Strategische Neuausrichtung
Die WRO heißt jetzt "nectanet"
Ortenau (st/ds). Die Wirtschaftsregion Ortenau (WRO) erhält einen neuen Namen. Das Netzwerk wird künftig mit der international verständlichen und in der digitalen Welt besser vermarktbaren Dachmarke "nectanet" agieren. "Wir werden die WRO zur Geschichte machen", erklärte der Aufsichtsratsvorsitzende und Oberbürgermeister der Stadt Lahr, Markus Ibert, direkt nach der Beschlussfassung der Gesellschafterversammlung am Donnerstagvormittag, 28. Juli, in Lahr. Einstimmig habe das Gremium dem neuen Namen zugestimmt.
Neu aufgestellt
Im Jahr 2021 hatte sich die WRO in einem breit angelegten strategischen Prozess inhaltlich und organisatorisch neu aufgestellt. Teil der Beschlusslage war auch die Forderung nach einer markenstrategischen Neuordnung der Dachmarke WRO mit ihren Leistungsmarken. Mit der nun erfolgten Einführung der neuen Dachmarke "nectanet" wird die strategische Neuordnung abgeschlossen.
Die im Netzwerk verankerte Verbindung von Unternehmen, innovativen Ideen, Menschen und Geschäftsmodellen ist im Namen fest und fundamental verankert. Die Namensbestandteile „necta“ und „net“ stehen für international verständliche und positiv besetzte Begriffe: „net“ ist der international gebräuchliche Begriff für ein Netzwerk, „necta“ leitet sich aus dem in der Pflanzenkunde bekannten Lockmittel Nektar ab. Es bedient den Gedanken an die vielfältigen Vorteile und Synergieeffekte des Netzwerks, im übertragenen Sinne steht der Begriff als Blickfang für Investoren, Fachkräfte und Innovation. „nectanet“ verkörpert die zahlreichen Vorteile der Region, die im Netzwerk ihre volle Stärke entfalten.
Internationalität im Fokus
Die Motive für den Namenswechsel liegen auf der Hand. Im Gegensatz zur bisherigen WRO ist die neue Dachmarke an die Anforderungen der Digitalisierung und der zunehmend internationalen Arbeit der Wirtschaftsförderung angepasst. Von diesen Argumenten sind besonders die Mitgliedsunternehmen überzeugt. „Der Austausch mit internationalen Partnern nimmt einen immer größeren Raum ein. Beispiele hierfür sind die Investorenansprache, die Fachkräftegewinnung und die internationale Marktbegleitung heimischer Unternehmen“, gibt die Vorsitzende des Wirtschaftsbeirates, Brigitta Schrempp, zu bedenken. Daher sei der Wechsel der Marke in eine englische Nomenklatur folgerichtig.
Insbesondere konnte die als Wirtschaftsregion Ortenau benannte WRO international nicht verstanden werden. Den zahlreichen Partnern und Kontakten in anderen Ländern blieben die drei Buchstaben ein Rätsel. Auch Übersetzungen halfen nicht, da das WRO-Logo nicht mehr zur anderen Sprache passte. „Aus dem historischen Kontext und den ursprünglichen Zielen der WRO war die Namensgebung der Vergangenheit nicht falsch gewesen“, erläutert "nectanet"-Geschäftsführer Dominik Fehringer. „Aber: Die WRO war eine auf die Introspektive gerichtete Organisation. Ziel war der regionale Austausch zwischen Kommunalpolitik und Wirtschaft in der Ortenau. Heute geht es eher darum, die Kraft der Region in die Welt zu tragen“, so Fehringer. Digitalisierung, Internationalisierung und die Unterstützung des Innovationsgeschehens verlangten nach neuen Herangehensweisen.
Einjähriger Prozess
Begleitet wurde der Prozess von der Hamburger Markenagentur Syndicate. Deren Vorstand Heiko Hinrichs hat den rund einjährigen Prozess in zahlreichen gemeinsamen Arbeitstreffen mit der Geschäftsstelle und in Gremien moderiert. „Hinter der neuen Dachmarke 'nectanet' steht eine stringente und nachvollziehbare Markenstrategie. Bei jeder Entscheidung auf dem Weg zur neuen Dachmarke haben wir die unterschiedlichen Zielgruppen in den Fokus gerückt.“ Mit "nectanet" böten sich der Wirtschaftsförderung künftig deutlich bessere Möglichkeiten zur Markenpositionierung. Immerhin sei die Ortenau bundesweit die erste Wirtschaftsförderung, die mit einer assoziativen Marke in die Zukunft geht. Auch die Digitalisierung habe bei der Gestaltung der Bildmarke ihre Spuren hinterlassen. „Das Logo und seine Bestandteile sind optimiert für den Einsatz in der digitalen Welt“, erläutert Hinrichs.
"Wir haben immer mehr gemerkt, dass die Marke WRO nicht mehr trägt. Schon in unserem Nachbarland Frankreich war der Name nicht zu dekodieren", so Dominik Fehringer. Oft habe man auf internationalem Parkett erklären müssen, wer man sei und was man mache. "Die Corona-Situation haben wir dazu genutzt, uns auf uns selbst zu konzentrieren und den Strategie-Prozess anzustoßen", so Fehringer weiter. "Die Wirtschaft hat den neuen Namen positiv aufgegriffen, weil der Kontakt mit internationalen Partnern dadurch einfacher wird", berichtet Brigitta Schrempp. „Am Ende eines intensiven Gedankenaustauschs ist mit der neuen Marke ein Ergebnis entstanden, mit dem wir alle sehr zufrieden sind," stellt Markus Ibert fest.
Aktuell gehören dem 1988 gegründeten Netzwerk, das nun "nectanet" heißt, 55 Gesellschafter und 180 Unternehmen an.
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