Abhilfe durch Kotbeutel?
Ärgernis Hundehaufen
Ortenau (ro). Hundehaufen sorgen vielerorts für Ärger. Was tun die Kommunen dagegen?
Es gibt eine am Bolzplatz in Hausach, es gibt viele verteilt im Stadtgebiet Hornberg und in Gutach soll es laut Bürgermeister Siegfried Eckert die meisten im ganzen Kinzigtal geben: Die Rede ist von Hundestationen.
"Das Problem ist immer gleich schlimm. Besonders betroffen ist der Schofferpark", beschreibt Hauptamtsleiter Oswald Flaig die Situation in Hornberg. Die Anwohner beschweren sich regelmäßig über die Hinterlassenschaften von Hunden im Park. "Wir haben überall Hundestationen aufgestellt und trotzdem gibt es immer wieder schwarze Schafe", sagt Oswald Flaig.
"Wir haben zehn bis 15 Abfalleimer im ganzen Stadtgebiet, die wöchentlich vom Bauhof geleert und mit Tüten befüllt werden", erklärt Saskia Lehmann vom Bauamt in Hornberg. Auch der Radweg Richtung Gutach ist besonders betroffen. Hier jedoch beschweren sich nicht vordergründig die Radfahrer oder Spaziergänger, sondern die Landwirte. Sie müssen ihre Kühe auf Wiesen weiden lassen, die Hunde verunreinigen.
Teuer in Anschaffung und Unterhaltung
"Die Anschaffung und Unterhaltung der Stationen ist sehr teuer. Daher ist es ärgerlich, dass es immer wieder Hundehalter gibt, die sich nicht an die Regeln halten", konstatiert der Hornberger Hauptamtsleiter Oswald Flaig.
Dass diese Maßnahme der Gemeinde viel kostet, sagt auch Bürgermeister Siegfried Eckert aus Gutach. Doch der Gemeinde Gutach ist es den Aufwand wert. "Als Tourismusort ist uns die Sauberkeit sehr wichtig", sagt Siegfried Eckert. Daher hat Gutach rund 25 Hundestationen aufgestellt. Diese werden auch insgesamt gut angenommen. "Es sind vielleicht zehn Prozent der Hundehalter, die sich nicht daran halten", sagt der Bürgermeister. Trotzdem, laut Polizeiverordnung sind Hundehalter verpflichtet, die Notdurft ihres Tieres zu entsorgen.
So heißt es im Paragraph 12 der polizeilichen Umweltschutz-Verordnung, dass
"der Halter oder Führer eines Hundes dafür zu sorgen hat, dass sein Hund die Notdurft nicht auf öffentlichen Straßen und Gehwegen, ... ,auf öffentlichen Grünanlagen, Grill-, Ruhe- und Spielplätzen oder auf fremden Grundstücken verrichtet. Dennoch dort abgelegter Hundekot ist unverzüglich zu beseitigen."
Ist ein Hundehalter mehrfach auffällig, droht ihm ein Bußgeld von 50 bis 200 Euro. "Die Höhe des Bußgeldes ist natürlich von Fall zu Fall unterschiedlich. Sie hängt meistens mit mehreren Vergehen zusammen", teil das Ordnungsamt in Zell am Harmersbach mit. Auch hier ist das Problem mit dem Hundekot bekannt, besonders der Kurpark und die Panoramawege sind betroffen. "Das Problem ist, dass die Stadt die entsprechenden Hundehalter nicht ausfindig machen kann", heißt es seitens des Ordnungsamtes. "In Amerika gibt es die Möglichkeit über die DNA des Hundekots, den Hundehalter zu identifizieren." Dennoch geht man nicht davon aus, dass diese Methode auch in Deutschland eingeführt wird.
In Zell am Harmersbach wurden die Hundestationen wieder abgeschafft, "weil wir einerseits Probleme mit Vandalismus hatten und andererseits die Plastiktüten in der Landschaft verteilt wurden", so das Ordnungsamt.
Stattdessen werden im Bürgerbüro kostenlos Plastikbeutel für Hundekot ausgegeben. Diese werden auch gut angenommen. Im vergangenem Jahr wurden 135.000 Beutel verwendet. Die Tüten mit der Notdurft können in allen Abfallbehältern der Stadt entsorgt werden.
In Wolfach sind die Beschwerden laut Michaela Bruss von der Stadtverwaltung Wolfach zurückgegangen, seitdem es hier Hundestationen gibt. Insgesamt wurden bis heute 15 Stationen eingerichtet. Zusätzlich werden auch im Bürgerbüro im Wolfacher Rathaus kostenlos Hundebeutel zur Verfügung gestellt.
Lesen Sie das "Im Grunde" zum Thema.
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