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Männer-Brustkrebs, Salmonellen, Obst mit hohem Blutzuckeranteil
Forschung: Neue Hoffnung bei Salmonellen-Erkrankung
(TRD/MP )Mit einer Salmonellen-Erkrankung ist nicht zu spaßen. Eine Ansteckung mit den Bakterien kann beim Menschen zu Durchfall, Fieber und Bauchkrämpfen führen. Gerichte mit Hackfleisch, Geflügel oder mit rohen Eiern wie Tiramisu, Zabaione oder Kartoffelsalat mit Mayonnaise tragen sie oftmals in sich. Allein in Deutschland sind zuletzt rund 13.000 Personen pro Jahr erkrankt. Die Infektion kann im schlimmsten Falle bis zum Tod führen. Forscher der Universität Stanford in den USA haben jetzt möglicherweise neue Behandlungsoptionen für Menschen gefunden, die an dem Erreger erkrankt sind.
In einer Studie mit Mäusen habe die Wissenschaftler einen Erklärungsansatz gefunden, warum manche Menschen besser in der Lage sind, Infektionen durch Salmonellen und andere Darmbakterien zu bekämpfen: Propionat, das Salz der so genannten Propionsäure, hemmt den Wissenschaftlern zufolge die Vermehrung von Salmonellen im Darmtrakt. Für die Wissenschaftler sind die Erkenntnisse die Grundlage für vielversprechende neue Behandlungsoptionen.
In weiteren Studien wollen die Wissenschaftler in Stanford herausfinden, wie übersetzbar das Ergebnis für den Menschen ist und wie die Ernährung die Fähigkeit dieser bakteriellen Krankheitserreger beeinflusst, im Darm eine Infektion auszulösen, dort zu wachsen und dann in die Umwelt zu gelangen. Diese Ergebnisse könnten in der Folge auch Behandlungsstrategien beeinflussen und helfen, den Einsatz von Antibiotika zu reduzieren.
Forscher vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung in Potsdam-Rehbrücke haben in einer eigenen Studie herausgefunden, dass die direkte Einnahme von Propionat im Körper ähnlich positive Effekte hat wie pflanzliche Ballaststoffe. Forscher empfehlen die Einnahme von zweimal 500 Milligramm Propionat täglich, je eine Kapsel morgens und abends zum Essen. Propionsäure wird eigentlich primär als Lebensmittelzusatzstoff verwendet, unter anderem zum Haltbarmachen von Käse oder in Brot und Gebäck. Wechselwirkungen jeglicher Art sind bislang bei den Studien nicht aufgetreten, auch weil das Mikrobiom eines gesunden Menschen bei ballaststoffreicher Kost etwa vier bis fünf Gramm Propionsäure/Propionat am Tag selbst produziert.
So viel Zucker steckt im Obst
(TRD/MP) Die gesundheitlichen Vorteile von Obst liegen auf der Hand. Doch es gibt auch dunkle Wolken am Frucht-Himmel. Denn in manchen Obstsorten steckt viel Zucker – Menschen mit Diabetes sollten daher clever wählen. Laut dem Apothekenmagazin „Diabetes Ratgeber“ sind vor allem ballaststoff- und wasserreiche Früchte wie zum Beispiel Beeren und Orangen günstig. Wer testen möchte, wie der Blutzuckerspiegel auf die einzelnen Sorten reagiert, misst vor und nach dem Obstverzehr den Blutzucker.
Manche Obstsorten wie Weintrauben und Bananen haben einen hohen Zuckeranteil, der den Blutzuckerspiegel schnell in die Höhe treibt. Verzichten muss man deswegen auf die Früchte nicht, aber man sollte sie in Maßen und bewusst genießen.
Trockenfrüchte wie Rosinen, getrocknete Feigen oder Pflaumen liefern viel Zucker in konzentrierter Form, weil sie kaum Wasser enthalten. Deshalb kann Trockenobst den Blutzucker stärker ansteigen lassen. Es sollte nur sehr sparsam verwendet werden, zum Beispiel als Backzutat. Stattdessen sollte man besser zu frischem Obst greifen, das zudem deutlich mehr Vitamine hat.
Wie stark frisches Obst den Blutzuckerspiegel steigen lässt, hängt auch davon ab, wie es kombiniert wird. Isst man eiweißreiche Lebensmittel wie Quark, Frischkäse oder Joghurt dazu, steigt der Blutzucker langsamer an. Auch ballaststoffreiche Vollkornprodukte oder Kleie sowie fetthaltige Nüsse und Samen können den Blutzuckeranstieg bremsen.
Auch Männer können an Brustkrebs erkranken
(TRD/MP) Wenn es ums Thema „Brustkrebs“ geht, ist das für die meisten eine reine Frauen-Krankheit. Ein Irrtum: Denn jedes Jahr erkranken rund 700 Männer in Deutschland an dieser Tumorart. Neben den Sorgen und Ängsten, die eine solche Diagnose generell auslöst, stellt es für Männer meist eine zusätzliche psychische Belastung dar, von einer typischen „Frauen-Krankheit“ betroffen zu sein. Die Deutsche Krebshilfe und die Frauenselbsthilfe nach Krebs nutzen den Brustkrebsmonat Oktober, um diese Betroffenengruppe in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken, Defizite in der Versorgung zu benennen und über die Bedeutung von Selbsthilfe zu informieren.
Das öffentliche Bewusstsein dafür, dass auch Männer an Brustkrebs erkranken können, ist gering. Dies gilt auch für die Wissenschaft – auf diesem Gebiet wird noch wenig geforscht. Außerdem gibt es für Männer noch kein passendes Früherkennungsprogramm. Symptome wie Verhärtungen der Brust oder Flüssigkeitsaustritt aus der Brustdrüse können auf Brustkrebs hinweisen, werden aber meist nicht richtig gedeutet. Daher diagnostizieren Ärzte Mammakarzinome bei Männern häufig erst in fortgeschrittenen Stadien. Mit Folgen: Frauen haben im Vergleich immer noch bessere Heilungschancen. „Um die optimale Versorgung Betroffener besteht derzeit eine große Wissenslücke,“ erläutert Gerd Nettekoven, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krebshilfe. „Diese gilt es möglichst rasch zu schließen.“
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