Stabwechsel bei der Agentur für Arbeit
Auf Sahrbacher folgt Denzer-Urschel

Auf Horst Sahrbacher (2. v. r.) folgt Theresia Denzer-Urschel, hier mit Landrat Frank Scherer (l.) und Christian Rauch, Geschäftsführer der Regionaldirektion für Baden-Württemberg  | Foto: Jigal Fichtner/Agentur für Arbeit
  • Auf Horst Sahrbacher (2. v. r.) folgt Theresia Denzer-Urschel, hier mit Landrat Frank Scherer (l.) und Christian Rauch, Geschäftsführer der Regionaldirektion für Baden-Württemberg
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Offenburg (rek). Nach 16 Jahren an der Spitze in Offenburg und 46 Jahren insgesamt bei der Agentur für Arbeit geht Horst Sahrbacher mit 66 Jahren zum Monatsende in den Ruhestand. Seine Nachfolgerin ist Theresia Denzer-Urschel, bisher Geschäftsführerin Operativ bei der Freiburger Agentur.

Die Verabschiedung fand in einem kleinen Rahmen wenige Tage vor Eröffnung der 20. Berufsinfomesse (BIM) statt. Somit konnten auch nur wenige Vertreter des umfassenden Netzwerks, das Sahrbacher aufgebaut, gepflegt und für die am Arbeitsmarkt Agierenden genutzt hat, anwesend sein.

16 Jahre Chef der Offenburger Agentur

Christian Rauch, Vorsitzender der Geschäftsführung der Stuttgarter Regionaldirektion, erinnerte an den 16. März vor einem Jahr als erstem einschneidenden Datum der Pandemie. Ein Anstieg der Arbeitslosigkeit um über 60 Prozent gegenüber dem Vorjahr, "das gab es noch nie". Genauso wenig die Erfahrung mit den Kurzarbeitzahlungen an so viele betroffene Unternehmen und Arbeitnehmer. "Das System hat funktioniert" und noch dramatischere Folgen an Arbeitslosigkeit "weg gepuffert". Auch nach Corona werde es aber noch lange nicht wieder wie im Jahr 2018. Auf die Ortenau eingehend, betonte Rauch, dass in der Grenzregion einige Unternehmen nur deswegen Kurzarbeit angemeldet haben, weil die Pendler nicht zu ihrem Arbeitsplatz kommen konnten.

In Kehl, so Rauch, sei auch ein "Leuchtturm der Agentur" mit der deutsch-französischen Arbeitsvermittlung unter einem Dach. Dazu gebe es deutschlandweit bisher keine Kopie und sei mit ein Verdienst von Horst Sahrbacher. Überhaupt habe Sahrbacher in den 16 Jahren die Region geprägt, indem er die anstehenden Herausforderungen angenommen und Lösungen gefunden habe. Dazu gehöre auch die Kooperation der Arbeitsagentur mit der Kommunalen Arbeitsförderung (KOA) beim Landratsamt. Sein Engagement sei mehr als Pflichterfüllung gewesen, "das war Kür".

Die Leidenschaft für ein Netzwerk habe Sahrbacher im Blut", würdigte Landrat Frank Scherer den scheidenden Agentur-Chef und griff die Kooperation mit der KOA auf: Beide Organisationen hätten als gemeinsames Ziel gehabt, den Menschen Arbeit zu besorgen und seien nie als Konkurrenten aufgetreten. Jüngstes Beispiel sei die digitale BIM: Auch hier hätten die Organisatoren die Köpfe nicht in den Corona-Sand gesteckt, sondern eine neues Format entwickelt.

Sahrbacher selber erinnerte an die erste BIM, die sich von einer Spielwiese zu einer professionellen anerkannten Veranstaltung entwickelt habe. "Mein Netzwerk waren immer Partner des Vertrauens", dankte er für die jahrelange Kooperation. Seine erste Zeit in Offenburg - zwischenzeitlich war er für die Agentur in Rastatt zuständig - sei geprägt gewesen von hoher Arbeitslosigkeit sowie 4.000 Bewerbern für 2.400 Ausbildungsplätzen.

Über Kaiserslautern, Nagold, Lörrach, Konstanz und zuletzt Freiburg freue sie sich über die neue Aufgabe in Offenburg, stellte sich Theresia Denzer-Urschel vor. "Ich mag Trails lieber als breite Wanderwege", gab sie einen Einblick in ihr Hobby und übertrug dies auf ihre Herangehensweise, dass sie lieber neue Wege einschlage als vorgegebene beschreite. "Ich werde meine eigenen Fußspuren setzen und nicht in andere reintreten", so Denzer-Urschel. Sie freue sich, neben den Mitarbeitern in der Agentur auch das Ortenauer Netzwerk kennenzulernen, wolle mit den Unternehmen die Veränderungen der Berufsbilder begleiten und sie dabei unterstützen.

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