Landesverdienstorden für Christina Obergföll
Ehrung im Neuen Schloss
Stuttgart/Ortenau (st). „Wir alle sind auf Menschen angewiesen, die andere durch ihr Beispiel inspirieren, die Orientierung geben und zeigen, was möglich ist“, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann am Freitag, 23. Juli, im Neuen Schloss in Stuttgart anlässlich der Verleihung des Verdienstordens des Landes Baden-Württemberg. „Ein lebendiges Gemeinwesen braucht Bürgerinnen und Bürger, die die Neugier anderer wecken, ihnen Anregungen geben und sie ermutigen, sich einzubringen oder etwas ganz Besonderes zu leisten.“
Die geehrten 26 Persönlichkeiten hätten sich durch ihre Leistung, durch ihren ehrenamtlichen Einsatz und die Übernahme von Verantwortung für ihre Mitmenschen, das Gemeinwesen und sA Land als Fortschrittsmotoren unserer Gesellschaft hervorgetan. Er habe Hochachtung für das, was sie in ihrem Beruf, in Kunst, Kultur, Wissenschaft und Medizin, in Politik, Verwaltung und Wirtschaft, in Kirche und Religion, im Sport, im Sozialbereich oder bei der Völkerverständigung auf die Beine gestellt und wofür sie sich stark gemacht hätten.
In seiner Rede betonte Kretschmann auch die große Bedeutung der starken und vielfältigen Bürgergesellschaft in Baden-Württemberg: „Gerade durch das Engagement Einzelner überall dort, wo Menschen aktiv sind, entstehen soziale Verbindungen und vor allem die Werte, die unser Gemeinwesen tragen, unsere plurale Gesellschaft ausmachen und zusammenhalten.“ Ministerpräsident Winfried Kretschmann dankte den Geehrten für ihren Einsatz in den unterschiedlichsten Bereichen: „Für ihre Zeit, Arbeitskraft, ihre Ideen und Initiativen, die sie dem Land und den Menschen geschenkt haben, will ich ihnen ganz aufrichtig Danke sagen.“ Mit ihrer Auszeichnung stünden sie auch stellvertretend für die vielen weiteren Engagierten in Baden-Württemberg.
Ortenauerin ausgezeichnet
Die Auszeichnung ging auch an eine Vertreterin der Ortenau: In ihrer Disziplin Speerwurf gewann Christina Obergföll bei der Leichtathletik-Weltmeisterschaft 2013 in Moskau die Goldmedaille. Im selben Jahr folgte die Wahl zur Sportlerin des Jahres. Zudem hält sie mit 70,20 Metern noch immer den deutschen Rekord. 2016 beendete sie mit einem beeindruckenden Medaillenspiegel ihre Profikarriere. Aber auch neben ihrer sportlichen Karriere ist sie außergewöhnlich aktiv. Christina Obergföll setzt sich mit Herz und Leidenschaft im Förderverein krebskranker Kinder e. V. und für die Deutsche Knochenmarkspenderdatei im Kampf gegen Blutkrebs und für die Deutsche Welthungerhilfe ein. Zudem nutzt sie ihre Bekanntheit, um bei TV-Auftritten Spendengelder und Aufmerksamkeit zu generieren. So gibt sie Schwerstkranken vor und hinter den Kulissen Lebensmut und Unterstützung. Auch die Prävention von sexualisierter Gewalt sowie die Wertevermittlung im und durch den Sport sind für Obergföll als Botschafterin beim Badischen Sportbund Freiburg e.V. und dessen Sportjugend ein Herzensprojekt, heißt in der Begründung.
Weitere Informationen
Der Verdienstorden des Landes Baden-Württemberg – bis Juni 2009 die „Verdienstmedaille“ – wird vom Ministerpräsidenten für herausragende Verdienste um das Land Baden-Württemberg verliehen, insbesondere im politischen, sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Bereich. Die Verleihung des Verdienstordens erfolgt in der Regel einmal jährlich im Rahmen eines Festakts. Die Zahl der Ordensträger ist auf insgesamt 1.000 lebende Personen begrenzt. Seit 1975 wurde der Landesorden insgesamt 1.989 (inklusive 2021) Personen verliehen. Eine Auszeichnung kann bei Bürgermeisterämtern, Landratsämtern oder unmittelbar beim Ministerpräsidenten angeregt werden.
Alle Gruppen der Bevölkerung und alle Gebiete des Landes sollen möglichst gleichmäßig berücksichtigt werden. Der Verdienstorden hat die Form eines stilisierten Kreuzes mit einem Medaillon in seiner Mitte, auf dem das große Lan-deswappen mit dem Schriftzug Baden-Württemberg abgebildet ist. Er wird an einem gefalteten Band in den Landesfarben getragen. Anstelle des Ordens kann eine schwarz-gelbe Rosette oder eine Miniatur getragen werden, die ebenfalls überreicht werden. Neben den Ordensinsignien erhalten die Ordensträgerinnen und -träger auch eine vom Ministerpräsidenten unterzeichnete Verleihungsurkunde.
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