Bericht der Agentur für Arbeit
Deutlich weniger Arbeitslose als vor einem Jahr
Offenburg (st). Zum Herbstbeginn gute Nachrichten auf dem Arbeitsmarkt: Im September waren im Ortenaukreis 8.088 Menschen ohne Arbeit, 443 Personen weniger als im Vormonat. Damit ist die Arbeitslosenquote um 0,2 Prozentpunkte gesunken und liegt über beide Rechtskreise zusammen bei 3,2 Prozent (Vorjahr: 3,9 Prozent). Niedrigere Arbeitslosenquoten haben in Baden-Württemberg nur die Agenturbezirke Ulm (2,7 Prozent), Konstanz-Ravensburg (2,9 Prozent) und Schwäbisch Hall-Tauberbischofsheim (3,1 Prozent).
Entwicklung nach Rechtskreisen
In beiden Rechtskreisen ging die Arbeitslosigkeit im Vorjahresvergleich zurück. Im Bereich der Arbeitslosenversicherung reduzierte sich die Zahl der Arbeitslosen deutlich im Vergleich zum Vorjahresmonat um 1.825 Personen (-29,5 Prozent) auf 4.352. Die Zahl der Arbeitslosen im Bereich der Grundsicherung ging gegenüber dem Vorjahresmonat um 150 Personen (-3,9 Prozent) auf 3.736 Personen zurück.
Entwicklung am Arbeitsmarkt
„Mit dem Beginn des neuen Ausbildungsjahres und dem Ende der Ferien- und Urlaubszeit ist die Zahl der arbeitslosen Menschen im Ortenaukreis wie erwartet - deutlich zurückgegangen. Nach wie vor ist der regionale Arbeitsmarkt stabil, die Nachfrage nach Arbeitskräften steigt. Jugendliche die noch keinen Ausbildungsplatz gefunden haben sollen auf jeden Fall mit der Berufsberatung der Arbeitsagentur Offenburg Kontakt aufnehmen. Nach wie vor laufen Nachvermittlungsaktionen – es gibt noch viele offen Ausbildungsstellen. Die Chance nach Beginn des Ausbildungsjahres noch eine Lehrstelle zu bekommen sind groß, das kann der Fall sein, wenn ein Ausbildungsplatz nicht besetzt werden konnte oder wieder frei geworden ist. Bewerben lohnt sich auf jeden Fall“, sagt Timo Honisch, Geschäftsführer Operativ der Agentur für Arbeit Offenburg
Dynamik am Arbeitsmarkt
Die Dynamik am Arbeitsmarkt ist nach wie vor hoch. Im September haben sich bei der Arbeitsagentur Offenburg und ihren Geschäftsstellen 1.198 Männer und Frauen erstmals oder erneut arbeitslos gemeldet. Demgegenüber stehen 1.573 Menschen, die im Berichtsmonat ihre Arbeitslosigkeit beenden konnten.
Entwicklung nach Personengruppen
Die Zahl der arbeitslosen Menschen, die bei der Arbeitsagentur Offenburg betreut werden, ist von August auf September um 399 auf 4.352 Personen gesunken. Von dieser guten Entwicklung haben besonders die Jugendlichen unter 25 Jahren profitiert. Viele haben eine Ausbildung oder ein Studium begonnen oder einen Arbeitsplatz gefunden. Die Zahl der Arbeitslosen Jugendlichen unter 25 Jahren ist um 126 (-18,9 Prozent) auf jetzt 540 zurückgegangen. Im Vorjahresvergleich waren noch 436 Jugendliche mehr von Arbeitslosigkeit betroffen wie aktuell.
Dem gegenüber haben es Menschen schwer, die bereits länger als ein Jahr arbeitslos sind. Aktuell suchen 750 Langzeitarbeitslose nach einer neuen Tätigkeit, das sind 166 Personen mehr als im Vorjahr. Der berufliche Erfahrungsschatz bei schwerbehinderten Menschen, ist oft von hoher Bedeutung und sollte bei den Unternehmern in den Fokus rücken. Die Zahl der arbeitslosen Schwerbehinderten Menschen ging nur leicht im Vergleich zum Vormonat zurück.
