Handwerk bietet gute Karrierechancen
Weg zum Erfolg selbst gestalten
Wie finden Schulabgänger den richtigen Handwerksberuf? Johannes Ullrich, Präsident der Handwerkskammer Freiburg, gibt Tipps, wie die Suche nach einem Ausbildungsplatz erfolgsversprechend ist.
Welche Karrierechancen bieten sich Auszubildenden im Handwerk?
Gut ausgebildete Fachkräfte sind gefragt – insbesondere im Handwerk. Eine duale handwerkliche Ausbildung bietet hervorragende Möglichkeiten für eine spannende Karriere. Ob als Fachkraft, Führungskraft oder selbstständiger Handwerker – es gibt vielfältige Möglichkeiten, sich zu entfalten. Wichtigster Weiterbildungsbaustein ist und bleibt dabei der Meistertitel. Er ist gleichzeitig ein wichtiges Qualitätssiegel für hochwertige Ausbildung und nachhaltiges Unternehmertum. Neben dem Meister gibt es noch eine Vielzahl weiterer Möglichkeiten: Ob Betriebswirt im Handwerk, Techniker, Bachelor- und Master-Studium oder Fortbildungskurse – den eigenen Weg zum Erfolg kann jeder selbst gestalten. Dafür bietet etwa die Gewerbe Akademie der Handwerkskammer Freiburg viele praxisnahe Weiterbildungsmaßnahmen an.
Wenn ich einen Handwerksberuf erlernen möchte, wie finde ich den richtigen Betrieb?
Je frühzeitiger sich junge Menschen mit der Berufswahl beschäftigen und aktiv werden, umso besser. Praktika sind definitiv eine gute Möglichkeit, um herauszufinden, ob sich Berufswunsch und Realität decken – vor allem aber um zu sehen, ob Betrieb und Bewerber zueinander passen. Viele Betriebe bieten mittlerweile wieder Praktika an. In Einzelfällen und je nach Gewerk mag es hier und da noch gewisse corona-bedingte Einschränkungen geben. Unsere Lehrstellenradar-App, www.lehrstellen-radar.de, sowie Lehrstellenbörse helfen bei der Suche nach passenden Praktikumsplätzen. Und wer schon ein konkretes Unternehmen im Auge hat, kann im Zweifel auch direkt bei dem Betrieb nachfragen.
Wie offen sind Betriebe für das Aufbrechen klassischer Rollenmuster wie Männer- und Frauenberufe?
Unseren Betrieben ist bewusst, dass beim Thema Frauen im Handwerk noch viel Luft nach oben besteht. Hier wollen und müssen wir besser werden. Um mehr Frauen ins Handwerk zu bekommen, sind nicht nur die Handwerksbranche, sondern auch Politik und Gesellschaft gefordert. Hilfreich sind hierbei definitiv auch Rollenvorbilder, wie etwa die Freiburgerin Anna-Lena Hochuli, die eine Ausbildung zur Elektrikerin macht, Einblicke in ihren Arbeitsalltag gibt und über ihren Instagram-Kanal @elektrikerin_2020 viele junge Frauen erreicht und fürs Handwerk motivieren möchte. Aber auch erfolgreiche Unternehmerinnen sind im Handwerk gar nicht so selten – und zwar abseits vom Friseurberuf. Dies muss noch viel stärker ins öffentliche Bewusstsein dringen und kann dabei helfen, die klassischen Rollenmuster noch weiter aufzubrechen.
Welche digitalen Möglichkeiten der Berufsinformation gibt es im Augenblick für Interessierte an einer Ausbildung?
Die Handwerkskammer Freiburg stellt ein umfangreiches und vielfältiges Informationsangebot auf ihrer Website zur Verfügung – von der Lehrstellen-App über die Lehrstellenbörse bis hin zu weiteren digitalen Angeboten, wie den Ausbildungsbotschaftern, dem Berufe-Checker und mehr. Als Handwerkskammer waren und sind wir zudem auf verschiedenen digitalen Bildungsmessen vertreten, um über die Karrierechancen im Handwerk zu informieren. Sobald es die pandemische Lage erlaubt, kommen auch unsere Berufsorientierungsangebote mit persönlichem Kontakt wieder zum Einsatz, wie etwa in den Lehrwerkstätten unserer Gewerbe Akademie. Während der Ausbildung helfen zudem die Ausbildungsbegleiterinnen der Handwerkskammer Freiburg bei allen Problemsituationen im Alltag. Sie geben Tipps, helfen im Umgang mit dem Betrieb und erklären, welche Aufgaben im Betrieb geleistet werden müssen und welche nicht. Außerdem unterstützen sie die Azubis in der Berufsschule. Dieser Service ist freiwillig und vertraulich und natürlich kostenlos.
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