„Frauen helfen Frauen“ feiert 30 Jahre Frauenhaus Ortenau

Blicken gemeinsam auf 30 Jahre Frauenhaus Ortenau: Die Vorstandsfrauen im Verein „Frauen helfen Frauen“, Kreis-Sozialdezernent Georg Benz und OB Edith Schreiner. | Foto: Mertz
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Offenburg. „Gewalt gegen Frauen ist auch in der Ortenau, hier bei uns in Offenburg, ein
allgemeines gesellschaftliches Problem“, unterstrich Oberbürgermeisterin
Edith Schreiner gestern bei einem Festabend anlässlich des 30-jährigen
Bestehens des Frauenhauses Ortenau im KiK (Kultur in der Kaserne) die
Tatsache, dass rund ein Viertel aller Frauen, schon einmal körperliche
oder sexuelle Gewalt erfahren haben. Dabei finde dies meist hinter
verschlossenen Türen statt und ziehe sich quer durch alle
Bildungsschichten – unabhängig vom kulturellen Hintergrund. „Es gibt
also nicht das typische Opfer, ebenso wie es nicht den typischen Täter
gibt!“ Aus Scham blieben die Opfer meist stumm.

Doch es gebe für Frauen in dieser Situation ein offenes Ohr. Mehr noch: eine
Anlaufstelle, die sie aus der häuslichen Gewalt heraushole – das
Frauenhaus Ortenaukreis. „Seit nunmehr drei Jahrzehnten treten die
Aktiven des Vereins 'Frauen helfen Frauen' der Gewalt gegen Frauen und
Kinder entgegen“, resümierte Schreiner, und genau dieses Engagement
solle gewürdigt und gefeiert werden. Mit dem Frauenhaus Ortenau hätten
es in der Vergangenheit 1425 Frauen und 1435 Kinder geschafft, der
Spirale häuslicher Gewalt zu entkommen. „Sie sind der Hoffnungsschimmer
am Horizont“, wandte sich das Stadtoberhaupt dankbar an die
Vorstandsfrauen. Und auch sie als Oberbürgermeisterin der Stadt
Offenburg werde sich weiterhin voller Überzeugung für „Frauen helfen
Frauen e.V.“ einsetzen. Die Anlaufstelle in der Region solle weiter
existieren. Mehr noch: sie solle weiter wachsen.

Auch wenn der Einrichtung in den Anfangszeiten teilweise „heftiger Wind entgegen
blies“, und die Notwendigkeit eines Frauenhauses kontrovers diskutiert
wurde, so wird die Einrichtung jetzt durch Kreis und Stadt bezuschusst.
Rund 40 Prozent der Kosten würden durch das Frauenhaus selbst
erwirtschaftet, hob Kreis-Sozialdezernent Georg Benz in einem Gespräch
hervor. Laufende Kosten wie auch Personalkosten erhöhten sich, dem
gegenüber stünden verfügbare Haushaltsmittel. Im vergangenen Jahr sei
eine Erhöhung des Kreiszuschusses um 100 Prozent beschlossen worden, was
in der Summe eine finanzielle Zuwendung von rund 200.000 Euro für das
Frauenhaus bedeute. In einem Verbund würden der Verein, die Stadt und
der Kreis regelmäßig Gespräche führen. Seiner Einschätzung nach sei
alles im „grünen Bereich“.

Autor: mz

Blicken gemeinsam auf 30 Jahre Frauenhaus Ortenau: Die Vorstandsfrauen im Verein „Frauen helfen Frauen“, Kreis-Sozialdezernent Georg Benz und OB Edith Schreiner. | Foto: Mertz
Zahlreiche Bürger und Vertreter aus dem öffentlichen Leben kamen zum Festabend ins KiK. | Foto: Mertz

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