Kartoffel und Süßkartoffel
Zwei wunderbare vielseitige Knollen
Ortenau (mn). Kartoffeln gehören zu unseren wichtigsten Nahrungspflanzen. Für die Gegenwart kaum mehr vorstellbar, womit sich die Völker Europas ernährten, bevor die wunderbare Knolle Ende des 16. Jahrhunderts – nach den Entdeckungsreisen des Kolumbus im 15. Jahrhundert – mit den Spaniern in die Alte Welt kam. Ursprünglich stammen sowohl die Kartoffel als auch die Süßkartoffel aus Südamerika, dennoch sind beide Pflanzen botanisch betrachtet nicht miteinander verwandt. Während die Kartoffeln zu den Nachtschattengewächsen gehören, werden die Süßkartoffeln zu den Winden-Gewächsen gezählt.
Auch rein äußerlich unterscheiden sie sich bereits deutlich: Während Kartoffelsorten eher unscheinbar bräunlich sind, fallen Süßkartoffeln mit ihrer leuchtend rot-orangen Farbe gleich ins Auge. Daneben ist auch der Größenunterschied auffällig. Die Süßkartoffeln, die auch Bataten genannt werden, sind in der Regel erheblich größer als Kartoffeln. Zudem haben die Erdäpfel, wie die Kartoffeln vor allem im süddeutschen Raum bezeichnet werden, eine eher runde Form. Die Süßkartoffeln hingegen sind länglich. Vielseitig verwendbar, preiswert und anspruchslos sind Kartoffeln ein Muss in jeder Vorratskammer. Die Zubereitung von Kartoffel und Süßkartoffel, um es einfach auszudrücken, findet im Topf gekocht, in der Pfanne gebraten oder im Ofen gebacken, statt.
Unterschiedliche Lagerung
Bei der Lagerung gibt es kleine Unterschiede: Die Süßkartoffel kann rund zwei Wochen lang bei Temperaturen zwischen 12 und 18 Grad Celsius aufbewahrt werden; die Kartoffel an einem kühlen und dunklen Ort sogar über Monate. Sobald an den Kartoffeln bereits Sprossen zu sehen sind, müssen diese so schnell wie möglich gekocht und vor dem Kochen alle Sprossen großzügig herausgeschnitten werden.
Als Grundnahrungsmittel werden Kartoffeln in vielen Küchen der Welt oft ausschließlich als Beilage gesehen, doch Tausende Kartoffelrezepte verdeutlichen ihren vielfältigen Einsatz. Im Prinzip kann man Süßkartoffeln wie Salzkartoffeln zubereiten und daraus Süßkartoffelpüree, -suppe oder vegetarische Frikadellen zaubern. Bei der Zubereitung ist der Backofen wohl klarer Favorit. Ein Beispiel dafür, das Süßkartoffel-Kumpir: Süßkartoffel gründlich waschen und rundherum mit einer Gabel einstechen. In Alufolie einwickeln und je nach Größe für 40 bis 60 Minuten bei 200 Grad Celsius backen. Anschließend mit Zutaten, ganz nach dem eigenen Geschmack, füllen. Eine Fangemeinde haben inzwischen die Süßkartoffeln vom Blech: Süßkartoffel gründlich waschen und in mittelgroße Würfel schneiden. Mit etwas Olivenöl, Salz, Pfeffer und Gewürzen nach Wahl marinieren und auf einem mit Backpapier belegtem Backblech verteilen. Bei 180 bis 200 Grad Celsius rund 20 Minuten backen, bis die Ränder schön goldbraun sind.
Multitalent
Als wahres Multitalent zeigt sich die Kartoffel in der Küche. Als Salz-, Pell-, Bratkartoffeln oder Klößen beweist dieses Grundnahrungsmittel seine Vielseitigkeit. Interessant, wenn die Kartoffel als knollige Geheimzutat Kuchen, süße Hörnchen aus Kartoffel-Hefeteig, knusprige Kekse, buttrige Kuchen, gefüllte Teilchen und sogar Weihnachtsgebäck zum Gaumenschmaus werden lässt. Und dass die Fahnenstange, wenn es um die Verwendung der Knolle geht, noch lange nicht erreicht zu sein scheint, zeigen Spezialitäten wie beispielsweise Kartoffelbier, das seit rund acht Jahren in einer deutschen Brauerei entsteht oder Kartoffeleis, das verziert mit einer Mandelkrokant-Garnitur überzeugt. Auch Süßkartoffeleis ist lecker und durch seine natürliche lila Färbung ein Hingucker.
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