Altes Kartenspiel
Selbst Hansjakob liebte Cego
Ortenau (her). Cego ist ein altes badisches Kartenspiel, das hauptsächlich im Schwarzwald und am Bodensee gespielt wird. Der Name Cego stammt vermutlich aus dem lateinischen "caecus", das heißt blind. Sicher ist dies vom Geben der Karten abgeleitet. Die ersten zehn Karten werden vom Geber verdeckt („der Blinde“) auf den Tisch gelegt. Vermutet wird von anderen Fachleuten auch die Herkunft des Cegospiels aus dem romanischen „C(i)ego“ und dem portugiesischen „Cego“. Einer mündlichen Überlieferung nach sollen badische Soldaten das Spiel während der napoleonischen Kriege aus Spanien mitgebracht haben.
Leidenschaftlicher Verehrer
Auch verschiedene Schriftsteller waren begeisterte Cegospieler oder beschäftigten sich mit diesem alten badischen Kartenspiel. Haslachs Heimatdichter und Pfarrer Heinrich Hansjakob schreibt in seinem Buch „Aus meiner Studienzeit“: „Von jetzt an bis zum zweiten Jahre meiner Universitätsstudien blieb ich leidenschaftlicher Verehrer des Cegospiels.“
Selbst Ernst Böschel beschreibt in seinem Buch „Josef Viktor von Scheffel und Emma Heim – Eine Dichterliebe“ ausführlich die Besonderheiten des Cegospiels.
Jugend findet Gefallen
Cego wird vor allem von älteren Semestern gespielt, allerdings fällt in den vergangenen Jahren verstärkt auf, dass mehr und mehr junge Menschen großen Gefallen am Cegospiel, auch bei Turnieren, finden.
Cego ähnelt in einigen Passagen dem Skatspiel, weil auch hier die Spieler reizen können, jedoch gibt es danach weder Kontra noch Re. Gewonnen hat, wer von den je Spiel möglichen 70 Punkten 36 erzielt.
Alljährlich finden um die Jahreswende in der Region Cego-Turniere statt. In Mühlenbach trafen sich die Cegofreunde bereits kurz vor Weihnachten, am Sonntag fand im SC-Clubheim in Hofstetten ebenfalls ein Wettbewerb statt.
22. Haslacher Cegoturnier
Das 22. Haslacher Cegoturnier folgt nun am Sonntag, 20. Januar. Hier ist das Seniorenwerk im Bürgerhaus Gastgeber. Beginn ist um 14 Uhr, ab 13 Uhr können sich Teilnehmer einschreiben.
Im vergangenen Jahr siegte Edda Seebacher aus Zell, vor Werner Schmid aus Steinach und Artur Hätti aus Urloffen. Der Stadtehrenpreis ging an Rudi Braun aus Mühlenbach.
Ebenfalls schon zur Tradition geworden ist das Turnier in Steinach. In diesem Jahr findet es am Sonntag, 10. März, im Gasthaus "Rose" statt. Eine außergewöhnliche Aktion für die Cegofreunde bietet am 21. Juni das Cego-Turnier in den Kabinen der Feldbergbahn. Drei Stunden wird dann an schwebenden Cegotischen um den Titel eines Schwarzwälder Gondel-Cego-Meisters gespielt.
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