Generalversammlung WG Rammersweier
Ein Jahr, das Freude macht
Offenburg (st) Bei der Generalversammlung für das Geschäftsjahr 2022/2023 wurde bei der Winzergenossenschaft Rammersweier Bilanz gezogen: Bei gesteigertem Flaschenweinabsatz wurden rund 425.000 Liter Wein verkauft. Dabei konnte ein Umsatzzuwachs von rund sechs Prozent verbucht werden, heißt es in einer Pressemitteilung.
Nach wie vor stellten die Endabnehmer mit rund 40 Prozent die größte Gruppe im Verkaufsgeschäft. Daneben seien die Umsätze im Fach- und Getränkehandel gesteigert werden. Auch in der Gastronomie und im Vereinsleben wurden wieder Umsätze wie vor den Corona- bedingten Einschränkungen verzeichnet, freute sich Geschäftsführer Georg Lehmann. Die Weinlinie „Pioniere“, die aus pilzresistenten Zukunftsweinen besteht, werde im Laufe des Jahres um die Rebsorten Sauvitage und Cabernet Cortis ergänzt.
Die Auszahlungspreise an die Winzer hätten nach einem Rückgang im Vorjahr leicht gesteigert werden können. Gut gelaufen sei auch das Weihnachtsgeschäft 2023, die Umsatzzahlen im laufenden Jahr geben Anlass zur berechtigten Hoffnung auf eine positive Weiterentwicklung des Gesamtergebnisses, ließ Lehmann wissen. Wie bereits im Vorjahr habe es im März aufgrund der gestiegenen Kosten für Energie und Warenumschließung eine Preisanpassung gegeben.
Überdurchschnittliche Ernte
Stolz ist man in Rammersweier auf den neuen halbautomatischen Crossflow-Filter, den man Anfang des Jahres 2024 in Betrieb genommen hat, teilt die WG mit. „Der Jahrgang 2023 lag trotz dem nassen Sommer mit Fäulnisbefall im Bereich einer überdurchschnittlichen Ernte“, blickte Vorstandsvorsitzender Meinrad Hurst auf das vergangene Weinjahr zurück. Ab dem 11. September habe mit der Sorte Müller-Thurgau die Hauptlese begonnen und sei am 11. Oktober abgeschlossen worden. Edelsüße Spezialitäten wie Auslese und Beerenauslese bei den Rebsorten Müller-Thurgau, Scheurebe und Souvignier gris seien ebenfalls eingelagert worden. „Die Einlagerungsmenge betrug rund 575.000 Liter, dies ist die zweitgrößte Ernte seit dem Jahr 2000“, ergänzte Kellermeister Siegfried Kiefer, der einen interessanten, fruchtbetonten Jahrgang im Keller hereinreifen sieht. Mit rund 40 Prozent sei der Hauptanteil davon Müller-Thurgau. Das Durchschnittsmostgewicht läg bei 82 Grad Oechslee.
Derzeit würden 75 Mitgliedswinzer eine Ertragsfläche von 56 Hektar bewirtschaften. Bei der Winzergenossenschaft freut man sich über zahlreiche Auszeichnungen im vergangenen Jahr. So habe es bei der Gebietsweinprämierung des Badischen Weinbauverbandes insgesamt 35 Goldmedaillen sowie nach 2015 wieder einen Landesehrenpreis gegeben.
Beim wichtigsten Leistungstest, der DLG-Bundesweinprämierung habe man acht Goldmedaillen errungen. In der DLG-Rangliste „TOP 100“ – die besten Weinerzeuger Deutschlands – belege die kleine Erzeugergemeinschaft aktuell Platz 40. Außerdem werde die WG Rammersweier im „Eichelmann-Weinführer“ als „Gutes Weingut“ geführt. „Wir freuen uns über diese Auszeichnungen, die in erster Linie Kellermeister Siegfried Kiefer und seinem Team, aber auch den Winzerinnen und Winzern zu verdanken sind. Die qualitätsorientierte Arbeit wurde wiederum reich belohnt“, betonte Geschäftsführer Georg Lehmann.
Veranstaltungsprogramm
In seinem Ausblick auf das laufende Jahr berichtet er vom umfangreichen Veranstaltungsprogramm mit Weinmessen und Präsentationen. Am Samstag, 6. April, wird auch wieder die beliebte „Nacht der Rammersweierer Weine“ stattfinden. Eine Jahrgangsweinprobe für die Mitglieder, sowie die überbetriebliche Präsentation „Zukunft ins Glas“ am Sonntag, 7. April mit Weinen ausschließlich aus pilzresistenten Rebsorten schließen sich an.
Dem Verwaltungsgremium sei bei der Entlastung einstimmig das Vertrauen ausgesprochen worden. Bei der diesjährigen Generalversammlung standen Neuwahlen an. So schied der zweite Vorstand Manfred Hauser altershalber aus dem Gremium aus. Für ihn wurde der bisherige Aufsichtsrat Thomas Wenkert einstimmig in den Vorstand berufen. Mit Prof. Dr. Verena Ketter rückte erstmalig in der 98-jährigen Geschichte der WG eine Frau in den Aufsichtsrat nach.
Vorstandsvorsitzender Meinrad Hurst äußerte zum Ende der Versammlung seinen Wunsch, dass die Entwicklung der Reben, trotz dem fortgeschrittenen Entwicklungsstand aufgrund der milden Temperaturen in diesem Jahr ohne negative witterungsbedingte Einflüsse, wie Frost, Hagel und Trockenheit fortschreitet.
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