Ausbau der Radwege-Verbindungen im Ortenaukreis
Die Unfallzahlen sinken

Foto: Symbolbild gro

Ortenau (st) Das Fahrrad gewinnt immer größere Bedeutung als klimafreundliches Verkehrsmittel. Auch im Ortenaukreis hat sich der Radverkehr etabliert und erreicht einen Anteil von 21 Prozent am sogenannten „Modal Split“, der Verteilung des Transportaufkommens auf die verschiedenen Verkehrsmittel, wie Infrastrukturen-Dezernentin Alexandra Roth in der Sitzung des Umwelt und Technik-Ausschuss am 20. Juni im Landratsamt verkündete. „Damit liegt der Ortenaukreis mehr als deutlich über dem Bundes- und Landesdurchschnitt von elf, respektive zehn Prozent“, so Roth. Durch die zunehmende Nutzung von E-Bikes und Pedelecs könnten neue Potentiale für den Radverkehr erschlossen und auch Strecken über 15 Kilometern und mehr bequem zurückgelegt werden, so Roth.

Geplante Radschnellwege

„Der Einsatz des Ortenaukreises beim Radwegebau zahlt sich aus“, bekräftigte Landrat Frank Scherer. „Immer mehr Bürgerinnen und Bürger treten in die Pedale und nutzen das Rad für Alltags- und Freizeitwege. Ein sicheres und attraktives Radwegenetz ist die Grundvoraussetzung und eine maßgebliche Investition in die Verkehrssicherheit“, so der Landrat. „Und genau hier setzt das Radwegebauprogramm des Ortenaukreises an, das im Schnitt jährlich sechs Kilometer neue Radwege vorsieht. Dadurch verfügen wir mittlerweile über mehr als 180 Radwegekilometer entlang unserer Kreisstraßen“, so Scherer. Durch die im Kreisgebiet geplanten Radschnellwege, wie den Radschnellweg Offenburg–Gengenbach (RS 12), Offenburg–Kehl–Straßburg (RS 20) oder Lahr–Emmendingen, lege der Ortenaukreis ein besonderes Augenmerk auf die Schaffung großräumiger Verbindungen zwischen den Städten und Gemeinden. Zusätzlich schaffe der Ortenaukreis sichere Querungsstellen für Radfahrende. „Neben dem Ortenaukreis tragen auch Bund und Land sowie die Städte und Gemeinden zu einem stetig wachsenden Radwegenetz bei“, so Scherer.

Radwege senken Unfallzahlen

Dass der Ortenaukreis mit seinem Radwegebauprogramm auf dem richtigen Weg ist, spiegele sich auch an der Unfallstatistik für den Kreis wider, erläuterte Luise Markert, Radverkehrskoordinatorin des Ortenaukreises. „Als positive Entwicklung kann festgestellt werden, dass die Anzahl der Schwerverletzten abnimmt. Insgesamt steigen die Unfallzahlen jedoch leicht an, was unter anderem durch das stärkere Radverkehrsaufkommen, die stark zunehmende Nutzung von E-Bikes und Pedelecs sowie ein allgemein höheres Verkehrsaufkommen bedingt ist“, so Markert. Der größte Teil der Radverkehrsunfälle insgesamt sei auf eigenes Fehlverhalten zurückzuführen, dabei sei die Missachtung der Vorfahrtsregeln die Hauptunfallursache. „Die Anzahl der tödlich verunglückten Radfahrenden befindet sich auf einem sehr niedrigen Niveau, hier sind keine Auffälligkeiten feststellbar. Jedoch muss, vor dem Hintergrund der vom Bundesverkehrsministerium verfolgten sogenannten Vision Zero für den Verkehrsbereich, auch diese geringe Anzahl kritisch beobachtet werden“, so Markert. Ziel der „Vision Zero“ sind keine Getöteten und Schwerverletzten im Straßenverkehr. „Alle tödlich verlaufenen Radverkehrsunfälle im Ortenaukreis 2022 haben sich ohne Fremdverschulden ereignet“, erklärte Markert. .

Infokampagnen unterstützen

Die Unfallursachen würden zeigen, dass zur Unfallprävention vor allem auf der Verhaltensebene angesetzt werden müsse. „Vom Ortenaukreis sowie weiteren Akteuren gibt es bereits verschiedene zielgruppenspezifische Informationskampagnen und Schulungen. Ziel dieser Angebote ist, mehr Eigenverantwortung bei Radfahrenden im Straßenverkehr zu fördern, für Unfallrisiken zu sensibilisieren sowie Verkehrsregeln zu vermitteln beziehungsweise aufzufrischen“, betonte die Radverkehrskoordinatorin, die als Kreis-Aktivitäten beispielhaft das Projekt „radspaß sicher e-biken“ des Amts für Soziale und Psychologische Dienste nannte, das sich vor allem an Seniorinnen und Senioren richtet sowie die Teilnahme des Ortenaukreises an der ADFC-Abstandskampagne, einer Plakataktion, die auf den Überholabstand zu Radfahrenden aufmerksam macht. „Verkehrserziehung von Polizei und Verkehrswacht und der „Fahrradführerschein“ an den Grundschulen vermitteln bereits den jüngsten Verkehrsteilnehmenden, wie man sicher mit dem Rad unterwegs ist“, so Markert, die als weitere Programme das Vorhaben „MOVERS – aktiv zur Schule“ des Verkehrsministeriums Baden-Württemberg oder die Aktion „Gib acht im Verkehr“ aufzählte.

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