Abwasserzweckverbandes Achertal
Corona-Notfallplan steht
Kappelrodeck (pm). Die Verbandsversammlung des Abwasserzweckverbandes Achertal, dem die Gemeinden Kappelrodeck, Seebach und Ottenhöfen angeschlossen sind, fand auf der Kläranlage statt. Neben einem Rundgang durch die Anlage mit der Vorstellung aktueller Projekte stand die Verabschiedung von Walter Roth im Mittelpunkt.
"Gerade in Corona-Zeiten zeigt sich, wie wichtig eine funktionierende kritische Infrastruktur ist", betonte Stefan Hattenbach als Verbandsvorsitzender bei der Begrüßung. Das zu zeigen war Zweck der Führung durch die Anlage, die der designierte Betriebsleiter Patrick Fallert mit dem Betriebsbericht 2019 verband. Die behandelte Abwassermenge belief sich auf 2,713 Millionen Kubikmeter, davon kamen rund 1,7 Millionen aus der Kommune und 1,013 Millionen vorgereinigt von der Firma Lenk. Die Anlieferung an Brennschlempe nahm im Vergleich zum Vorjahr um 2,6 Prozent auf 2.817 Kubikmeter zu, dagegen ging die Menge der angenommenen Fäkalien mit 654 Kubikmeter deutlich zurück. Bei der Schlammfaulung entstanden 230.774 Kubikmeter Gas, aus denen in zwei Blockheizkraftwerken 807.000 Kilowattstunden (kWh) Strom erzeugt wurden, das sind 67 Prozent des gesamten Strombedarfs der Anlage, die auf 529.000 kWh beziffert wurde. Als sehr positiv stellte Hattenbach auch heraus, außerdem im Winter nahezu 100 Prozent der benötigten Wärme über die Blockheizkraftwerk erzeugt werden.
Corona-Notfallplan
Fallert führte die Mitglieder der Verbandsversammlung vom Einlauf über die Rechenanlage, wo jährlich rund 40 Tonnen Rechengut anfallen zur Schlammentwässerung. Dort fallen jährlich 1.208 Tonnen Klärschlamm an, das sind neun Prozent weniger als Im Vorjahr, vor allem dank der Erneuerung der verstopften Rohrleitungen in einem der Faultürme. Hattenbach ging hierbei auf die Corona-Notfallpläne ein. So wurde, falls der Abtransport des Trockenschlamms zur Verbrennung in der Firma Koehler zum erliegen käme, Lagerfläche für bis zu drei Monaten bereitgestellt, auch die Versorgung mit Betriebsmitteln zur Abwasserreinigung wurde für diesen Zeitraum sichergestellt. Als wichtige Zukunftsaufgabe nannte der Vorsitzende, dass bis 2030 die Phosphor-Rückgewinnung aus der Asche gewährleistet sein muss, hierzu ist eine separate Verbrennung der Trockenschlempe erforderlich. Für die dann erforderliche neue Lösung werden Gespräche geführt. An der Phosphatstation vorbei ging es zum „Herzstück“ der Anlage, die beiden Belebungsbecken. Hier wurden 2020 und im Vorjahr in beiden Becken die Belüfterplatten ausgetauscht, ihre Lebensdauer liegt bei rund zwölf Jahren.
Schadstoffe zu 94 Prozent rausgefiltert
Bei den beiden Nachklärbecken und dem Einlauf in die Acher wies Hattenbach darauf hin, dass den Abwässern 94 Prozent der schädlichen Inhaltsstoffe entnommen wurden, den Rest könne man der Natur überlassen. Vor dem Hintergrund, dass im kommenden Jahr die wasserrechtliche Erlaubnis der Anlage ausläuft, verwies Fallert auf die bis dahin noch notwendigen Berechnungen von Ingenieurbüros und gewässerökologischen Untersuchungen, die an zwölf Probenentnahmestellen im ganzen Achertal durchzuführen sind.
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