Bilanz Sparkasse Offenburg-Ortenau
Renaissance des Bausparvertrags
Offenburg (gro) "Wir stehen auf stabilem Fundament", sagt Jürgen Riexinger, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Offenburg-Ortenau, im Rahmen der Bilanzpressekonferenz am Mittwoch, 21. Februar. Die Bilanzsumme für das Jahr 2023 liegt bei 5,08 Milliarden Euro und damit leicht unter dem Ergebnis von 2022 mit 5,125 Milliarden Euro. Als Bilanzgewinn werden 6,9 Millionen Euro ausgewiesen, 1,2 Millionen mehr als im Vorjahr. Das Betriebsergebnis vor Bewertung steigt von 43,9 Millionen Euro in 2022 auf 57 Millionen Euro. "Wir haben ein besseres Provisionsergebnis erzielt, auch die gestiegenen Zinsen haben uns in die Karten gespielt", so Riexinger.
Das Kundenvolumen, also die Summe von Kundenkrediten und -einlagen, kletterte auf 9,4 Milliarden Euro. Ein Plus von 150 Millionen Euro im Vergleich zu 2022. Das Kreditvolumen von Geschäfts- und Privatkunden liegt bei 3,47 Milliarden Euro. Es konnten allein 500 Millionen Euro an Darlehenszusagen gemacht werden. "Unser Kreditbestand stieg 2023 um ein Prozent", zeigt Riexinger auf. Zum Stichtag 31. Dezember 2023 lag die Summe der Spar- und Sichteinlagen bei 3,75 Milliarden Euro. Laut Riexinger konnte die Effizienz, gemessen in der Cost-Income-Ratio, auf 54 Cent verbessert werden. Mit der Maßzahl wird angegeben, wie viel ausgegeben werden muss, um einen Euro zu verdienen.
Zwei Großinvestitionen
"2024 stehen zwei Großinvestitionen vor uns: Der Neubau der Geschäftsstellen in Achern und Ettenheim", blickt Riexinger in die Zukunft. In Achern wurde am 15. Februar der Start der Abrissarbeiten eingeläutet. Ende April soll die Fläche geräumt sein und der Neubau beginnen. 27 Millionen Euro investiert die Sparkasse Offenburg-Ortenau in eine neue Geschäftsstelle in Holzhybridbauweise. Zehn Millionen Euro wird der Neubau in Ettenheim, ebenfalls in Holzhybridbauweise, kosten. Der Spatenstich soll im März sein.
"Die Zinsen sind zurückgekommen, um zu bleiben", stellt Alexander Meßmer, stellvertretender Vorstandsvorsitzender, fest. Deshalb sei bei der Finanzierung von Immobilien im vergangenen Jahr Zurückhaltung zu spüren gewesen. Doch nicht nur die Zinsen hätten die potentiellen Bauherren zögern lassen, auch die gestiegenen Preise sowie die veränderte Baupolitik seien eine Ursache. Die Bauzinsen - für zehn Jahre - liegen laut Meßmer derzeit bei 3,4 Prozent. Dennoch habe sich die Sparkasse auf dem Markt behaupten können. So seien rund 200 Millionen Euro für private Bauvorhaben zur Verfügung gestellt worden. Weitere 300 Millionen Euro wurden im gewerblichen Bereich bewilligt.
Das Immobiliengeschäft hat ebenfalls gelitten: Es ist um rund ein Drittel auf ein Volumen von 30 Millionen Euro zurückgegangen. "Das Angebot hat sich verdoppelt, wir merken nun wieder eine verstärkte Nachfrage", so Meßmer. Er wies daraufhin, dass als Entscheidungskriterium für eine Immobilie heute eher die energetische Ausstattung als die Lage eine Rolle bei der Kaufentscheidung spiele. "Wir setzen auf die Stärke der persönlichen Beratung", so Meßmer. Angesichts der komplexen Vorgaben seien die Kundeninformationsveranstaltungen gut angenommen worden. "Wir sind nach wie vor Premiumpartner in der Förderberatung", so Meßmer. Dies sei ebenfalls den Bereich nachhaltige Transformation für Unternehmen so. Ein Comeback habe der Bausparvertrag durch die Zinswende erfahren. Es wurde ein Volumen von 246 Millionen Euro vermittelt.
Vermögensbildung
"Die Ortenauer bilden Vermögen", erklärt Meßmer mit Blick auf das Anlagengeschäft. Nach wie vor dominiere das Wertpapiergeschäft, aber auch die Sparbriefe erfreuten sich wieder Beliebtheit. 140 Millionen Euro habe die Sparkasse für ihre Kunden in 2023 angelegt.
Zu schaffen machen der Sparkasse Offenburg-Ortenau wie anderen Banken auch die brutalen Überfälle mit dem Einsatz von Sprengstoff. "Wir stehen in engem Austausch mit den Sicherheitsbehörden und der Polizei", erläuterte Vorstandsmitglied Nicole Dietl die Strategie. Nach dem Bankraub in Kappel-Grafenhausen seien alle Standorte mit Blick auf das Risiko bewertet worden. Als Ergebnis wurden die Standorte Lahr-Sulz und Offenburg-Windschläg geschlossen.
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