Mediclin sieht sich als Vorreiter
Neue Rehabilitationsforschung
Offenburg(st) Die neugegründete Mediclin Rehabilitationsforschung mit Sitz in Offenburg beschäftigt sich mit klinisch-wissenschaftlichen Fragestellungen rund um die Rehabilitation und unterstützt bei der Konzeption, Umsetzung sowie professionellen Durchführung von klinischen Studien. Unter der Leitung von Professor Dr. Mario Siebler, Professor Dr. Jürgen Wagner und Dr. Lisa Dicks soll die Versorgung von Patienten auf der Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse verbessert sowie nachhaltig und evidenzbasiert eine leistungsfähige Rehabilitation vorangetrieben werden. „Wir stehen für neue Wege in der Rehabilitationsmedizin“, betont Siebler.
Der Fokus liegt auf der Diagnostik, der Wirksamkeit und der Therapieoptimierung der Rehabilitation. Eine bessere und modernere Rehabilitation soll zum Beispiel durch interdisziplinäre Vernetzung, Digitalisierung und Anwendung von moderner Informationstechnologie entstehen, die in allen Mediclin-Einrichtungen und in Zusammenarbeit mit universitären Zentren und externen Kooperationspartnern erfolgen kann.
Rehaforschung fokussiert auf ambulant, digital und agil
Ziel ist es, durch wissenschaftliche Erkenntnisse die Versorgung von Patient*innen in der präventiven, stationären und teilstationären Behandlung sowie in der Nachsorge substantiell zu verbessern, unter anderem auch durch ein hohes Maß an Digitalisierung.
Entsprechend dem Klinikprofil der Mediclin-Rehabilitationskliniken sind die von Mediclin-Kliniken vertretenen Reha-relevanten Fachgebiete von der Pneumologie über die Neurologie hin zur Kardiologie, Psychosomatik und weiteren Fachgebieten im Fokus. Dies betrifft sowohl die stationäre als auch die ambulante Rehabilitation und die Nachsorge. Ein weiterer wichtiger Aspekt sind die Schnittstellen zwischen Akut- und Rehabehandlung, die deutlich flexibler gestaltet werden könnten, um noch bessere Ergebnisse für Patient*innen zu erzielen.
Die fachübergreifende Arbeit der Rehabilitationsforschung zeigt sich zum Beispiel in der Forschungsarbeit zum Post-Covid-Syndrom. Das Post-/Long Covid Syndrom weist häufig Symptome auf, die nicht einem einzelnen Fachgebiet zugeordnet werden können. In verschiedenen Kliniken wurden weit über 1.000 Patienten in eine Studie eingeschlossen, die mittels standardisierter, fachübergreifender Diagnostik und Therapie die stationäre Rehabilitation durchlaufen. Dabei konnte eine deutliche Verbesserung der Symptome des Post-/Long-Covid-Syndroms nachgewiesen werden. Die Erkenntnisse sind Grundlage für weitere Forschungsprojekte.
Andere aktuelle Beispiele sind die Erfassung des Rehabilitationseffektes durch Patientenselbstbewertungen (PROMS) in verschiedenen Indikationen, die Effektivität der Inkontinenztherapie nach Prostatakarzinom-Operation, eine multizentrische Studie zum Ernährungszustand von Schlaganfallpatient*innen in der Rehabilitation und die Entwicklung von Mess-Systemen zur Erfassung von Muskelbewegungen und deren Störungen.
Wissenschaftliche Kooperationen zu allen Themen der Rehabilitation
Die Rehabilitationsforschung setzt auf wissenschaftliche Kooperationen zum Thema Rehabilitation und ist im Aufbau eines Netzwerkes mit Kooperationspartnern wie Universitäten, Kostenträgern, Firmen oder anderen Klinikträgern. Ziel ist es, Drittmittel-finanzierte Projekte zu generieren. „Die Reha-Kliniken der Mediclin behandeln pro Jahr mehrere tausend Patienten in allen wesentlichen Indikationen“, erklärt Wagner. „Dies ist eine hervorragende Ausgangsbasis für repräsentative wissenschaftliche Untersuchungen.“
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