In der Alterskategorie 50 plus ist die Arbeitslosigkeit ebenso zurückgegangen. 1.933 Männer und Frauen, die das 50. Lebensjahr vollendet haben suchen aktuell eine Arbeit. Das sind zwar nur 2,9 Prozent (-57) weniger als im Vormonat aber mit 9,6 Prozent (-205) deutlich weniger als im Vergleich zum Vorjahr.
Arbeitslosenzahlen aus den Geschäftsstellen
Regional betrachtet ist im September die Zahl der Menschen, die eine Beschäftigung suchen, im Vergleich zum Vormonat und Vorjahr, in allen Geschäftsstellen zurückgegangen. Am deutlichsten ist der Rückgang zum Vormonat von 127 Personen in der Geschäftsstelle Lahr. Aktuell suchen 1.180 Frauen und Männer in Lahr einen Arbeitsplatz (Rückgang zum Vorjahr: 626).
Derzeit sind in der Hauptagentur Offenburg 1.210 Menschen ohne Arbeit, gegenüber dem Vormonat ist ihre Zahl um 115 gesunken (Vorjahr: -518)
In der Geschäftsstelle Kehl ging verglichen mit dem Vormonat die Zahl der Arbeitslosen um 71 auf 678 Personen zurück. Im Vergleich zum Vorjahresmonat verzeichnete die Geschäftsstellen Kehl einen Rückgang um 237 Personen.
Im Bezirk Hausach wurden gegenüber August 44 arbeitslose Menschen weniger gezählt, derzeit sind 423 Personen ohne Job gemeldet (Vorjahr -192).
In der Geschäftsstelle Achern sind 511 Menschen auf der Suche nach einer Arbeitsstelle (- 30 im Vergleich zum August und -156 im Vergleich zum Vorjahresmonat).
Auch in der Geschäftsstelle Oberkirch ist die Arbeitslosenzahl im Vergleich zum Vormonat zurückgegangen. Im September waren 350 Personen auf der Suche nach einer Arbeitsstelle. Die Zahl der arbeitslosen Menschen verringerte sich im Vergleich zum Vormonat um 12, gegenüber dem Vorjahr um 96 Personen.
Stellensituation
Insgesamt ist der Arbeitskräftebedarf in fast allen Bereichen weiterhin hoch. Im September konnte der Arbeitgeber-Service der Arbeitsagentur Offenburg im Ortenaukreis 1.056 neue Arbeitsstellen akquirieren, 95 mehr als noch im Monat zuvor und 388 mehr als vor einem Jahr. Dies deutet auf eine Stabilisierung des Arbeitsmarktes nach der Corona-Eintrübung hin. Der Bestand an gemeldeten Stellen steigt seit Februar kontinuierlich an. Derzeit gibt es 4.985 offene Arbeitsstellen in der Ortenau. Dreifünftel der Stellen richten sich im Anforderungsniveau an Fachkräfte, 875 der Stellen sind für Experten/Spezialisten und nur 1.206 der Stellen sind für Helfer- oder Anlerntätigkeiten ausgeschrieben.
Seit Jahresbeginn sind insgesamt 7.915 Stellen aufgenommen worden, somit hat sich die Zahl gegenüber dem Vorjahreszeitraum mehr als verdoppelt.
Nach wie vor werden Fachkräfte im Verarbeitenden Gewerbe also in der Rohstoffgewinnung, Produktion und Fertigung gesucht. Aktuell gibt es hier 1.708 freie Arbeitsplätze. Auch im Bereich Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit besteht eine große Nachfrage, 1.015 zu besetzende Stellen sind hier gemeldet.
Kurzarbeit
Im September haben im Ortenaukreis 18 Betriebe für 139 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte Kurzarbeit angezeigt. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind die Anzeigen deutlich zurückgegangen Vergangenes Jahr im September 2020 waren es noch 43 Anzeigen für insgesamt 609 Beschäftigte.
Auf Grund der Lieferengpässe wird aktuell in einigen Branchen wie zum Beispiel im verarbeitenden Gewerbe, bei den Automobilzulieferern und vereinzelt im Handwerk, Kurzarbeit geplant.
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