Initiative Mülltrennung
So wird sie zum Kinderspiel
Ortenau. (st) 40 Millionen Tonnen Hausmüll fallen laut NABU in Deutschland jedes Jahr an: ein Großteil davon Verpackungen. Ob aus Pappe, Kunststoff, Metall oder Glas – die Vermeidung von Verpackungsmüll steht an erster Stelle. Erst dann kommt das Trennen.
Und das ist ein wichtiger Baustein, um den Verbrauch an Rohstoffen und den Ausstoß klimaschädlicher CO2-Gase nachhaltig zu reduzieren. Um die Umwelt zu schützen, ist es wichtig, schon die Kleinsten für den richtigen Umgang mit Müll zu sensibilisieren. „Das ist für Kinder nicht nur wichtig und spannend, sie machen auch die Erfahrung, dass sie ihren eigenen Beitrag zum Umweltschutz leisten können“, unterstreicht die Initiative „Mülltrennung wirkt“, eine Initiative der dualen Systeme.
Mit ihren Erklärfilmen leistet die Initiative „Mülltrennung wirkt“ unterhaltsame Umweltbildung: Kinder, Jugendliche und Erwachsene erleben, wie sie mit richtiger Mülltrennung Recycling erst möglich machen und damit Ressourcen und Klima schützen. Dass dieses Wissen zur Umweltbildung für Kinder und Jugendliche gehört, bestätigen laut einer aktuellen YouGov-Umfrage im Auftrag der dualen Systeme 89 Prozent der Deutschen. Die Filme sind daher auch ideal für den Unterricht an Grundschulen und weiterführenden Schulen.
Die Initiative stellt aber auch Unterrichtsmaterial zur Mülltrennung mit Arbeits- und Übungsblättern für die Grundschule zur Verfügung. „Wir möchten Schülern einfach, nachvollziehbar und mit Spaß nahebringen, warum wir Verpackungen von Restmüll trennen und wie richtige Mülltrennung funktioniert. Wir vermitteln auf spielerische Art und Weise, was in den Gelben Sack oder die Gelbe Tonne gehört und wie die Kinder selbst zu Hause den Müll richtig trennen. Unser Basispaket für Grundschulen umfasst neben einem Informationsblatt für Lehrkräfte auch Übungs- und Arbeitsblätter zur Mülltrennung, die für den Einstieg in das Thema Mülltrennung einen praktischen Ansatz verfolgen. Für beide Übungsblätter stellen wir Lösungsblätter zur Verfügung“, erklärt die Initiative „Mülltrennung wirkt“.
Doch schon viel früher, im Kindergarten, können die Kleinsten lernen, wie der Müll in der Gruppe sortiert wird. Mit wenigen Hilfsmitteln wird die Mülltrennung sprichwörtlich zum Kinderspiel. Gemeinsam werden die Abfalleimer in der Gruppe so gestaltet, dass schon die Kleinsten selbstständig den Abfall trennen können. Die Kinder schneiden aus Werbeprospekten Gegenstände aus, die zu den entsprechenden Abfalleimern passen. Zum Beispiel Biomüll: Apfel, Banane, Gurke. Restmüll: Porzellan (Scherben) und Windeln. Gelbe Tonne und Gelber Sack: Joghurtbecher, Trinkpäckchen, Quetschies. Papiermüll: Papier, Malheft, Eierkarton. Die Ausschnitte werden auf den entsprechenden Mülleimer geklebt.
Die Internetseite berlin-recycling.de stellt zum Beispiel eine Spielübersicht mit Downloads für Kinder und Eltern bereit, um Kinder für die Mülltrennung zu begeistern. Gleich das erste Spiel lädt mit seinem Download zum Memory mit Müll ein. Hierbei können die Kinder zuerst mit Papiermülltonnen die Mülltrennung üben. Diese können ausgemalt und anschließend richtig befüllt werden. Gelb, schwarz, braun, blau oder grün? Dafür muss man nur ein PDF ausdrucken und die Symbole ausschneiden – und schon kann fleißig gerätselt und gelernt werden.
Wenn das klappt, können die erlernten Trennregeln an den echten Mülltonnen erprobt werden!
Bei allem bleibt die wichtigste Aufgabe, dass Eltern Vorbild sind und ihren Kindern zeigen und erklären, welche Abfallarten es gibt und was in welche Tonne gehört. Dazu gehört auch der gemeinsame Ausflug zum Altglascontainer, der gerade kleinen Kindern ganz besonders viel Freude bereitet. Die richtige Zuordnung in die verschiedenfarbigen Behälter ist ein Beispiel dafür, wie schnell und einfach ein Kind im Alltag in die Mülltrennung miteinbezogen werden kann. Wird der „Ausflug Altglas“ zum festen Ritual – so lernt ein Kind, auch Verantwortung zu übernehmen.
Vorbild können die Eltern aber auch sein, wenn sie vorleben, dass besser als Müll zu trennen ist, ihn zu vermeiden. Beim Einkauf eine Tasche mitnehmen, Obst und Gemüse unverpackt kaufen, auf Einwegflaschen verzichten oder statt Batterien aufladbare Akkus benutzen, sind einfache Beispiele.
Autorin: Martina Thiele-Effertz (Rheinische Anzeigenblätter, Köln)
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