Der Verein für das Zukunftsmuseum "Temopolis" zündet Stufe zwei in Ohlsbach
In drei "Zeittunneln" durch die Geschichte der Technik
Ohlsbach (djä). Technische Errungenschaften werden kaum als Kulturgut wahrgenommen – deshalb braucht die Region ein Technisches Zukunftsmuseum. Davon sind die Projektinitiatoren Frank Leonhardt und Hans-Peter Schemitz seit Jahren überzeugt. Mit rund 30 Mitstreitern verfolgen sie das Ziel, "Temopolis – das Technische Erlebnismuseum Offenburg" einzurichten. Den ersten Schritt im Masterplan ging der Verein 2016 mit einem "Showroom" in derzeit nicht genutzten Gewerberäumen im Offenburger Industriegebiet West. Dort gibt es einen Querschnitt der Kommunikationstechnik wie historische Radios, Funk- und Fototechnik, Grammophone und Computer zu bestaunen.
"So eines hatten wir früher auch einmal", wird mancher Besucher erkennen und sich der rasanten Entwicklung bewusst werden. Nun wird der zweite Schritt in Angriff genommen. Der Ohlsbacher Unternehmer Hans-Peter Möschle, Initiator des Gengenbacher Jugendforschungszentrums und Temopolis-Mitglied, stellt Platz in seiner Industriehalle zur Verfügung. Hier kann der Verein einige seiner Ideen umsetzen. "Wir wollen heute innovative Technik von morgen zeigen, bevor sie museumsreif ist und den Blick zurück nicht vergessen", beschreibt Schemitz das Projekt. Der Verein freut sich über die Chance, zunächst mit einem überschaubaren Risiko dem angestrebten Ziel eines Technikmuseums in Offenburg näherzukommen. "Schauen wir mal, wie sich die Sache entwickelt", so Schemitz.
Geplant ist der Bau von drei "Zeittunneln", die mit historischen Exponaten eingerichtet werden und mit jedem Schritt tiefer in die Vergangenheit führen. Jeder Zeittunnel hat trotz Überschneidungen sein eigenes Thema. So wird ein Tunnel alles rund um die Kommunikation zeigen, vom Funk bis zum Computer. Ein zweiter wird sich der mechanischen Entwicklung widmen. Im dritten Tunnel stehen elektrische Geräte im Vordergrund. Am Eingang betritt der Besucher die Zukunft, die "Cloud". Auf der Wunschliste steht deshalb ein Begrüßungsroboter. Ein Sponsor hat bereits einen kleineren Roboter als Schaustück versprochen. Der hatte auf der Funkausstellung in Berlin für Aufmerksamkeit gesorgt. "Er tanzt sehr gelenkig, bewegt sich nicht so, wie man das von einem Roboter erwartet", weiß Leonhardt. Zukunft und Gegenwart werden sich in zahlreichen Exponaten mischen. Die Hochschule Offenburg steuert einen ihrer "Schluckspechte" als Leihgabe bei. Mit den futuristisch anmutenden Fahrzeugen nehmen Studenten erfolgreich an Wettbewerben teil, bei denen es darum geht, mit einer geringen Menge Treibstoff möglichst weit zu fahren.
Das Konzept des Zukunftsmuseums umfasst auch die Zusammenarbeit mit der Wirtschaft. Es gibt viele innovative Firmen in der Region. Die Region besitzt eine reiche Industriegeschichte und viel Potential. Das soll sich in Ohlsbach widerspiegeln. Interaktivität und Vorträge runden das Angebot ab.
"Wir suchen noch weitere Mitstreiter jeden Alters, die sich beim Aufbau einbringen wollen mit Ideen, Konzepten und praktischer Unterstützung. Und das Museum wird sich dynamisch entwickeln", so Leonhardt. Zunächst will man sich mit Veranstaltungen präsentieren. Mit dem ersten könnte in einigen Monaten die Eröffnung des ungewöhnlichen und innovativen Museums gefeiert werden. Aktuelle Infos gibt es unter www.temopolis.de.
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