Garten der Kapelle Maria Hilf
Ein Stück vom Paradies
Ohlsbach (gro). Bald 170 Jahre alt ist die Kapelle Maria Hilf, die in Hinterohlsbach liegt. Seit den 60er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts ist sie umgeben von einem wunderschönen Kräutergarten. "Er wurde ursprünglich von Schwester Agnes Lohmüller angelegt", erzählt Helmut Stehle. "Fast zwanzig Jahre gestaltete sie den Garten, dann wurde sie krank." Da sie keine Helfer gehabt habe, sei er verwildert.
Und auch die kleine Kapelle, in der früher Gottesdienste für die umliegenden Bauernhöfe abgehalten wurden, drohte zu verfallen. Helmut Stehle, Ohlsbacher durch und durch, nahm sich des Kirchleins 1990 an. Gemeinsam mit anderen Freiwilligen und unterstützt von den heimischen Betrieben, gelang die Restaurierung des Gotteshauses. Fünf Jahre später machte sich Stehle daran, dem Kräutergarten wieder neues Leben einzuhauchen. "Da stecken viele freiwillige Arbeitsstunden drin", sagt er nicht ohne Stolz. Der Garten, das spürt man, ist sein ganzer Stolz.
Besonderer Ort der Stille
Entstanden ist ein ganz besonderer Ort der Stille. 50 bis 60 Besucher kommen während der Saison pro Woche und genießen die Ruhe des Gartens mit seinen über 120 Kräutern und Gewürzen. Dabei folgte Stehle keinem alten Bepflanzungsplan: "Ich habe in den Gärtnereien nachgefragt, der Garten hat sich entwickelt." Thymian und Tausendgüldenkraut wachsen dort ebenso wie Wegwarte, Topinambur, Zimmkraut oder Schafgarbe.
Garten steht immer offen
"In den Sommermonaten muss natürlich gegossen werden", berichtet Stehle, der jeden Tag bei der Kapelle vorbeischaut. Gemeinsam wurde ein Brunnen angelegt, der aus dem Hennenlochbach gespeist wird. Doch das kostbare Nass muss Kanne für Kanne über einige Stufen in den Garten getragen werden. "Da kommt einiges zusammen", schätzt der Ohlsbacher den täglichen Wasserverbrauch auf 200 bis 300 Liter. Gemeinsam mit seinen Helfern wird Unkraut gezupft oder werden zu alte Pflanzen durch neue ersetzt. "Unseren schönen großen Küchenlorbeer müssen wir wohl bald austauschen", sagt Stehle ein wenig wehmütig.
Während der Sommermonate werden Gottesdienste in der Kapelle gefeiert. "Die sind nun aber wegen der Corona-Pandemie weggefallen", erzählt Stehle. Und auch die Aktion "Offene Gartentür", an der man sich stets beteiligt, wird es dieses Jahr nicht geben. "Aber der Garten steht eigentlich allen immer für einen Besuch offen", wirbt Helmut Stehle für das Stückchen vom Paradies in Hinterohlsbach.
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