Christopher Röder: Hobby Volleyball wird zum Traumberuf

Der Volleyball bestimmt das Leben von Christopher Röder. Als Berufsziel kann sich der Sportbegeisterte die Stelle als Landestrainer mit Anbindung an eine Sportschule vorstellen. | Foto: Michael Bode
  • Der Volleyball bestimmt das Leben von Christopher Röder. Als Berufsziel kann sich der Sportbegeisterte die Stelle als Landestrainer mit Anbindung an eine Sportschule vorstellen.
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Alles dreht sich bei Christopher Röder um das blau-gelbe Spielgerät, den Volleyball. Für den 28-Jährigen ist es ein Traum, dass aus dem Hobby der Beruf wurde. Das Dasein als
Volleyballtrainer ist kein alltäglicher Beruf. Bei Chris, wie ihn alle
nennen, liegt es auf der Hand: Er liebt seine Berufung. Und die ganze
Sportfamilie beim Volleyballclub Offenburg, für den er jetzt die vierte
Saison arbeitet, gibt ihm auch emotional viel zurück.

Im Sportunterricht in der Schule hat Christopher Röder noch keinen Gedanken
an seinen späteren Beruf verschwendet. Er ist ein ganz normaler Junge
gewesen in Gotha, seiner Geburts- und Heimatstadt, in die er schon auch
mal nur für zwei Tage zum Abschalten fährt. „Es war in der fünften
Klasse, da wurde ich im Sportunterricht beobachtet und ausgewählt“, sagt
Röder. Der Sportverein beschäftigte zwei Zivildienstleistende, die auch
als Scouts unterwegs waren. „Es wurden mehrere ausgewählt, ich durfte
bleiben. Seitdem spiele ich Volleyball.“ Das war damals noch beim PSV
Gotha, der VC Gotha hat sich daraus später ausgegliedert.

„Wie heute stand am Anfang die Ballschule, das Kennenlernen der Sportart und
der Aufbau der Technik.“ Wenn Chris sagt, „wie heute“, meint er damit,
dass er die jüngsten Jahrgänge nicht sehr viel anders trainiert, er als
Trainer jetzt nur auf der anderen Seite steht. Für den Blondschopf ging
es in Gotha schnell bergauf. „Gleich in der E-Jugend, heute U13 genannt,
ging es auch schon auf die ersten Turniere.“ Anfangs trainierte er zwei
Mal in der Woche. Mit der Sichtung für den Landeskader waren dann
bereits vier wöchentliche Trainingseinheiten angesagt. Das war im Jahr
2000, gerade einmal nach zwei Jahren im Verein. In den folgenden Jahren
wurde er sieben Mal thüringischer Landesmeister. Er spielte auch die
Bundespokale. „Das beste Abschneiden war der fünfte Platz bei den
Deutschen Meisterschaften“, sagt Röder.

Die Zeit in der Jugend war dann alsbald vorbei. „Viele sind in die erste Mannschaft gewechselt.
Ich selbst war zu klein und an der Leistung hat es auch etwas gefehlt.“
Ohne Volleyball, das war für ihn nicht vorstellbar. „Jörg Schulz, der
Trainer der ersten Herrenmannschaft des VC Gotha, wollte mich als seinen
Co-Trainer in der Regionalliga. 2006 sind wird dann in die zweite
Bundesliga aufgestiegen, im gleichen Jahr wie der TV Bühl.“ Chris blieb
vier Jahre Co-Trainer in der 2. Bundesliga und mit dem Aufstieg in die
1. Bundesliga 2010 weitere zwei Jahre. In dieser Zeit hat er auch die C-
und B-Lizenz als Trainer gemacht. „Derzeit bin ich gerade an der
A-Lizenz.“

Einen „ordentlichen“ Beruf hat Röder ebenfalls erlernt: „Von 2007 bis 2010 habe ich eine Ausbildung zum Sport- und Fitness-Kaufmann gemacht.“ Ende der Ausbildung und Aufstieg ins Oberhaus fielen 2010 zusammen und der VC Gotha stellte ihn fest als Leiter der
Geschäftsstelle ein, für seine beiden Trainerpositionen sowie als
Jugendkoordinator.

Weniger schön begann für ihn das Jahr 2012. „Der Verein war insolvent und ich ab Mai 2012 arbeitslos“, erzählt Christopher Röder. „Dann habe ich mich auf alle möglichen Stellen
beworben.“ Nach Probetraining und Gespräch war mit dem VC Offenburg
alles klar. In einen Transporter packte er seinen Hausstand und zog nach
Offenburg. Fortan war er nicht mehr für die Männer und die männliche
Jugend zuständig, sondern für den Aufbau der weiblichen Jugendarbeit
beim VCO. Außerdem ist er Co-Trainer der Zweitbundesliga-Damen des
Vereins. Zwei Jahre war Chris auch Co-Trainer des weiblichen
Landeskaders in Baden-Württemberg. Dies ist aber immer nur maximal zwei
Jahre möglich. Beim Bundespokal in diesem Jahr sprang mit dem Kader
Silber heraus. Nach seinem Ausscheiden dort ist er jetzt
hauptverantwortlicher Trainer des Südbadenkaders.

„Der Beruf des Fitness-Kaufmanns wäre auf Dauer nicht mein Ding gewesen. Die Arbeit im
Verein ist unglaublich intensiv, dafür aber genau das was ich will.“
Wenn die Wettkämpfe der Schulen bei „Jugend trainiert“ anstehen, dann
sitzt er dort auch oft auf der Bank, denn „seine Mädels“ vom VCO wollen
ihn dabei haben. Gerade in diesem Jahr hatte Christopher Röder Angebote
von anderen Vereinen. „Die Jugendarbeit hier ist aber mein Baby. Wenn
ich in die begeisterten Gesichter der Kinder schaue, dann kann ich nicht
einfach sagen: Ich bin dann mal weg.“

Autor: Daniel Hengst

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