Forstbetriebsgemeinschaft Hinteres Renchtal
Förderung fürs Waldmanagement

Oppenau (st) Das Land Baden-Württemberg fördert  laut Pressemitteilung eine Personalstelle für ein waldbesitzartenübergreifendes
Waldmanagement im Gebiet der Forstbetriebsgemeinschaft Hinteres Renchtal.

Die Borkenkäfersituation im Frühsommer 2023 war dramatisch. Schon die erste Generation
dieses Schädlings hatte im Stadtwald Oppenau, aber auch in den angrenzenden
Privatwäldern und im Gemeindewald Bad Peterstal-Griesbach, insbesondere in den an den
Nationalpark angrenzenden Wäldern riesige Schäden verursacht. Insgesamt konnte man
feststellen, dass das Gebiet der Forstbetriebsgemeinschaft Hinteres Renchtal (FBG)
wesentlich stärker belastet war als andere Gebiete im Schwarzwald. Gemeinsam mit den
Vorständen der FBG suchten die Bürgermeister Uwe Gaiser und Meinrad Baumann deshalb
das Gespräch mit allen wichtigen Akteuren und fand hier große Unterstützung.
Im Frühjahr dieses Jahres startete nun in Zusammenarbeit mit dem Nationalpark
Schwarzwald, dem Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz
Baden-Württemberg und dem Umweltministerium Baden-Württemberg  ein
gemeinsames Projekt zur Stärkung der Kooperationsstrukturen über Waldbesitzartgrenzen
hinweg, um den klimawandelbedingten Veränderungen im hinteren Renchtal zu begegnen.
Dieses Vorhaben soll den durch den Klimawandel verstärkten Borkenkäferbefall effizient
bekämpfen und die Waldbesitzenden – sowohl Privat- als auch Kommunalwald – nachhaltig
in der Klimaanpassung des Waldes unterstützen. Das Gebiet der FBG Hinteres Renchtal
dient hierbei sozusagen als Modellregion, in der im Rahmen des über zwei Jahre laufenden
Projekts Strukturen und Maßnahmen entwickelt werden sollen, die landesweit als Vorbild
dienen können. Das Projekt wird wissenschaftlich begleitet von der Hochschule Rottenburg,
der Uni Freiburg und der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt (FVA) und wird
unterstützt vom Amt für Waldwirtschaft des Ortenaukreises sowie der Waldservice
Ortenau.



Borkenkäfer stellt immense Herausforderung

„Der Borkenkäfer stellt eine immense Herausforderung für unsere Wälder dar. Wir mussten
jetzt handeln, um unsere Waldflächen zu schützen und langfristig zu erhalten,“ betont
Bürgermeister Uwe Gaiser von Oppenau. „Durch dieses Projekt wollen wir nicht nur rasch
auf Schadholzmengen reagieren, sondern auch den Waldbesitzenden umfassende Beratung
und Unterstützung bieten.“
Ziel des Projekts ist es, einerseits Strukturen für eine schnelle und effiziente Aufarbeitung
von Schadholz zu etablieren, das durch den Klimawandel und den Borkenkäferbefall
entsteht. Gleichzeitig sollen Waldbesitzende bei Waldumbau- und Naturschutzmaßnahmen
unterstützt werden, insbesondere im Kontext der Lage der Wälder im Umfeld des
Nationalparks Schwarzwald.
Simeon Springmann vom MLR unterstreicht die Bedeutung dieses Projekts: „Die
Kooperation zwischen den verschiedenen Waldbesitzenden ist entscheidend, um die
Herausforderungen durch den Klimawandel und den Borkenkäfer gemeinsam zu bewältigen.
Dieses Projekt und seine Ergebnisse können wegweisend für andere Regionen sein.“
Um die gesteckten Ziele zu erreichen, wird zusätzlich eine zentrale Koordinationsstelle zur
Unterstützung der Revierleitung im hinteren Renchtal bei der Stadt Oppenau eingerichtet.
Diese Stelle wird für den Aufbau eines Netzwerks, die Prozessoptimierung bei der
Schadholzaufarbeitung, die Unterstützung von Waldbesitzenden bei Waldschutz- und
Naturschutzmaßnahmen sowie für den Wissensaustausch und die praktische Unterstützung
beim Borkenkäfermanagement zuständig sein.
Die Personalstelle wird vom Umweltministerium finanziert und soll über das zweijährige
wissenschaftlich begleitete Projekt hinaus, bis Dezember 2029 bestehen. Das Projektgebiet
umfasst die Gemeindeflächen von Oppenau und Bad Peterstal-Griesbach sowie
angrenzende Bereiche des Nationalparks Schwarzwald.
Dr. Reinhold Schaal vom Umweltministerium Baden-Württemberg erklärt: „Dieses Projekt
zeigt, wie wichtig es ist, übergreifende Strukturen zu schaffen, um effektiv gegen die Folgen
des Klimawandels vorzugehen. Die Zusammenarbeit mit dem Nationalpark Schwarzwald ist
dabei von zentraler Bedeutung.“
Mit diesem innovativen Ansatz zur Bewältigung der klimawandelbedingten
Herausforderungen setzen die Stadt Oppenau, die Gemeinde Bad Peterstal-Griesbach und
die Forstbetriebsgemeinschaft Hinteres Renchtal ein starkes Zeichen für den Schutz und die
nachhaltige Bewirtschaftung ihrer Wälder. Die Modellstrukturen sollen dabei auch über das
Projekt hinaus als Best-Practice-Beispiel für andere Regionen dienen.

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