Rolf-Dieter Haag geht in den Ruhestand
Erfolgreicher Krisenmanager
Offenburg (st). Nach 22 Jahren in der Volksbank verabschiedete der Vorstand der Gestalterbank Rolf Dieter Haag, in einer kleinen corona-konformen Feierstunde in den Ruhestand. Bereits vor seinem Wechsel zur damaligen Volksbank Offenburg war Haag hausintern bestens bekannt. In halbjährlichen Rhythmus wurde er als Abschlussprüfer vom Badischen Genossenschaftsverband mit dem Auftrag entsandt, die Richtigkeit des Jahresabschlusses sowie die Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung zur prüfen und festzustellen.
Was lag da näher, als sich bekannte Kompetenz ins Haus zu holen. Die Chemie stimmte, der Wechsel vom Badischen Genossenschaftsverband zur Volksbank Offenburg wurde besiegelt und Rolf-Dieter Haag übernahm 1999 die Leitung des Bereichs Zentraler Marktservice/Sonderkredite. Im Zug einer Umstrukturierung wurde er Bereichsleiter Kreditrisikomanagement/Zentraler Marktservice und übernahm 2015 als Bereichsleiter die gesamte Produktionsbank.
Kreditmanagement
Nach der Fusion mit der Volksbank Achern zur Volksbank in der Ortenau übernahm Rolf-Dieter Haag die Bereichsleitung des nun vergrößerten Kreditrisikomanagements sowie des zentralen Marktservice. In dieser Funktion, die er sich seit dem Zusammenschluss mit der Volksbank eG Schwarzwald Baar Hegau zur Volksbank eG – Die Gestalterbank mit seinem Villinger Kollegen Martin Weisser teilte, war er bis zu seinem Ausscheiden tätig.
Der Anspruch der Volksbank, in die Krise geratene Kreditnehmer durch für Sanierung besonders ausgebildete Kreditspezialisten zu betreuen und gemeinsam mit dem Kreditnehmer die Krisenlage zu bewältigen, war für Haag von Anbeginn an sein zentraler Antrieb.
Rolf-Dieter Haag zeichnete sich in seinem Aufgabengebiet durch eine hohe Fachexpertise – ergänzt durch einen exzellenten Zugang zu regulatorischen Themen - aus. Seine verlässliche und klare Art sowie sein strukturiertes Arbeiten wurden von Vorgesetzten und Kollegen gleichermaßen wertgeschätzt.
Offenheit und Neugier
Mit seiner Offenheit und seiner Neugier für neue Entwicklungen hat er aktiv Strukturen mitgestaltet.
So, wie er während seiner Zeit als aktiver Fußballer das Tor seiner Mannschaft vor gegnerischen Attacken zu schützen wusste, hat er es durch seine Tätigkeit als Risikomanager bestens verstanden, die Gestalterbank vor massiven finanziellen Treffern zu schützen. Mitunter waren die „Kämpfe“ um den Spielgewinn oder zumindest ein Unentschieden hart; Haag hat allerdings immer als fairer Sportsmann agiert.
„Sie haben ein sensitives Gespür für existenzgefährdende Entwicklungen in Unternehmen, was dazu beigetragen hat, dass wir schnell Maßnahmen einleiten konnten, um den Fortbestand der Unternehmen zu sichern“, so Vorstand Andreas Herz. Die Abwicklung von Krediten habe für Haag die Ultima Ratio bedeutet; Sanierung und Erhalt von Arbeitsplätzen waren immer sein Ziel – auch über ein Insolvenzverfahren, wenn es nicht anders geht -, bestätigt Haag. „Unternehmen brauchen gerade in schwierigen Phasen einen starken Finanzpartner, der ihnen nicht beim ersten Sturm den Schirm wegzieht und mit Kündigung der Kredite droht, sondern mit ihnen gemeinsam nach Lösungen sucht“, beschreibt Haag sein Credo.
Hohes Ansehen
In diesen Situationen bewies Rolf-Dieter Haag Führungsstärke und Verhandlungsgeschick und hat die oftmals gefährliche Gratwanderung, Kunden- und Bankinteressen zusammenzubringen, hervorragend gemeistert. In Unternehmerkreisen hat er sich durch seine zupackende und geradlinige Art hohes Ansehen erworben. Er war stets ein fairer und auf Augenhöhe agierender Verhandlungspartner. Seine profunde Kenntnis des Genossenschaftsrechts prädestinierte Rolf-Dieter Haag dazu, bei den jährlichen stattfindenden Vertreterversammlungen die rechtlichen Abläufe zu organisieren.
Als Führungskraft war Rolf-Dieter Haag eine anerkannte und geschätzte Persönlichkeit. Die Redensart „Harte Schale – weicher Kern“ bringt die Charakterisierung von Haag auf den Punkt. Seine ehrliche und klare Art, die Dinge beim Namen zu nennen, haben der ihm entgegengebrachten Sympathie keinen Abbruch getan. Er hat als Führungskraft Werte spürbar gemacht und diese stets als Grundstein für gemeinsames Handeln gesehen. Er sei ein hartnäckiger Verhandlungspartner gewesen, der jedoch auch die Meinung anderer gelten ließ. Vor allem sei er immer fair gewesen, berichten seine Kollegen und Mitarbeiter.
Jetzt ist es an der Zeit, die Früchte der geleisteten Arbeit zu ernten. Langweilig wird der Ruhestand für Haag sicherlich nicht. Gemeinsam mit seiner Frau kann er nun die Zeit nach Corona nutzen, um die vielen schönen Ziele in Deutschland, aber auch das ein oder andere aufgesparte Fernziel zu bereisen, um die verborgenen Winkel der Welt zu entdecken. Auch sportliche Aktivitäten werden nicht zu kurz kommen; Haag ist begeisterter Radfahrer, Wanderer und auch Ski-Langläufer. Außerdem freut er sich darauf das ein oder andere zurückgestellte Buch zu lesen und vor allem viel Zeit mit der Familie zu verbringen.
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