PiWi-Weine live erleben
Probe mit einem Ausflug in die Geschichte

Bei der Weinprobe "Zukunft ins Glas!" wurden die Teilnehmer mit neuen, pilzwiderstandsfähigen Rebsorten vertraut gemacht. | Foto: Winzergenossenschaft Rammersweier
  • Bei der Weinprobe "Zukunft ins Glas!" wurden die Teilnehmer mit neuen, pilzwiderstandsfähigen Rebsorten vertraut gemacht.
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Offenburg (st) Mit dem Bild eines alten Dampfsegelschiffs und „Willkommen an Bord“, begrüßte Torsten Sälinger bei seiner „Fachlichen Weinprobe 'Zukunft ins Glas!'“ die Teilnehmer. Mit dem für eine Weinverkostung ungewöhnlichen maritimen Auftakt, begann in der Winzergenossenschaft Rammersweier für 30 Gäste eine unterhaltsame und informative Reise durch die Weingeschichte, die von dem ersten 1844 aus Amerika nach Europa eingeschleppten Mehltau-Pilz Oidium zu den modernen pilzwiderstandsfähigen Rebsorten, den PiWis, geführt hat, heißt es in einer Pressemitteilung der Winzergenossenschaft.

Der Kommunikationsberater Sälinger, er studierte Publizistik und Kommunikationswissenschaft sowie Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft, beschäftige sich seit Jahren mit Weinkommunikation und den in Deutschland angebauten Rebsorten. Im Weinbau würden die neuen Rebsorten zur Nachhaltigkeit beitragen. Sie würden es erlauben, Pflanzenschutz, Arbeitseinsatz, CO2-Ausstoss und Bodenverdichtung um bis zu 80 Prozent zu reduzieren. Auch ermöglichten sie, die für Landschaftsbild und Tourismus wichtige Steillagen weiter zu bewirtschaften. Themen, die vor wenigen Jahren nur Winzer und Züchter interessierten, stünden heute im Fokus der Öffentlichkeit. „Die neuen robusten Rebsorten können inzwischen aber auch im Glas überzeugen“, so Sälinger, der dazu 2023 die Reihe „Zukunft ins Glas!“ Ins Leben gerufen hat, in der PiWi-Weine Weininteressierten vorgestellt werden.

Weinverkostung

In seiner Weinverkostung habe Sälinger dem gebannt zuhörenden Publikum erläutert, wie in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts der europäische Weinbau durch die Auswirkungen technischer Erfindungen im Schiffsverkehr an den Rand des Unterganges geführt wurde. Fast parallel dazu hätten französische Rebzüchter begonnen, durch Einkreuzen amerikanischer Wildreben, die Widerstandsfähigkeit der europäischen Edelrebe zu erhöhen. Im Glas habe die Weinprobe von den in Freiburg gekreuzten PiWis „Solaris“, „Muscaris“, „Souvignier gris“ und dem roten „Cabernet Cortis“ bis zu dem intergenetischen „Gf. 2010-11-48“ geführt. Hinter der Zuchtnummer — für die neue Sorte wird noch ein Name gesucht — verberge sich eine mehrfachresistente Neuzüchtung aus der bundeseigenen Anstalt für Rebenzüchtung Geilweilerhof im pfälzischen Siebeldingen. Den Auftakt der eben so informativen, wie genussreichen Weinverkostung habe ebenfalls eine Neuzüchtung von dort gemacht, der „Calardis blanc Brut“. Ein Sekt, der von dem Institutsleiter und Züchter Professor Dr. Reinhard Töpfer in seinem eigenen Weingut angepflanzt und ausgebaut worden ist.

Am Sonntag, 7. April, kommt in Rammersweier erneut die „Zukunft ins Glas!“, dann stellen Ortenauer Winzer ihre PiWi-Weine in der öffentlichen Weinverkostung in der Kelterhalle der Winzergenossenschaft vor.

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