Technisches Zukunftsmuseum Temopolis in Ohlsbach
"Wir zeigen Vergangenheit und das, was kommen wird"

Die Aktiven im Endspurt (v. l.): Heinz Wielage, Armin Obrecht, Frank Leonhardt mit Roboter "Brunhilde", Hans-Peter Schemitz, Joachim Schröter, Reinhard Braun, Franz Mattes und Werner Gmeiner | Foto: djä
  • Die Aktiven im Endspurt (v. l.): Heinz Wielage, Armin Obrecht, Frank Leonhardt mit Roboter "Brunhilde", Hans-Peter Schemitz, Joachim Schröter, Reinhard Braun, Franz Mattes und Werner Gmeiner
  • Foto: djä
  • hochgeladen von Rembert Graf Kerssenbrock

Ohlsbach (djä). Wie schnell technische Entwicklung voranschreitet, wird im Alltag meist nicht bewusst wahrgenommen. Mobiltelefone regeln Haustechnik, Spracherkennung steuert Geräte und Autos oder Haushaltsgeräte tun Dinge, die vor einigen Jahren der Science Fiction vorbehalten waren. Ohne Computer läuft meist gar nichts mehr. Wer weiß da noch, wie das alles einmal begonnen hat? 

Ab Sonntag können sich Interessierte in Ohlsbach staunend auf die Spuren der Vergangenheit begeben. In der Carl-Benz-Straße lädt der Verein Temopolis zu einer Zeitreise in sein technisches Zukunftsmuseum ein – das ist wie eine Leistungsschau durch die Welt der Technik. In drei Zeittunneln kann der Besucher in die Entwicklung der elektronischen Kommunikation, der Informationstechnologie, der Mechanik und der Elektrotechnik abtauchen. Die Exponate, von denen viele von heimischen Firmen als Leihgabe gestellt werden, zeigen die fortschreitende Technik. Aus der Gegenwart, in der Musik in der Cloud verfügbar ist, geht es bis zum Volksempfänger der 1930er-Jahre. Zeitgeist wird spürbar beim Kofferradio aus den 1960er-Jahren, das Kultstatus erlangte, weil Musik plötzlich tragbar wurde.

Gezeigt werden handbetriebene Bohrer und Druckerpressen und die Entwicklung zu hochpräzisen Geräten. Vom Hochradnachbau geht es in die Welt der modernen Sporträder und von Friedrich August Haselwanders Drehstrom-Synchronmaschine bis zum Linearmotor, der Magnetschwebebahnen oder die Leseköpfe in Festplatten betreibt. Der Offenburger Haselwander, der 1886 den Drehstrommotor erfand, ist ein gutes Beispiel für die Innovationskraft der Region. Die Dezimalwaage wurde in Gengenbach erfunden. Im Museum im Ohlsbach steht ein altes Exponat.

Gut 15 Helfer haben fast elf Monate lang an der Ausstellung mitgearbeitet, berichten die Initiatoren Frank Leonhardt und Hans-Peter Schemitz. Temopolis zeigt nicht nur, was war und was gerade aktuell ist. Hier wird auch gezeigt, was die Zukunft bringen wird. "Die Zukunft kommt auch aus unserem ,Kinzigtal-Valley'. Was hier im technischen Bereich geleistet wird, hat eine große Strahlkraft nach außen", sagt der Ohlsbacher Unternehmer Hans-Peter Möschle. Er stellt den Platz für das Museum in seiner Industriehalle zur Verfügung. Hier steht auch als Leihgabe der "Schluckspecht" der Hochschule, ein Experimentalfahrzeug mit niedrigstem Spritverbrauch.

Das liebevoll "Brunhilde" und "Bruno" genannte kleine Roboterpaar aus der Familie "Alpha" hat das Zeug, dank ihrer Vielseitigkeit zu Publikumslieblingen zu werden. Dazu ist "Brunhilde" mit den roten Bommeln auf dem Kopf eine echte Vertreterin des Schwarzwalds. "Wir wollen kein normales Museum sein. Bei uns wird es auch Interaktion geben. Events, Workshops und Vorträge werden geplant. Wir können Unterstützung und jede Hilfe gebrauchen", erklären Leonhardt und Schemitz das Konzept. Die Zeitreise in Temopolis ist jeden Sonntag von 14 bis 17 Uhr möglich. Für Gruppen und Schulklassen können Führungen vereinbart werden. Aktuelle Informationen gibt es unter www.temopolis.de.

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.