Kulturerbe der Unesco
Frankreichs Küche hat feinste Genüsse zu bieten

Frankreichs Küche ist sehr vielfältig und steht weltweit für ihren großen Genuss.  | Foto: Skeeze/pixabay
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Ortenau (mn). Die französische Küche genießt auf der ganzen Welt einen hervorragenden Ruf und ist weltweit Synonym für Spitzenqualität, das französische Savoir-vivre, Luxus und Prestige. 2010 wurde sie sogar zum Kulturerbe der Unesco ernannt. Das Vorurteil, dass alle Franzosen Schnecken und Froschschenkel essen, ist zwar weit verbreitet, aber nicht unbedingt zutreffend. Auf jeden Fall spielt das Essen eine große Rolle im Leben der Franzosen und hat in Frankreich eine lange Tradition. Nicht selten wird über Essen und Trinken geredet: Die Zusammensetzung des Menüs, die Auswahl der passenden Weine oder individuelle Zubereitungen sind ein häufiges Gesprächsthema.

Wie viele Gänge dürfen es sein?

Eine ausgedehnte Mahlzeit besteht nicht selten aus mindestens fünf köstlichen Gängen. Die wichtigsten Mahlzeiten sind das Abendessen und das Sonntagsessen mit der ganzen Familie. Wenn es ganz einfach sein soll, dann besteht das typische Menü aus drei Gängen: Vorspeise, Hauptgericht und Nachspeise. Dazu wird Baguettebrot gereicht. Kartoffeln gelten als Gemüse, nicht als Sättigungsbeilage.

Soll es etwas aufwändiger sein, genießen die Franzosen ein fünfgängiges Menü. Es bietet zwischen Vorspeise und Hauptgericht noch ein Zwischengericht, das sogenannte Entremet. Nach dem Hauptgericht folgt die Käseplatte und zum Abschluss kommt das Dessert. Bei sieben oder mehr Gängen fallen die Portionen entsprechend kleiner aus. Dann gibt es beispielsweise eine warme und eine kalte Vorspeise und zwei Entremets. Zum Essen wird meist Rotwein und Wasser getrunken. Nach dem Essen servieren die Franzosen gern einen starken Kaffee mit etwas Schokolade sowie einen Cognac oder ähnliche Spirituosen.

Leckere Saucen

Weltberühmt sind französische Saucen wie die Béchamel, Béarnaise, Hollandaise, Velouté oder die Vinaigrette. Und auch in Sachen Wein und Käse zeigt Frankreich große Vielfalt – 360 bis 500 verschiedene Käsesorten soll es geben. Auf keinen Fall vergessen darf man bei den Aufzählungen das Baguette. Frankreich ohne Baguette – kaum vorstellbar! Das Stangenweißbrot ist geradezu ein Symbol der Franzosen. Ein ebenso typisches französisches Gebäck sind Croissants, die gerne zum Frühstück entweder zu Hause mit einem Milchkaffee oder rasch unterwegs in der Bar zu einem kleinen Cafè noir gegessen werden.

Regionalität

Und so vielfältig wie die französische Küche ist, so verschieden sind auch die regional typischen Speisen. Die Palette reicht von mediterraner Küche in Südfrankreich bis hin zu deftigen deutschen Spezialitäten mit französischer Verfeinerung im Elsass. Die Normandie ist bekannt für Kalbfleisch, Calvados, knusprige flache Apfelkuchen, kräftige Käsesorten wie Camembert, Livarot, Pont L’Evèque und die Bretagne hat sich mit Köstlichkeiten wie Lamm, Meeresfrüchten vor allem Hummer, Langusten, Austern, Crêpes und Artischocken einen Namen gemacht. Das Périgord verwöhnt unter anderem mit Gänsestopfleber und Trüffel, das Languedoc mit Cassoulet, einem Eintopf aus weißen Bohnen. Aromatische Kräuter, Tomaten, Knoblauch prägen die Küche der Provence und wer kennt sie nicht die Bouillabaisse (Fischeintopf mit scharfer, rötlicher Knoblauchmayonnaise) die ihre Heimat bekanntlicherweise in Südfrankreich hat.

Und schon unser Nachbar auf der anderen Seite des Rheins, das Elsass, ist für seine Küche bekannt und beliebt: Garniertes Sauerkraut, Baeckeoffe (Schmoreintopf mit Kartoffeln und Fleisch), Flammkuchen (flacher Rahm-Speck-Kuchen), flambierte Obsttartes.

Frankreichs Küche ist sehr vielfältig und steht weltweit für ihren großen Genuss.  | Foto: Skeeze/pixabay
Französisches Baguette hat eine große Fangemeinde.  | Foto: pixabay

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