Schlüsselbusse stehen für Konzession auf Prüfstand

Synonym für Offenburgs Rendevouz-System im Öffentlichen Personen-Nahverkehr: Am Busbahnhof treffen sich die Linien. | Foto: rek
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Offenburg. Bereits drei Jahre vor Auslaufen der städtischen Konzession für den innerstädtischen
Schlüsselbus-Verkehr beginnt die Stadt mit Befragungen und
Untersuchungen des Netzes im Öffentlichen Personen-Nahverkehr (ÖPNV).
Beauftragt ist ein Kassler Verkehrsgutachter, den Ist-Stand zu
analysieren. Ziel sei es am Ende, so Bürgermeister Oliver Martini, die
Zahl von derzeit 10.000 Nutzern an Werktagen bis zum Jahr 2015 auf
17.000 zu erhöhen und damit den Anteil der ÖPNV-Nutzer von sechs Prozent
am Gesamtverkehr zu erhöhen.

Start ist mit einer Befragung aller Einwohner Offenburgs durch einen Katalog im Amtsblatt. Mitte November werden zudem die Nutzer der Schlüsselbusse befragt. Zum weiteren
Zeitplan gehört, dass im Frühjahr zwei mögliche neue Konzepte im
Verkehrsausschuss beraten werden sollen. Dabei sei auch möglich, dass
das für Offenburg spezifische Rendevouz-System am Busbahnhof (ZOB) in
Frage gestellt werde oder der Busverkehr durch die Fußgängerzone. Was
aber sicher kein Ergebnis sein werde, so Martini, dass ein zweiter ZOB entstehe.

Ermittelt werden sollen die Hauptverkehrsströme, etwa der Schüler, Berufspendler oder Kunden der Innenstadt. Auch die
Verbindungen zwischen Stadt und Ortsteilen sowie die Takte an Abenden
und Wochenenden gelte es zu analysieren, so Andreas Demny,
Fachbereichsleiter Verkehr. Am System mit der Bevorrechtigung der
Schlüsselbusse an Ampeln solle nicht gerüttelt werden, so Martini und
Demny einmütig. Pünktlichkeit sei eine der Tugenden für den Busverkehr.
In einem Arbeitskreis werden Stadt und Nutzer diskutieren, was verändert
werden könne, bevor der Gemeinderat im November nächsten Jahres eine
Entscheidung fälle.

Bisher halten die Südwestdeutsche Verkehrs-Aktiengesellschaft (SWEG) und die Bahn-Tochter Südwestbus die Konzession in einer Schlüsselbus GmbH. Die Stadt bezuschusst den
Schlüsselbusbetrieb mit jährlich 1,5 Millionen Euro. Diesen Betrag wolle
die Stadt auch zukünftig investieren. Wenn sich allerdings die
Alternative ergebe, für wenig mehr Geld einen effektiven Nutzen zu
erhalten, sei die Stadt bereit, dieses zu leisten. Die Konzession muss
europaweit ausgeschrieben werden.

Autor: Rembert Graf Kerssenbrock

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