Vielzahl der unterschiedlichen Einsätze – von Ruhestörung über Unfall bis hin zu kriminalpolizeilichen Szenarien – müsse man sich schnell auf die entsprechende Situation einstellen. "Die Ausbildung hat sich dahingehend weiterentwickelt", erklärt Hertenstein. Mit Rollenspielen und situativen Trainings werde den Polizisten das nötige Rüstzeug vermittelt. "Bei uns lernt man nie aus", sagt Hertenstein mit einem Lächeln. Als Streifenpolizist müsse man die Balance zwischen Empathie und Durchsetzungsvermögen finden.

Manche Fälle während seiner rund 20-jährigen Karriere sind immer noch sehr präsent: "Wir konnten zum Beispiel nach einem schweren Raub den Täter festnehmen. Auch bei einer versuchten Automatensprengung konnten wir eine Täterfestnahme durchführen." Nach größeren und belastenden Einsätzen gebe es immer Feedback von den Kollegen und Vorgesetzten und ein vielfältiges Hilfsangebot für die Polizisten. "Das gibt uns ein gutes Gefühl."

Beim Polizeirevier Lahr sind derzeit 50 Beamte im Streifendienst tätig. Mindestens eine Streife mit zwei Polizisten Besatzung sei immer auf der Straße.

Auch wenn die Anzahl der Widerstände gegen Polizisten und die Hemmschwelle gesunken sei, kann sich Hertenstein keinen anderen Beruf vorstellen: "Das Schöne ist die Abwechslung und zu sehen, dass die Polizei immer noch Freund und Helfer ist." Auch der Zusammenhalt untereinander sei einzigartig und mache die Arbeit ebenso aus, betont Sven Hertenstein abschließend.

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