Kriegsgräberpflege
Arbeitseinsatz deutschee Reservisten auf Lingekopf

Obergefreiter d. R. Joachim Halm beim Arbeitseinsatz auf dem Lingekopf | Foto: privat
  • Obergefreiter d. R. Joachim Halm beim Arbeitseinsatz auf dem Lingekopf
  • Foto: privat
  • hochgeladen von Matthias Kerber

Ortenau (st) Einen Arbeitseinsatz (Kriegsgräberpflege) von Bundeswehrreservisten fand in der vergangenen Woche mit Kranzniederlegung am Lingekopf statt. Der Lingekopf (französisch: Collet du Linge) ist ein 987 Meter hoher französischer Pass in den Vogesen. Zum zweiten Mal mit dabei war Joachim Halm, Obergefreiter der Reserve und Mitglied in der Kreisgruppe Baden Südbaden des Reservistenverbandes (RK Offenburg-Kehl).

Auf dem Programm standen nicht nur Arbeitseinsätze sondern auch Kameradschaftspflege, Besichtigung von Ehrendenkmälern und gemeinsame Essen. Zusammen mit den französischen Kameraden war die Woche nicht nur eine körperliche Anstrengung, sondern auch eine Gelegenheit die grenzüberschreiende Gemeinschaft und Solidarität zu stärken. Reger internationaler Austausch und Fachsimpeln rundeten das Programm ab.

Bataille du Linge 1915

Oberst d. R. Gerd Beyer und der französische General a. D. Dominique Muller begrüßten die Reservistengruppe aus Deutschland und führten die Teilnehmer durch das militärhistorische Museum „Memorial du Linge“. Der Lingekopf ist eine außergewöhnliche und informative Gedenkstätte mit Kriegsgräbern des Ersten Weltkriegs. Der Collet du Linge lag auf der Frontlinie, die in den Vogesen deutsche und französische Truppen trennte. Vom 20. Juli bis zum 15. Oktober 1915 war der Pass Schauplatz blutiger und verlustreicher Kämpfe (Bataille du Linge). Mit dem Ziel, den Lingekopf in 980 Meter zu erobern, verloren in nur drei Monaten nahezu 17.000 junge Deutsche und Franzosen ihr Leben.

Bei ihrem einwöchigen Arbeitseinsatz befreiten die Reservisten die Kreuze und Gedenksteine vom Moos. Eine besondere Herausforderung war das Freilegen und Restaurieren von zerbombten Bunkerunterständen und Schützengräben. "Grenzüberschreitende Veranstaltungen dienen nicht nur der Erinnerung", so OG d. R. Halm, "sondern auch der Wertschätzung und dem Respekt für diejenigen, die ihr Leben für ihr Land und ihre Mitmenschen gegeben haben. Unser Arbeitseinsatz wird sicherlich dazu beigetragen haben", so Reservist Halm weiter, "das Vermächtnis der gefallenen zu bewahren und ihr Opfer nicht zu vergessen." Die Besucher des Museums würdigten mit viel Lob den engagierten Arbeitseinsatz der Reservisten. Im Dezember 2024 werden die neuen Arbeitstermine für die Kriegsgräberpflege im Sommer 2025 festgelegt.

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.