Polizeipräsidium Offenburg legt die Verkehrsstatistik für 2016 vor
Weniger Schwerverletzte und Getötete, mehr Unfälle
Offenburg (rek). Dass die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle im Bereich des Polizeipräsidiums Offenburg, es umfasst die Landkreise Ortenau, Rastatt und die Stadt Baden-Baden, um 476 auf 17.838 gestiegen ist, ist für Polizeivizepräsident Reinhard Renter "nicht besorgniserregend". Denn dahinter würden Kleinstunfälle und Unfallfluchten nach Parkplatzremplern in der deutlichen Mehrheit stehen. Zusammen mit Peter Westermann, Leiter der Verkehrspolizeidirektion, und Gerd Jund, im Führungsstab für den Bereich Verkehr zuständig, erläuterte er am Freitag die Verkehrsstatistik für das vergangene Jahr.
In anderen Bereichen konnte die Polizei gesunkene Zahlen melden, etwa bei den Unfällen mit Personenschaden. Für das gesamte Gebiet ist die Zahl mit 2.716 in 2015 gegenüber 2.716 im Vorjahr konstant – in der Ortenau als größtem Kreis ist sie aber um 55 Unfälle auf 1.566 zurückgegangen. Als Ursachen für Unfälle mit Personenschäden weist die Statistik zu hohe Geschwindigkeit und Missachtung der Vorfahrt (zusammengerechnet fast die Hälfte der Unfälle) aus.
Ebenso ist die Zahl der Schwerverletzten (um 72 auf 788) und die der Getöten (um 17 auf 29) gesunken. "Wir wirken", zog Renter daraus den Schluss. Zum einen seien es die Präventionsmaßnahmen und Kontrollen auf den Straßen, die er dafür verantwortlich macht, aber auch die fortschreitende passive Sicherheitstechnik in den Autos. "Im Zehn-Jahres-Vergleich ist die Zahl der Getöteten im Straßenverkehr um 50 Prozent gesunken", nannte Westermann ein erreichtes Ziel.
Von den 29 Getöteten waren im vergangenen Jahr neun Motorradfahrer. "Hier erreichen wir nur viel, wenn wir massive Einsätze fahren", betonte Westermann. Dass es niedrigere Zahlen gegenüber 2015 bei den Bikern gibt, habe sicher auch an der Vielzahl der verregneten Tage gelegen. Dennoch gelte, so Westermann: "Die Hälfte dieser Unfälle passierte an Wochenenden."
Sorge bereitet der Polizei die Ablenkung des Fahrers durch Handynutzung. Man könne es nur in seltenen Fällen belegen. Spezielle Kontrollen hätten im vergangenen Jahr aber einen deutlichen Anstieg der registrierten Verstöße (von 2.200 auf 3.600) ergeben. Gurtpflicht, Abstandswahrung oder falsche Geschwindigkeit, hier baut die Polizei auch auf technische Lösungen, um die Sicherheit im Straßenverkehr zu erhöhen.
Ein Aufregerthema in den vergangenen Wochen waren Autorennen auf den Straßen. "Dazu gibt es vereinzelte Hinweise, aber nicht mit den Dimensionen wie in Köln oder Berlin", stellte Westermann klar. Von Beschleunigungsrennen gegen die Zeit dagegen gebe es im Internet manches Filmchen aus der Ortenau, so Westermann.
"Und nächste Woche zieht das Polizeipräsidium fast mit Mann und Maus von Offenburg nach Baden-Baden um und bereitet das dortige G20-Treffen der EU-Finanzminister und -Notenbankenchefs vor", kündigte Renter zum Abschluss des Statistikgeprächs an.
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