Agentur für Arbeit Offenburg
Ausbildungsmarkt 2018/19 in der Ortenau
Ortenau (st). „Zum fünften Mal in Folge war die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen im Ortenaukreis höher als die Zahl der gemeldeten Bewerber. Die Entwicklung zum Bewerbermarkt hat sich in der Ortenau 2018/2019 fortgesetzt. Die Zeiten, als Betriebe von Bewerbungen geflutet wurden, gehören in vielen Branchen längst zur Vergangenheit“, sagt Horst Sahrbacher, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Offenburg, zur Bilanz des Berufsberatungsjahres 2018/2019.
Seit Beginn des Berufsberatungsjahres von Oktober 2018 bis September 2019 haben Betriebe der Agentur für Arbeit Offenburg 3.572 Ausbildungsstellen gemeldet, das sind 218 (-5,8 Prozent) weniger als im Vorjahreszeitraum. Davon waren Ende September noch 424 unbesetzt, heißt es in der Presseinformation der Agentur für Arbeit. Im gleichen Zeitraum haben sich 2.920 Jugendliche gemeldet, die eine Ausbildungsstelle suchen, 107 (-3,5 Prozent) weniger als vor einem Jahr. Aktuell sind noch 25 Jugendliche auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz, rein rechnerisch stehen damit jedem unversorgten Bewerber 17 unbesetzte Ausbildungsstellen gegenüber.
1.551 haben Ausbildung begonnen
2.920 junge Menschen haben die Berufsberatung bei der Suche nach einer Lehrstelle in Anspruch genommen. Eine Berufsausbildung begannen 1.551 Jugendliche, 529 junge Menschen entschieden sich für eine weiterführende Schule, Studium oder Praktikum. 47 Bewerber wählten gemeinnützige oder soziale Dienste und 61 Jugendliche starteten im Ausbildungsjahr mit einer Fördermaßnahme. Weitere 209 junge Menschen haben eine Arbeit aufgenommen.
Kompromisse eingehen
Von Oktober 2018 bis September 2019 waren 189 Bewerber gemeldet, die nach Deutschland geflüchtet waren und eine Ausbildungsstelle suchten. Im Herbst begannen 84 Jugendliche mit ausländischen Wurzeln eine duale Ausbildung.
Nicht alle jungen Menschen haben – trotz guter Chancen auf dem Ausbildungsmarkt – einen Ausbildungsvertrag bekommen. Aspekte wie Schulnoten, Schulabschluss, fehlende Mobilität und soziale Kompetenz spielen eine bedeutende Rolle. Oft stimmen auch die Erwartungen der Jugendlichen und die Erwartungen der Betriebe nicht überein. Bewerber und Unternehmen sollten deshalb Kompromisse eingehen, rät die Agentur für Arbeit. Wenn junge Menschen auch Alternativen jenseits ihres Traumberufes in Erwägung ziehen und noch mehr Betriebe sich hinsichtlich nicht ganz so guter Kandidaten offen zeigen, werden wir noch mehr Gewinner auf beiden Seiten haben, heißt es in der Pressemeldung.
Vermittlung bis Ende des Jahres
Um den Übergang von der Schule in das Berufsleben zu erleichtern, sind die Berufsberater der Arbeitsagentur Offenburg künftig schon immer ein Jahr früher als bisher an den Schulen aktiv, heißt es seitens der Arbeitsagentur.
Alle Jugendliche, die noch auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle sind, können sich bei der Berufsberatung der Arbeitsagentur melden. Die Vermittlung in Ausbildungsplätze beziehungsweise berufsvorbereitende Maßnahmen läuft bis zum Jahresende unvermindert weiter. Es gibt nach wie vor in vielen Berufsfeldern unbesetzte Ausbildungsstellen und damit für Bewerber, die noch auf der Suche sind, gute Chancen auf einen Ausbildungsplatz.
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