Franz Bähr lebt und arbeitet für krebskranke Kinder
Sein Kopf entwickelt ständig neue Ideen
Man muss Visionen haben, diese umsetzen und ständig verbessern", erklärt Franz Bähr sein Erfolgsrezept. Sein Leben ist die Werbung und es dreht sich neben seiner Familie um den
Förderverein für krebskranke Kinder in Freiburg.
Selbst ist er nicht betroffen. „Zum Glück", sagt er. Aber er kam vor mehreren Jahren
durch einen Bekannten mit dem Thema in Berührung. „Ich habe schon als
Vorstand des Fußballvereins in Nesselried Spieltage für Kinder
organisiert", erzählt der 55-Jährige. Der Gewinn ging damals in die
Jugendkasse des Vereins. Der gelernte Schau- und Werbegestalter
entwickelte dabei so viel Fantasie, dass es sich schnell herumsprach. Er
brauchte Helfer und fand sie auch.
Einen der Helfer traf es dann. Sein Kind erkrankte an Krebs. Bähr begann sich zu engagieren,
machte die Bekanntschaft mit Bernd Rendler vom Förderverein für
krebskranke Kinder. Geprägt durch den frühen Tod seiner Mutter, die, wie
ihre Geschwister, relativ jung an Krebs starb, wurde Bähr aufmerksam.
Er hatte sein Ziel gefunden. Er wollte helfen. Und am liebsten Kindern.
Ein dreitägiges Kinderfest brachte die erste Spende ein. Seitdem dreht
sich bei dem zweifachen Vater fast alles um den Förderverein für
krebskranke Kinder. „Der Verein ist meine zweite Familie", erzählt er.
Und wenn Franz Bähr erzählt, strahlen die Augen, mit den Händen
unterstreicht er seine Aussagen. Die wohl größte Aktion, die er
gemeinsam mit seinem Kollegen Josef Tetz in diesem Jahr nunmehr zum 13.
Mal auf die Beine stellt, ist die Weihnachtstombola im E-Center in
Offenburg. Schon jetzt sind die beiden in den ersten Vorbereitungen.
„Für uns gibt es keine Adventszeit" sagt Bähr, „aber dafür umso mehr
schöne Erlebnisse."
Bähr erinnert sich an eine Begebenheit während der Weihnachtstombola im letzten Jahr. Er hatte einen Vater mit zwei kleineren Kindern aus einem sozialen Brennpunkt in Offenburg beim
Kindertag zum Frühstück eingeladen. Die Mutter war kurz zuvor gestorben.
Doch das Frühstück alleine war es nicht, was ihn so bewegt. „Die Kinder
bastelten anschließend Blumengestecke", erinnert er sich, „Für das Grab der Mutter."
Ohne seine Familie wäre sein großes Engagement nicht möglich, weiß Bähr, der bei der Edeka Südwest in der Marketingabteilung für die Gewinnspiele verantwortlich ist. „Meine Frau
Gabi und meine Kinder Sarah (21) und Mario (27) unterstützen mich
tatkräftig." Sie sind schon seit Jahren fest in die Weihnachtstombola
eingebunden und haben ihren festen Platz.
Aber was macht ein Franz Bähr, wenn er einfach nur der Franz und nicht geschäftlich oder
für den Förderverein aktiv ist? „Ich spiele Tennis und organisiere
VIP-Turniere, deren Erlös natürlich an den Förderverein für krebskranke
Kinder geht. Und ich male gern. Außerdem haben wir einen Garten. Da
finde ich meine Entspannung." Und während er davon erzählt, merkt man,
dass er eigentlich doch nie richtig loslassen kann. Denn wenn er auf der
Terrasse entspannt und den weidenden Tieren auf dem benachbarten Feld
zusieht, packt er seinen Skizzenblock aus und beginnt zu malen. Dann hat
er schon wieder Ideen, wie er seine vielen Aktionen, noch weiter
verbessern und attraktiver gestalten kann. Zu den Aktionen gehört
übrigens auch „Nesselried brennt", das von Jahr zu Jahr weiter
entwickelt wird. In diesem Jahr zählten er und seine Mitstreiter rund 12000 Besucher.
In seinem Kopf scheint es ständig zu arbeiten. Immer wieder erzählt der stellvertretende Ortsvorsteher von Nesselried von Ideen, die er umsetzen möchte. Selbst momentan, wo die
Vorbereitungen für die Weihnachtstombola im E-Center laufen, hat er noch
Zeit über neue Aktionen nachzudenken. So will er den Kindertag mit
neuen Attraktionen noch interessanter machen.
Für Franz Bähr ist es das Schönste, wenn er am Ende der Tombola gemeinsam mit Josef Tetz
die Spendensumme verkünden kann. Im vergangenen Jahr waren es 85?000
Euro, die durch die Losaktion an den Förderverein für krebskranke Kinder
weiter gegeben werden konnten. „Ein schönes Gefühl", sagt Bähr.
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