Wertvolle Ressourcen sparen
Neues Leben für alte Verpackungen
Wie entstehen neue Produkte aus gebrauchten Kunststoff-, Papier- und Glasverpackungen? Mit Ihrer Hilfe: Denn Verpackungen müssen schon zuhause richtig getrennt werden. Das schont Ressourcen und Klima.
Aus Verpackungen entsteht Neues
Der erste Schritt: Zuhause den Müll richtig trennen. Leichtverpackungen, also gebrauchte Verpackungen aus Kunststoff, Metall oder Verbundstoff gehören in die Gelbe Tonne oder in den Gelben Sack. Verpackungen aus Papier, Pappe und Karton kommen in die Papiersammlung. Verpackungen aus Glas wie Einwegflaschen oder Glasbehälter werden nach Farben sortiert in Glascontainer eingeworfen. Wer das alles richtig macht, hilft, wichtige Rohstoffe zu recyceln und so Ressourcen zu schonen.
Was passiert mit den Verpackungen?
Sie entsorgen gebrauchte Kunststoffverpackungen in der Gelben Tonne oder dem Gelben Sack? Dann leisten Sie einen großen Beitrag zu Ressourcen- und Klimaschutz. In der Sortieranlage werden die Leichtverpackungen aus der Gelben Tonne oder dem Gelben Sack weiter nach Materialarten getrennt und zu Wertstoffballen gepresst. Danach geht es zu speziellen Verwertern. Dort werden die Kunststoffverpackungen von Fremdstoffen befreit und industriell gereinigt. Auf diese Weise entstehen sortenreine Kunststoffflakes für die Weiterverarbeitung. Nach dem Trocknen werden die Flakes eingeschmolzen und zu Granulat verarbeitet. Das Granulat dient als Rohstoff für die Herstellung neuer Produkte. Das können beispielsweise Abflussrohre, Pflanztöpfe oder Verpackungen wie Farbeimer oder Reinigungsmittelflaschen sein.
Recycling-„Spitzenreiter“: Aluminium und Weißblech
Metalle wie Aluminium und Weißblech sind wertvolle Rohstoffe. Und sie können nahezu beliebig oft recycelt werden. Auch Verpackungen aus Metall, zum Beispiel Dosen oder Senftuben, müssen also unbedingt in der Gelben Tonne, dem Gelben Sack oder, wo vorhanden, in der Wertstofftonne entsorgt werden, damit sie als Rohstoff nicht verloren gehen.
Papierfasern haben viele Leben
Wertvolles Altpapier: Papierfasern haben viele Leben. Der Großteil der deutschen Papier-, Karton- und Pappprodukte wie Briefumschläge, Transportkartons oder Hygienepapier wird aus Altpapier hergestellt. Der Recyclingprozess beginnt mit dem Sortieren nach Papier- und Pappe-Qualitäten. Anschließend wird das Altpapier zu einem Faser-Wassergemisch verarbeitet. Gut zu wissen: Störstoffe wie Fenster von Nudelverpackungen oder Klebestreifen von Versandkartons werden hier entfernt. Sie müssen sie zuhause nicht getrennt entsorgen. Über ein Sieb fließt das Wasser ab, die Fasern verbinden sich, Papierbahnen entstehen. Sie werden entwässert und geglättet bis schließlich neues Papier für die Verarbeitung zur Verfügung steht. So werden zum Beispiel aus gebrauchten Papierverpackungen von Tiefkühlprodukten neue Papierprodukte.
Aus Altglas werden neue Flaschen
Das Recycling von Glasverpackungen ist eine Erfolgsgeschichte. Glasflaschen und -behälter lassen sich beliebig oft zu neuen Glasbehältern einschmelzen, ohne an Qualität einzubüßen. Wichtig ist ein sorgfältiges Vorsortieren nach Farben. In der Aufbereitungsanlage werden Fremdstoffe wie Metalldeckel aussortiert. Das Glas wird zerkleinert und Fehlfarben entfernt. In der Glashütte werden die sortierten Scherben zusammen mit neuen Rohstoffen eingeschmolzen und in Formen gegossen. Das Ergebnis sind neue Flaschen und Gläser.
Mehr Infos
Sie wollen genauer wissen, wie aus gebrauchten Verpackungen neue Produkte entstehen? Hier können Sie ganz einfach virtuell in eine moderne Sortieranlage hineinschauen.
Müll richtig trennen für mehr Recycling
Je besser wir Abfall trennen, desto mehr Wertstoffe können recycelt werden. Und umso größer ist der Nutzen für die Umwelt. Jede Tonne Recyclingkunststoff, die statt Primärkunststoff (beispielsweise aus Rohöl) zum Einsatz kommt, spart bis zu 3,2 Tonnen klimarelevanter Treibhausgase (CO2-Äquivalente). Papier kann zehn- bis 25-mal wiederverwendet werden. Das spart Rohstoffe wie Wasser, Holz und Energie. Glasscherben können ohne Qualitätsverlust beliebig oft eingeschmolzen werden.
Viele weitere Infos zur richtigen Mülltrennung finden Sie auf hier.
Von Johannes Beetz, Chefredakteur der Münchner Wochenanzeiger
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.