Briefwahlunterlagen: Hohe Nachfrage
317.000 Ortenauer haben eine Stimme

Heute wird ein neuer Landtag gewählt. Foto: Breithaupt
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  • hochgeladen von Matthias Kerber

Ortenau (mak). Am Sonntag gilt es. In Baden-Württemberg wird ein neuer Landtag gewählt. Im Ortenaukreis mit seinen drei Wahlkreisen Lahr, Offenburg und Kehl sind rund 317.000 Wahlberechtige zur Stimmenabgabe in insgesamt 290 Urnenwahlbezirken und 127 Briefwahlbezirken – deutlich mehr als bei der vergangenen Landtagswahl – aufgerufen.

Neben den fünf bereits im Landtag vertretenen Parteien (Grüne, CDU, AfD, SPD und FDP) stellen sich in den Wahlkreisen Offenburg und Kehl weitere sieben Vereinigungen zur Wahl. Im Wahlkreis Lahr buhlen insgesamt sogar 13 Parteien um die Gunst der Wähler. "Alle Vorschläge zur Landtagswahl wurden zugelassen“, informierte Kreiswahlleiter Michael Loritz. Und weiter: "Mit Ausnahme der fünf etablierten Parteien mussten alle anderen jeweils mindestens 75 Unterstützungsunterschriften sammeln. Insgesamt 2.152 vorgelegte Unterschriften wurden nach Prüfung als gültig anerkannt", weiß der Kreiswahlleiter zu berichten.

Briefwahl wird stark nachgefragt

Besonders nachgefragt sind die Briefwahlunterlagen. Ende Februar haben beispielsweise in der Stadt Kehl bereits mehr als 3.800 Wahlberechtigte Unterlagen zur Briefwahl beantragt, berichtet die Stadtverwaltung. Und weiter: "Bei der Landtagswahl 2011 hatten 1.972 Personen einen Antrag auf Briefwahl gestellt; 2016 steigerte sich die Zahl auf 2.513." In der Gemeinde Seelbach spricht man sogar von einer Rekordnachfrage nach Briefwahlunterlagen. „Wir haben bereits über 1.231 Briefwahlanträge bei insgesamt 3.823 Wahlberechtigten registriert und die entsprechenden Unterlagen herausgegeben oder verschickt. Das ist erwartungsgemäß ein neuer Höchstwert. Bei der Landtagswahl 2006 hatten wir noch 305 Briefwähler, 2011 waren es 422, 2016 bereits 577", so Hauptamtsleiter Siegfried Kohlmann Anfang März.

Corona-Regeln auch im Wahllokal

Einer der Gründe für die verstärkte Nachfrage nach Briefwahlunterlagen ist sicherlich auch die Corona-Pandemie, die sich auch in den Zutrittsregelungen für die Wahllokale widerspiegelt. Laut aktueller Corona-Verordnung des Landes muss im Wahlgebäude eine medizinische Maske oder ein Atemschutz, welcher die Anforderungen der Standards FFP2, KN95, N95 oder eines vergleichbaren Standards erfüllt, getragen werden. Ausgenommen sind Kinder bis zum vollendeten sechsten Lebensjahr und Personen, die durch ärztliche Bescheinigung nachweisen, dass ihnen das Tragen einer Maske aus gesundheitlichen Gründen nicht möglich ist. Darüber hinaus gilt das Abstandsgebot von 1,5 Meter.

Um dies besser gewährleisten zu können, hat die Stadt Achern beispielsweise sämtliche Wahllokale in den Stadtteilen in die örtlichen Hallen verlegt, was zusätzlich Menschen mit Behinderungen die Wahlteilnahme erleichtern soll.
In Achern wurden zudem die Wahllokale in der Gemeinschaftsschule Achern und in der Turn- und Festhalle Fautenbach als repräsentative Wahlbezirke ausgewählt, in denen eine Stichprobenerhebung erfolgt, die Informationen über die Wahlberechtigten, die Wähler, die Wahlbeteiligung und die Stimmabgabe nach Geschlecht und Altersgruppen liefert.
Nach der Schließung der Wahllokale um 18 Uhr wird das Wahlergebnis in den einzelnen Kommunen ermittelt und an den Kreiswahlleiter übermittelt. Mit ersten Ergebnissen ist ab 19 Uhr zu rechnen. Das vorläufige Endergebnis für die drei Wahlkreise Lahr, Offenburg und Kehl liegt voraussichtlich gegen 21 Uhr vor, so das Landratsamt.

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