75 Prozent grundimmunisiert
Corona nur noch einer von vielen Erregern

Die AOK Südlicher Oberrhein befürwortet grundsätzlich eine Schutzimpfung gegen Corona und empfiehlt den Impfschutz aufzufrischen. | Foto: Foto: mak
  • Die AOK Südlicher Oberrhein befürwortet grundsätzlich eine Schutzimpfung gegen Corona und empfiehlt den Impfschutz aufzufrischen.
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Ortenau Für viele Menschen ist die Corona-Pandemie vorbei. Masken sind nur noch vereinzelt im Stadtbild sichtbar. Doch schon zu Beginn der Pandemie Anfang des Jahres 2020 machten viele Wissenschaftler darauf aufmerksam, dass wir in Zukunft mit dem Corona-Virus leben müssten.

Endemische Lage

Alarmstimmung ist aber dennoch nicht angebracht, auch die 2022 von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach befürchtete "Killervariante" ist ausgeblieben. "Corona gehört inzwischen zu diversen Erregern von akuten Atemwegserkrankungen und wird auch in den Wochenberichten vom Landesgesundheitsamt und dem Robert-Koch-Institut so erfasst", sagt das Landratsamt des Ortenaukreises auf Nachfrage der Guller-Redaktion.

Annerose Ketterer, Pressesprecherin der AOK Südlicher Oberrhein ergänzt: "Die primär pandemische Erkrankung 'Corona' ist mittlerweile endemisch geworden. Das heißt, dass diese Infektion zu den 'normalen' Infektionserkrankungen hinzugezählt werden muss."

Das Landesgesundheitsamt notiert für die Kalenderwoche 7 für Baden-Württemberg 322 gemeldete Fälle von Covid-19. In den ersten sieben Wochen des Jahres 2024 waren es insgesamt 5.245 Fälle. Im gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres belief sich die Zahl auf 64.921. Auch wenn die Zahl der gemeldeten Fälle drastisch zurückgegangen ist, hieße das nicht, "dass diese Erkrankung harmlos geworden ist, aber auch aufgrund der weniger virulenten Mutationen des Virus besteht kein Anlass, extreme Maßnahmen zu ergreifen", betont Ketterer. In Anbetracht der immer noch möglichen Post-Covid-Syndrome sei aber nach Möglichkeit eine Infektion zu vermeiden, so Ketterer. "Zwischen 2020 und 2022 wurden bei 3.416 Versicherten im Ortenaukreis die Diagnose Long-/Post-Covid gestellt. Das entspricht zwei Prozent unserer regional Versicherten und damit dem baden-württembergischen Landesdurchschnitt", weiß Ketterer.

25 Millionen Impfungen

Auch wenn die Corona-Verordnungen außer Kraft sind, rät das Landratsamt trotzdem: "Wer krank ist, bleibt zuhause, hält Abstand, vor allem zu Personen, bei denen im Falle einer Ansteckung und Erkrankung ein schwerer Verlauf zu befürchten ist." Denn Corona könne für Menschen mit einem geschwächten Immunsystem und Vorerkrankungen wie beispielsweise Bronchitis oder Diabetes immer noch gefährlich werden.

Eine Corona-Schutzimpfung kann dabei helfen, einen schweren Verlauf im Falle einer Infektion zu verhindern. Laut dem Robert-Koch-Institut wurden in Baden-Württemberg mit Stand vom 20. Februar 2024 insgesamt über 25,2 Millionen Impfungen verabreicht. Die Impfquote der grundimmunisierten Menschen im Ländle betrage 74,6 Prozent.

"Eine Impfung ist grundsätzlich zu befürworten. Ähnlich wie bei Grippe gibt es Mutationen des Virus, die nur durch angepasste Impfstoffe wirksam gehemmt werden können. Außerdem nimmt die Wirkung der früheren Impfungen mit der Zeit ab. Eine Auffrischung mit einem aktuellen Vakzin ist also zu empfehlen", so Ketterer abschließend.

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